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Das Gold des Gladiators

Das Gold des Gladiators

Titel: Das Gold des Gladiators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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Ingwars Weg, den Iugarius, und fädelte sich geschickt durch den herrschenden Verkehr aus Lastträgern, mit Einkäufen beladenen Haushaltssklaven, Wasserverkäufern und Eseltreibern. Es gelang ihm, einen guten Abstand von Plautus zu gewinnen, und er hoffte, sich auf dem Forum Boarium zwischen den Marktständen und Tabernen unsichtbar machen zu können. Aber dann gab es an einer kleinen Kreuzung einen Auflauf, denn irgendjemandem waren zwei tönerne Urnen umgestürzt, und eingelegte Oliven ergossen sich über das Pflaster Das zog sofort eine Menge hungriger Kinder und Bettler an. Khep versuchte, sich durch die Menge zu winden, kam aber nur langsam voran. Plautus, viel skrupelloser als er, trat und schlug um sich, um sich den Weg frei zu machen. Er kam bedrohlich näher. Khep verschwendete einen kleinen Augenblick dazu, auf ein Fass zu klettern, um über die Menge hinwegschauen zu können. Was er sah, entzückte ihn. Vor ihm nämlich lag eine Baustelle. Hier waren die schweren Steinplatten, die normalerweise den großen Abwasserkanal Roms abdeckten, über eine ganze Strecke lang aufgestemmt, vermutlich, weil etwas an dieser Leitung zu reparieren war. Zwei Arbeiter rührten Mörtel, ein anderer schaufelte Sand. Über das breite, klaffende Loch hatten sie eine Holzplanke gelegt. Es war der schnellste Weg zum Forum, wenn auch nicht für die üblichen Passanten gedacht.
    Aber wie gemacht für einen listigen Sklavenbengel namens Khep.
    Er sprang von seinem Ausguck und schlängelte sich in Richtung cloaca maxima. Ein kühner Satz, und er war auf der schwankenden Holzbohle, achtete nicht auf den Protest der Arbeiter, sondern rannte behände hinüber, drehte sich um und zog das Brett unter Aufbietung seiner ganzen Kraft ein Stück zu sich hin.
    Plautus war nahe, er schubste den einen Arbeiter, der ihn aufhalten wollte, unsanft zur Seite und sprang ebenfalls auf die Planke, sich seiner Beute sicher. Doch der Holzsteg, der nur noch ein winziges Stück an der Kante auflag, gab nach, und mit einem entsetzten Aufschrei stürze der lanista in die Tiefe.
    Feixend setzte Khep seinen Weg fort.
    Inzwischen waren in der Taberna »Zum Hammer« Didia, Ingwar, Titus und Caecilia eingetroffen. Die Geschwister hatten unbehelligt das Forum erreicht, die drei Beutel mit den Aurei waren bisher gerettet. Sie hielten sich dicht beieinander und versuchten, möglichst wenig Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, denn es hatte sich schon eine Reihe Hafenarbeiter und Lastträger eingefunden, die sich mit dem vom Wirt ausgeschenkten Met und billigem saurem Wein stärkte. Doch bevor sie nach Globulus fragen wollten, wollten sie noch auf Khep warten.
    »Hoffentlich hat er es geschafft, dem Plattfuß zu entkommen«, fasste Caecilia ihre Ängste in Worte.
    »Er ist gewitzt.«
    »Sicher, aber er ist so klein und schmächtig, und Plautus ein brutaler Kerl.«
    »Wenn er nicht bald kommt, gehe ich ihm entgegen«, schlug Ingwar mutig vor.
    »Nein, Ingwar. Hier irgendwo hält sich Globulus auf. Es ist zu gefährlich«, flüsterte Didia.
    Ihre Bedenken wurden in diesem Augenblick zerstreut, denn Khep, breit grinsend und nur wenig aus der Puste, bahnte sich den Weg durch die Arbeiter.
    »Geschafft!«, triumphierte er.
    »Plautus?«
    »Ist da, wo er hingehört.«
    »Und wo ist das?«
    »Natürlich da, wo sich die gesamte Scheiße Roms sammelt – in der Cloaca maxima!«
    Er berichtet kurz seine Heldentat, und die Zuhörer prusteten los.
    »Ein passendes Bad für den schmierigen Plattfuß«, fasste Titus zusammen, als er sich die Lachtränen abgewischt hatte. »Aber jetzt, Ingwar, solltest du, wie die Nachricht vom Andabates lautete, dem Donnerer ein Trankopfer bringen.«
    Ingwar nickte und trat vor, um den Wirt in germanischer Sprache um einen Becher Met zu bitten. Der bärtige Germane sah ihn aufmerksam an und meinte: »Das ist ein starkes Getränk, Junge.«
    »Es ist nicht für mich, sondern ein Opfer für Donar, den Hammerwerfer.«
    »Ah!« Unter dem blonden Bart wurde ein breites Grinsen sichtbar. »Üblicherweise ist es aber doch Fortuna, der du und diese vier jungen Helden da neben dir huldigt?«
    Jetzt grinste auch Ingwar und nickte. Offensichtlich war er verstanden worden. Der Wirt drückte ihm einen Krug Met und sechs Trinkhörner in die Hand.
    »Das Opfer bringt ihr am besten in der Horrea 43 des Ortger. Nehmt den Weg durch den Hinterhof, Hilda wird euch führen.«
    Eine stämmige Germanin begleitete sie durch die Schänke und brachte sie zum Lagerhaus des

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