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Das Grab der Königin

Das Grab der Königin

Titel: Das Grab der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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entgegenkamen. Das Licht der Laternen erschien mir härter als sonst.
    Meine Schritte hallten auf dem Gehsteig nach. Je näher ich meinen Ziel kam, um so mehr beschleunigte ich den Gang. Irgend etwas trieb mich voran. Die Sorge um Jenna wuchs ständig. Ich achtete auch drauf, wer mir entgegenkam und ob sich Jenna darunter befand, doch es war nichts von ihr zu sehen.
    Vor Jennas Haus blieb ich stehen. Es war ein altes Gebäude, in dem sie ihre geräumige Wohnung besaß. Ich blickte an der Fassade hoch. Hinter den Fenster in der ersten Etage schimmerte Licht. Dort wohnte die junge Wissenschaftlerin.
    Das wiederum gab mir etwas Hoffnung. Ich tauchte in die Nische, an deren Ende die Haustür lag, und fand sie verschlossen. Sollte ich einfach klingeln?
    Nein, das sparte ich mir. Ich wollte Jenna überraschen und kramte in meinen Laschen herum. Das schmale Besteck fand ich sehr schnell. Damit ließen sich manche Türschlösser öffnen. Auch dieses hier sah nicht gerade stabil aus.
    Bevor ich die Tür nach innen drückte, schaute ich auf die Uhr. Es war genau zwanzig Uhr. Vor einer halben Stunde hätte Jenna spätestens in der Teestube eintreffen müssen.
    Im Flur hing zwar kein ungewöhnlicher Geruch, dennoch störte er mich irgendwie. Nicht wegen des Putzmittels, so etwas kannte ich von dem Haus her, in dem ich lebte. Nein, da war etwas anderes vorhanden, das ich nicht mochte.
    Ein strenger Geruch, fast schon ein Gestank.
    Ich hatte das Flurlicht eingeschaltet. Die breite Treppe aus Stein, dazu das Holzgeländer, all das hatte ich noch sehen können und auch die mit gelbgrünen Fliesen bedeckten Wände.
    Dann verlosch das Licht.
    Wer es so kurz eingeschaltet hatte, litt an falscher Sparsamkeit. Ich war auf die Treppe zugegangen und hatte mich vom Lichtschalter entfernt. Es gab zwei davon. Einer leuchtete als roter Punkt nach der ersten Treppenstufe.
    Auf ihn ging ich zu.
    Aus den Wohnungen hörte ich keine Geräusche. Wer hier lebte, verhielt sich still. Die Treppe selbst hatte ich noch nicht erreicht, als ich das scharfe Knurren vernahm, vermischt mit einem Fauchen, als würde jemand besonders scharf atmen.
    Ich blieb stehen.
    Etwas rann meinen Rücken hinab wie dünnes Eis. Im nachhinein dachte ich über das gehörte Geräusch nach und kam auch zu einem Ergebnis, über das ich nicht länger nachdenken konnte, denn urplötzlich bewegte sich rechts neben der Treppe ein etwas hellerer Schatten. Ich sah das gelbe Leuchten gleich zweimal und wußte, was er zu bedeuten hatte.
    Mich starrten Raubtieraugen an.
    Und die konnten nur zu den Wölfen gehören. Wenn ja, dann war Morgana Layton wieder mit im Spiel…
    ***
    Nach dem dritten Klingeln griff Jenna Jensen zum Hörer, ohne ihn abheben zu können, denn Morgana Layton hatte blitzschnell ihre Hand auf die der Wissenschaftlerin gelegt.
    »Keine übereilten Reaktionen, Jenna. Du wirst den Hörer nicht abheben, klar?«
    Jenna schloß die Augen. Der Griff der anderen Hand war verdammt hart, er drückte die Knochen ihrer Finger gegeneinander.
    »Weshalb nicht?«
    »Frag nicht so dumm.«
    »Es braucht nicht John Sinclair zu sein. Vielleicht eine andere Person, die mich…«
    »Sie wird noch einmal anrufen.«
    Beide Personen hatten in das Klingeln hineingesprochen, das schließlich verstummte. Erst jetzt zog Morgana ihre Hand zurück und ließ Jenna in Ruhe.
    Die atmete tief aus, drehte sich langsam herum und sah wieder das kalte Lächeln der Wolfsfrau, das ihr regelrecht unter die Haut schnitt, als wäre sie von einer Messerklinge gestreift worden.
    »Sorry, Jenna, es ist alles deine Schuld. Du bist Archäologin und hättest dich um andere Dinge kümmern sollen als um die Königin von Saba. Die alten Griechen, die Karthager, die Phönizier, die Sumerer und Atlantis bieten genügend Stoff für eine Person wie dich. Weshalb mußte es gerade die Königin von Saba sein?«
    »Sie hat mich fasziniert, wie dich auch.«
    »Das begreife ich sogar. Nur kann und darf es nur eine geben, die ihr Geheimnis enträtselt. Es hängt sehr viel davon ab.«
    »Was denn?«
    »Ich behalte es für mich.« Morgana lächelte sphinxhaft, und ihre Augen funkelten dabei. »Sogar einiges, das bis hinein in unsere Zeit spielt und sogar deinen Freund angeht.«
    »John Sinclair wird es wissen.«
    »Nein, er weiß es eben nicht. Er besitzt etwas Kostbares und ahnt nicht, daß es Zusammenhänge gibt.«
    »Meinst du sein Kreuz?«
    Sie behielt das Lächeln bei. »Vielleicht - vielleicht auch nicht.« Dann schaute sie

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