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Das Gold der Piraten

Das Gold der Piraten

Titel: Das Gold der Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Ahner
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Ben und riss ihm den Schlüssel vom Gürtel. »Wir müssen Kapitän Rotbart finden!«
    Der Reihe nach öffneten sie die Kerkertüren und befreiten die Gefangenen. Die meisten von ihnen waren einfache Bauern, die es gewagt hatten, gegen Eisenkralles Schurkenherrschaft zu protestieren oder Vorräte für ihre Familie beiseitezuschaffen.
    In der vorletzten Zelle fanden sie Kapitän Rotbart. Als er die Kinder erblickte, sprang er auf und schloss sie in die Arme. Er drückte sie so fest, dass Ben die Luft wegblieb.
    »Frederico! Ben! Lara! Und der kleine Nepomuk! Ich wusste von Anfang an, dass euch der Himmel geschickt hat«, donnerte er.
    »Wir haben Blackbeards Trank gefunden«, rief Frederico aufgeregt.
    »Die Männer kämpfen bereits gegen Eisenkralles Soldaten«, sagte Nepomuk.
    »Und wir siegen!«, fügte Lara begeistert hinzu.
    Kapitän Rotbart nickte grimmig. »Wunderbar. Dann kann ich mich persönlich um Eisenkralle kümmern. Mit dem Burschen habe ich noch ein Hühnchen zu rupfen.«
    Er schnappte sich das Schwert des Wachsoldaten, das in seinem Gürtel steckte, und stieg mit schweren Schritten die Treppe empor. Die Kinder folgten ihm. Von draußen waren noch immer Tumult und Kampfgeschrei zu hören, aber das Blatt hatte sich gewendet. Inzwischen waren Eisenkralles Soldaten in der Minderheit. Überwältigt vom Mut der Piraten, hatten viele von ihnen die Flucht ergriffen.
    Kapitän Rotbart stieß die Türen zu Eisenkralles Gemächern auf. Staunend blickten die Kinder auf Schüsseln aus Gold und Trinkbecher, besetzt mit Edelsteinen. Kostbare Teppiche hingen an den Wänden und der Tisch war reich gedeckt mit frischen Früchten und gebratenem Fasan. Während sein Volk hungerte, hatte Eisenkralle sich jeden nur erdenklichen Luxus gegönnt.
    Ben, Lara und Nepomuk halfen bei der Suche. Als sie die Tür zur Schatzkammer öffneten, entdeckten sie ihn. Der dicke Gouverneur hatte seine Perücke verloren. Sein adliger Samtanzug hing schief und sein weiß gepudertes Gesicht war von Angst gezeichnet, als er versuchte, seine Taschen mit Gold vollzustopfen. Offensichtlich wollte er fliehen.



»Tut mir nichts, dann tue ich euch auch nichts«, wimmerte er.
    Kapitän Rotbart polterte in den Raum und konnte kaum glauben, was er da sah. Diese lächerliche Figur war der gefürchtete Eisenkralle? Jener Schurke, der die ganze Insel in Angst und Schrecken versetzt hatte?
    Der Gouverneur kroch auf die Kinder zu. »Wollt ihr Gold? Ich kann euch Gold geben, so viel ihr nur wollt, wenn ihr mich nur laufen lasst.«
    Kapitän Rotbart steckte das Schwert weg und schüttelte angewidert den Kopf. »Wir brauchen dein Gold nicht, Eisenkralle«, grollte er. »Du kannst es behalten. Und mehr noch, wir schenken dir die Freiheit.«
    Erleichtert küsste ihm Eisenkralle die Füße. »Ich danke Euch, o edler Rotbart, größter aller Piraten.«
    Die Kinder sahen einander fragend an. Meinte der Kapitän das ernst? Wollte er Eisenkralle wirklich die Freiheit schenken, nach allem, was er den Menschen auf der Insel angetan hatte?
    Der Kapitän packte den dicken Gouverneur am Schlafittchen und schob ihn wie einen ungezogenen Jungen vor sich her, bis vor die Tore seiner Festung. Als Rotbarts Mannschaft und die armen Leute ihn sahen, brach ein Jubelgeschrei aus, wie die Kinder es noch nicht erlebt hatten. Eisenkralles Herrschaft auf der Insel war vorüber.
    Der Albtraum hatte ein Ende.

Zurück nach Hause

    Als die Sonne über dem Hafen von Tortuga sank, wurden der dicke Gouverneur und seine Getreuen, darunter auch Hagen und Blutzweig, in ein Boot gesetzt, das sie zu einer entlegenen Insel bringen sollte. Sie durften nichts mitnehmen außer dem Gold, das sie ergaunert hatten. Die Schurken jammerten und stöhnten, als ihnen klar wurde, was das bedeutete.
    »Aber wovon sollen wir leben?«, wimmerte Eisenkralle.
    »Versucht doch, euer Gold zu fressen«, höhnte Kapitän Rotbart.
    Die Piraten lachten grölend und winkten ihnen nach, bis ihr Boot am Horizont verschwunden war.
    Ben, Lara und Nepomuk freuten sich mit ihnen. Gleichzeitig war allen dreien das Herz schwer. Ben ging ein paar Schritte abseits. Leopold war der Einzige, der es bemerkte. Er kroch aus Nepomuks Tasche und hüpfte ihm hinterher.
    »Das habt ihr gut gemacht!«, quakte er. »Keine Sorge, der Gouverneur und seine Helfer werden schon nicht verhungern, auch wenn sie es gewiss verdient hätten.«
    »Ach, das ist es nicht«, sagte Ben traurig und blickte hinaus aufs rot schimmernde Meer. »Der Tag ist zu

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