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Das Grab der Königin

Das Grab der Königin

Titel: Das Grab der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatten, war es mir möglich gewesen, die Umrisse der Bestie auszumachen.
    Ich sah sie springen und schoß zweimal.
    Vor der Mündung blähte blaß und blitzschnell das Feuer auf. Ob die Kugeln getroffen hatten, konnte ich nicht sehen, ich vernahm auch nicht das Knirschen der Einschläge und tauchte so rasch wie möglich zu Boden, wo ich mit der rechten Schulter aufkam und die Landung in eine Rolle verwandelte.
    Ich hatte Angst davor, gegen die Kanten der unteren Stufen zu fallen, doch ich landete glücklich noch vor der Treppe. Zugleich mit der Bestie, deren Heulen als furchtbares Geräusch durch den Flur hallte. Er lag in meiner unmittelbaren Nähe. Ich hörte wie er mit den Pranken über den Boden scharrte. Blitzschnell kam ich wieder hoch. Bevor ich nach dem Lichtschalter fassen konnte, wurde eine der Türen geöffnet.
    Ein Mann rannte in den Flur.
    »Weg!« brüllte ich ihn an.
    Der Mieter erschrak dermaßen, daß er auf der Stelle kehrtmachte und in die Wohnung zurücklief. Das war gut so.
    Die Rufe von oben kümmerten mich nicht. Mit schußbereiter Waffe stand ich da und starrte gegen den zweiten Wolf, der noch nicht gesprungen war. Er hielt sich einige Yards entfernt auf, sein Schwanz bewegte sich hektisch, das Maul war aufgerissen, die Zunge peitschte hervor. Sein Artgenosse rührte sich nicht mehr. Auch das Scharren seiner Pranken war verstummt. Meine beiden Geschosse hatten ihn tödlich getroffen. Blut sickerte aus zwei der Wunden in sein Fell. Ich mußte wieder schießen.
    Auch diesmal hielt ich auf die Augen. Eine Kugel streifte das Tier, weil es sich bewegte. Die zweite drang ihm in den Schädel und schleuderte ihn zu Boden.
    Jetzt war der Weg frei.
    Aus den oberen Etagen des Hauses brandeten schrille Stimmen in die Tiefe. Glücklicherweise schien jemand seinen Finger auf den Knopf des Flurlichts gelegt zu haben, es brannte auch weiterhin. Jenna wohnte in der ersten Etage. Die paar Yards konnten verdammt lang werden.
    Mit Klingeln hielt ich mich nicht erst auf, visierte das Schloß an und jagte zwei Kugeln dicht daneben. Mit einem mächtigen Fußtritt sorgte ich dafür, daß die Tür aus dem Rahmen und nach innen flog. Gleichzeitig hörte ich den Schrei.
    Wie ein Blitz war ich in der Wohnung. Mein Blick glitt durch den Flut und in den Wohnraum. Ich schaute auf den Rücken einer menschengroßen Bestie.
    Das mußte Morgana Layton sein.
    Von Jenna Jensen sah ich nichts, weil die Bestie sie mit ihrem Körper verdeckte.
    Morgana hatte die Situation innerhalb einer winzigen Zeitspa nne erfaßt. Sie bückte sich und riß Jenna wie eine Puppe hoch. Dabei drehte sie sich und schleuderte mir die Wissenschaftlerin entgegen. Ausweichen wollte ich nicht, Jenna wäre sonst gegen die Wand gewuchtet worden.
    So gut es ging, fing ich sie ab. Für einen Moment sah ich ihr nasses, von Angst gezeichnetes Gesicht, wollte sie zur Seite drücken und hörte das Splittern einer Scheibe. Gleichzeitig klammerte sich Jenna in ihrer Angst an mich. Ich mußte sie wegstoßen.
    Es war zu spät.
    Morgana Layton war es gelungen, die Gunst des Augenblicks zu nutzen. Wie ein Stuntman im Film war sie durch das geschlossene Fenster gesprungen. Die Scheibe gab es nicht mehr. Zusammen mit der Wölfin waren die Splitter in die Tiefe gefallen.
    Ich hetzte zum Fenster, schaute hinaus und konnte noch den Schatten erkennen, der nach links weghuschte. Jugendliche kamen der Wölfin entgegen. Ich bekam Angst um die jungen Leute. Wenn Morgana durchdrehte, waren sie verloren.
    Die Wölfin wich aus. Mit einem gewaltigen Satz sprang sie auf das Dach eines geparkten Autos, von dort auf die Straße, dann hetzte sie weiter. Die Jugendlichen hatten die Aktion als Spaß angesehen und grölten Morgana nach. Für einen Treffer war sie zu weit entfernt. Zudem war es zu dunkel.
    Jemand aus dem Haus mußte die Polizei alarmiert haben. Ich jedenfalls hörte den Klang der Sirenen.
    Als ich mich umdrehte, saß Jenna auf dem Teppich. Sie starrte mich fassungslos an, streckte mir eine Hand entgegen, doch ich schüttelte nur den Kopf. »Warte auch mich.«
    Die Worte sagte ich im Flur.
    Im Treppenhaus war der Teufel los. Die Schüsse und das Heulen der Wölfe hatten sämtliche Mieter aufgeschreckt. Aus den oberen Etagen kamen sie mir entgegen, auch Kinder waren dabei. Es hatte keinen Sinn, sie wegzuschicken. Jedenfalls versuchte ich es nicht einmal. Ich lief nach unten.
    Auch dort standen die Neugierigen mit blassen Gesichtern. Um die beiden toten Wölfe herum hatten sie

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