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Das Gottesgrab

Das Gottesgrab

Titel: Das Gottesgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Adams
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sich Knox, dass sie nichts versteckt hatten, rollte dann die Plane zusammen und warf sie auf die Rückbank des Jeeps.
    «Kommst du allein mit ihnen klar?», fragte er Rick.
    Rick schnaubte. «Hast du vorhin nicht zugeguckt?»
    Knox fuhr den Jeep hinaus zu den beiden anderen Wagen. Der Subaru gab keinen Ton mehr von sich, aber der Freelander sprang beim dritten Versuch an, obwohl der Motor ein klapperndes Geräusch von sich gab. Er legte den Rückwärtsgang ein und holperte zum Außengebäude. Rick kam rückwärts heraus und schleuderte die Stahltür mit dem Fuß zu. Knox fuhr so dicht wie möglich davor und zog die Handbremse an. Es war keine perfekte Lösung, doch es sollte reichen, Nessim und seine Männer für einige Stunden gefangen zu halten. Bis dahin könnten er und Rick schon am anderen Ende von Ägypten sein.
    Sie liefen zum Jeep. Rick setzte sich ans Steuer und raste unnötig schnell davon. Vielleicht musste er seine restliche Wut abreagieren, jedenfalls schaute er nicht einmal in Knox’ Richtung. Knox selbst starrte durch die Windschutzscheibe und war noch immer verwirrt über die Entdeckung, dass sein Freund bereit gewesen wäre, diese Männer zu exekutieren. Die Stille wurde immer unbehaglicher, und Knox begann schon zu befürchten, dass sich zwischen ihnen etwas unwiderruflich verändert hatte.
    Es war schließlich Rick, der das Schweigen brach. «Ich dachte, du hättest gesagt, diese Typen wären gefährlich», brummte er.
    «Was soll ich sagen, Kumpel», grinste Knox. «Ich dachte, das wären sie.»

KAPITEL 28

I
    Gaille und Elena nahmen Aly beim Wort und waren um Punkt sieben bei ihm. Er saß bereits vor seinem Haus, die Arbeitsunterlagen auf dem Tisch mit einer Kanne Tee und Gläsern beschwert, als hätte er sie erwartet. Er begrüßte sie herzlich, führte sie in seine Bibliothek und ließ sie allein.
    Elena begann mit den Luftaufnahmen, Gaille mit den Büchern. Als sie den ersten Band herauszog, hatte sie das Gefühl, dass das Regal nicht mehr so voll war wie noch am Abend zuvor. Sie schaute genauer nach. Ja. Sie erinnerte sich eindeutig an ein Buch mit rotem Ledereinband, der ihre Finger verfärbt hatte. Sie zog eine aktuelle Universitätsarbeit heraus und verglich das Quellenverzeichnis mit den Titeln auf dem Regal. Zwei Standardwerke über Siwa fehlten. Dabei sollte diese Sammlung vollständig sein. Dann musste sie an Alys merkwürdigen Blick am Abend zuvor denken, als er ihre Fotos angeschaut hatte. «Elena», sagte sie leise.
    Elena sah sie verwirrt an. «Ja?»
    «Nichts», sagte Gaille schnell. «Entschuldigen Sie.» So wie sie ihre Chefin kannte, würde Elena sofort rauslaufen und Aly zur Rede stellen, und dann könnten sie seine Hilfe vergessen. Deshalb notierte sie lediglich die fehlenden Titel. Bei der nächsten Gelegenheit würde sie Ibrahim anrufen und bitten, die Bücher direkt in ihr Hotel zu schicken.

II
    Knox war auf dem Beifahrersitz eingeschlafen, als Rick ihn wachrüttelte. «Was ist?», fragte er schläfrig.
    «Ein Kontrollpunkt», brummte Rick.
    «Scheiße», sagte Knox. Kontrollpunkte waren in Alexandria und im Delta so selten, dass er sie vergessen hatte. In Mittel- und Südägypten sowie in den Wüstenregionen waren sie dagegen alltäglich geworden. Sie hielten an. Zwei müde aussehende Soldaten in dicken Uniformen zum Schutz gegen die morgendliche Kälte stapften heran. Einer von ihnen klopfte gegen das Fenster des Jeeps. «Pässe», sagte er auf Englisch, nachdem Rick das Fenster heruntergekurbelt hatte. Offenbar hatte er sie gleich als Ausländer erkannt. Knox hatte noch Augustins Papiere für Omar Malik, aber die würden jetzt nur Verdacht erregen. Er holte seinen britischen Pass hervor und reichte ihn hinüber. Gähnend ging der Soldat mit den Pässen in die Kabine, um sie zu prüfen. In der Zwischenzeit blieb der andere Soldat neben dem Jeep stehen. Er zündete sich eine Zigarette an, stampfte frierend mit den Füßen und schaute dann durch das Heckfenster. Zu spät erinnerte sich Knox an die Plane, in der nicht nur die Kleider und Habseligkeiten von Nessim und seinen Männern eingerollt waren, sondern auch ihre Waffen.
    Der Soldat öffnete die hintere Tür und beugte sich in den Wagen. «Was ist das?», fragte er und legte eine Hand auf das Bündel.
    «Nur ein paar Klamotten», sagte Knox so locker wie möglich. Der Soldat rollte die Plane ein Stückchen auf und wühlte darin herum. Er zog eine Jacke hervor, hielt sie vor sich und schaute sein Spiegelbild in der

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