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Das Gold von Sparta

Das Gold von Sparta

Titel: Das Gold von Sparta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Buehrig
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vor.
    »Das gefällt mir.«
    Selma entschied: »Okay, Napoleons Gold. Ich vermute, dass ihm Folgendes vorschwebte: Man findet eine Flasche, dechiffriert das Etikett mit Hilfe des Buches und folgt dann den Anweisungen des Rätsels zur nächsten Flasche …«
    Sam nahm den Faden auf: »Dann benutzt man den Code des Etiketts zusammen mit dem Buch und dem Etikett der ersten Flasche, um die nächste Zeile zu entschlüsseln …«
    »Und deren Rätsel, das wieder zu einer weiteren Flasche führt … und so weiter. Die gute Nachricht ist – aber auch dies ist eigentlich nur eine Vermutung: Wie ich meine, ist die Reihenfolge der codierten Hinweise nicht fest vorgeschrieben. Mit anderen Worten: Laurent hat das Ganze dergestalt angelegt, dass jede der Flaschen zu einem weiteren Rätsel führt.«
    Remi nickte. »Wenn es sich aber tatsächlich so verhält, warum hat er dann drei Flaschen im Chateau d’If versteckt?«
    »Keine Ahnung. Das finden wir vielleicht bei unserer weiteren Suche heraus.«
    »Den entscheidenden Punkt ignorieren wir aber völlig«, sagte Sam. »Wir wissen doch, dass eine Flasche verschollen ist – das beweist die Scherbe aus dem Pocomoke River. Ohne diese Flasche fehlt uns vielleicht das letzte Rätsel, das möglicherweise die letzte Etappe des Weges zum Gold Napoleons beschreibt.«
    »Mir ist das Gleiche durch den Kopf gegangen«, erwiderte Remi. »Ich denke: Was wirklich passiert ist, werden wir erst am Ende erfahren.«
    »Selma, wie stehen die Chancen, dass denen die Flasche, die Cholkow auf Rum Cay gefunden hat, weiterhilft?«, fragte Sam.
    »Eher gering. Das heißt, solange sie kein Codebuch zur Verfügung haben. Und wenn ich mir ansehe, wie sie ständig hinter uns hergerannt sind, würde ich meinen, dass sie eher im Dunkeln tappen.«
    »Und da haben wir den zweiten wichtigen Punkt«, sagte Remi. »Irgendwann brauchen wir diese Flasche von Rum Cay.«
    »Was bedeutet«, sagte Sam, »dass wir uns in die Höhle des Löwen wagen müssen.«

Sewastopol
    Dreitausend Kilometer östlich von Marseille saß Hadeon Bondaruk an seinem Schreibtisch. Vor ihm auf der Schreibunterlage aus rotem Leder lag ein Dutzend Farbfotos in höchster Auflösung, die jeweils eine einzelne Symbolzeile zeigten. Sicherlich zum zehnten Mal während der letzten Stunde griff er nach einer Leuchtlupe und studierte nacheinander jedes der Fotos und untersuchte aufmerksam jedes auch noch so kleine Detail der Symbole – den rechten Winkel eines Quadrats, die Krümmung eines Omega-Zeichens, die Schrägstellung eines Halbmondes …
    Nichts. Es gab nichts, was ihm als ungewöhnlich aufgefallen wäre.
    Er ließ die Lupe auf die Schreibtischplatte fallen und schob die Fotos mit dem Arm zu einem unordentlichen Stapel zusammen.
    Trotz des Geldbetrages, den sie bei einer Versteigerung erzielen würden, war die Flasche allein für ihn wertlos, und nun, da sich die Fargos im Besitz von Arnaud Laurents Buch befanden, musste er davon ausgehen, dass sie den Code schon in Kürze entschlüsseln würden. So gern er Cholkow für den Verlust des Buches auch verantwortlich gemacht hätte, musste Bondaruk doch eingestehen, dass er die Fargos unterschätzt hatte. Sie waren Schatzsucher – Abenteurer. Weder er noch Cholkow hatten damit gerechnet, dass sie so viel Ärger machen würden. Oder auch so einfallsreich waren. Vielleicht hätten sie das voraussehen sollen. Schließlich hatten die Fargos genügend heikle Situationen gemeistert, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein.
    Dennoch konnten sie mit ihren Möglichkeiten niemals eine ernsthafte Konkurrenz für ihn sein. Allein für Napoleon Bonaparte hatte er einige hunderttausend Dollar ausgegeben. Seine Rechercheure hatten das Leben des Mannes bis ins Kleinste von der Wiege bis zum Grab seziert, hatten nicht nur jeden seiner bekannten Nachkommen ausfindig gemacht, sondern auch die Angehörigen von Freunden und Ratgebern und Geliebten, die Napoleon nahegestanden hatten, Arnaud Laurent eingeschlossen. Jedes Buch über Napoleon, das jemals geschrieben wurde, war in ihre Datenspeicher übernommen und auf Hinweise durchforstet worden. Zeitgenössische Kunstwerke von Schlachtgemälden über Porträts bis hin zu flüchtigen Skizzen waren nach irgendwelchen Hinweisen durchsucht worden, die weitere Aufschlüsse hätten liefern können – ein Symbol auf einem Kleiderknopf, ein Finger, der auf etwas Bestimmtes im Hintergrund deutet, ein Buch auf einem Regalbrett dicht neben Napoleon Bonapartes Kopf …
    Und

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