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Das Grab der Königin

Das Grab der Königin

Titel: Das Grab der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich aus dem Fahrzeug gelehnt.
    Bevor die Bestie noch fliehen konnte, durchschlug die Silberkugel sein Fell und zertrümmerte Knochen.
    Die Kraft warf ihn um. Über dem rechten Auge klaffte eine blutende Lücke.
    Suko stieg aus und trat auf den Kadaver zu. Wir trafen uns dort, nur Jenna blieb zurück.
    »Weshalb?« fragte mein Partner. »Weshalb hat die Bestie diese Frau verfolgt.«
    »Sie wollte es nicht zulassen, daß sie uns warnt.«
    »Kann sein. Und wo befinden sich die anderen Grabwächterinnen?«
    Ich holte durch die Nase Luft. »Nimm es mir nicht übel, aber ich gehe davon aus, daß sie tot sind.«
    Suko nickte. »Dann müßte Morgana Layton es geschafft haben. Verdammt noch mal.«
    »Sie wird zumindest Marib erreicht und auch das Grab der Königin gefunden haben.«
    »Und wir stehen noch hier.«
    »Los, weiter.«
    Der Wolf lag wie ein grauer dreidimensionaler Schatten im Licht der Scheinwerfer. Er würde keiner Morgana Lay ton gehören. »Das war einer«, sagte Suko beim Anlassen des Motors. »Fragt sich nur, wie zahlreich die Bestien sind, die Morgana beschützen.«
    Ich hielt die Beretta hoch. »Wir werden uns schon darauf einrichten. Verlaß dich darauf.«
    »Hast du noch Munition?«
    »Sicher.«
    »Sonst nimm deinen Dolch«, sagte Suko hart und startete den Jeep. Die Räder wühlten den Sand hoch und wirbelten ihn zu Staubwolken, die träge an den Außenseiten vorbeizogen. Den Tod der Grabwächterin in unserem Beisein erlebt zu haben, empfand ich als eine persönliche Niederlage. Außerdem hatte ich nicht vergessen, daß sie es gewesen waren, die mir im Turm das Leben retteten.
    Morgana Lay ton war tatsächlich dabei, alle störenden Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Der Wolf war ziemlich schnell erschienen. Es ließ darauf hoffen, daß wir uns vom eigentlichen Ziel nicht mehr allzu weit entfernt befanden.
    Das meinte auch Jenna Jensen, die Suko bat, die Scheinwerfer zu löschen. »Man sieht uns sonst zu schnell.«
    »Stimmt auch wieder«, gab der Inspektor zu, bevor er das Licht ausschaltete.
    Im Dunklen fuhren wir weiter!
    Jetzt, wo die Scheinwerfer nicht mehr leuchteten, erlebten wir die nächtliche Wüste einmal anders. Dunkelblau, durchsetzt mit einem Grauschimmer, in den wiederum das Licht der Gestirne hineinsickerte, so daß auch helle Streifen phantomhaft über die Felsen oder den rauhen Untergrund hinweghuschten.
    Wir waren schweigsam geworden. Ich dachte über die letzten Ereignisse nach, bestimmt ging es meinen beiden Freunden nicht anders. Die Grabhüterin war uns erschienen, vielleicht hatte sie noch zu retten versucht, was zu retten war. Mehr war ihr nicht gelungen. Ich strich durch mein Gesicht. Noch immer klebte der Schweiß auf der Haut, vermischt mit dem verdammten Staub und auch den kleinen, kratzigen Sandkörnern.
    Ein jammerndes Heulen durchklang die Nacht und übertönte auch das Geräusch des Jeep-Motors. Ich faßte unwillkürlich die Beretta an, doch Jenna Jensen, die sich besser auskannte, beruhigte mich.
    »Das ist ein Coyote, John, kein Wolf.«
    »Allmählich werde ich nervös.«
    »Frage mich mal.« Sie hatte sich gedreht. Ihr Gesicht befand sich dicht vor dem Fenster. Aus starren Augen schaute sie in die mit zahlreichen Schatten gefüllte Nacht. Der hochgewirbelte Staub hatte ebenfalls eine dunkle Farbe bekommen.
    Meine Augen juckten. Die verdammten, kleinen Teile drangen überall hin. Für sie gab es praktisch kein Hindernis.
    Suko konnte bald zur Weltmeisterschaft im Schalten antreten. Was er in das Getriebe hineinwürgte, ging auf keine Kuhhaut. Er mußte den Jeep manchmal weiterprügeln, und er tat dies mit einem verbissenen Ausdruck auf den Lippen.
    »Das packen wir, John! Ich spüre es. Wir werden es schaffen! Wir müssen es einfach. Und wenn wir nur den Gral zurückholen. Da gibt es kein Pardon.«
    Ich enthielt mich einer Antwort, denn Jenna meldete sich vom Rücksitz her. Ihre Stimme klang fast ehrfürchtig. Jedenfalls flüsterte sie den einen Satz.
    »Marib, wir sind da.«
    »Wo?« Ich drehte mich um.
    Jenna hatte einen Arm ausgestreckt. Ihr Zeigefinger wies in die Lücke zwischen Suko und mir. »Schau dorthin. Dieser lange, dunkle Schatten, das Rechteck in der Finsternis. Das ist ein Stück der gewaltigen alten Staumauer, die hier vor fast dreitausend Jahren stand.«
    »Soll ich dorthin fahren?«
    Jenna hob die Schultern. Sie zweifelte. »Ich weiß nicht.«
    »Wollten wir uns nicht den Tempel anschauen? Wie hieß er noch gleich?« fragte ich.
    »Der

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