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Das Grab des Ghouls

Das Grab des Ghouls

Titel: Das Grab des Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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glitten ihre Gedanken in eine völlig andere Richtung. Ihr wollten die beiden Männer nicht aus dem Kopf. Als harmlos stufte sie den Besuch nicht ein. Die suchten etwas, die wollten schnüffeln, und Rosali nahm sich vor, auf der Hut zu sein.
    Dass sich ein Mann aus der Reisegruppe allein auf den Weg gemacht hatte war für sie kein Grund, misstrauisch zu sein. Die Männer waren es trotzdem gewesen, das hatte sie genau gespürt. Also konnte mehr dahinter stecken.
    Mit Rita McQueen hatte sie noch nicht über die Männer gesprochen. Das wollte sie nachholen, wenn der Tisch hier fertig gedeckt war. Und sie wollte zudem noch einige Sätze mit ihrem Mann tauschen. Er traf gerade die Vorbereitungen für den Abend.
    Die ältere der beiden Mitarbeiterinnen kam auf sie zu. »Ist alles so in Ordnung, Mrs. Carter?«
    »Ja, ich denke schon.«
    »Werden die Gäste pünktlich sein?«
    »Wie immer.«
    »Dann können wir jetzt in die Küche gehen?«
    »Genau. Ich komme später noch mal zu euch und helfe auch mit.«
    Die jungen Frauen verschwanden durch eine Nebentür. Ein großes Mahl würde es nicht geben. Es war wie immer. Es gab Roastbeef. Kalt und in dünne Scheiben geschnitten. Dazu wurde Salat und Stangenbrot serviert. Ein großer Aufwand für die Küche war das beileibe nicht. Alles lief wie immer, und trotzdem spürte die Wirtin die Nervosität in sich. Da war das leichte Zittern, das heftige Schlagen des Herzens, eben diese gesamte innere Unruhe, mit der sie ihre Probleme hatte.
    Aber im Restaurant war alles okay. Die übliche Routine. Und die Gäste gehörten auch zu der ruhigen Sorte, da sie auf ihren Zimmern blieben und nicht im Lokal hockten und sich volllaufen ließen. Das hatte sie auch schon erlebt.
    Sie hörte Schritte und drehte sich um. Donald kam auf sie zu. Er hatte sich bereits umgezogen, trug die wetterfeste Jacke, die trittsicheren Schuhe und auch die Hose aus festem Stoff. Er würde zur Ruine fahren und dort den Schrecken vorbereiten. Auch für ihn war es Routine.
    »Gut, dass du kommst, Don.«
    »He, wieso? Hast du Probleme?«
    »Nicht direkt, nur ein komisches Gefühl.«
    »Warum?«
    »Ich denke an die beiden Männer.«
    Carter schüttelte den Kopf. »Warum das denn? Die sind doch kein Problem. Ich habe sie wegfahren sehen.«
    »Ja, das schon. Aber ob sie auch wegbleiben, Don, das ist die große Frage.«
    »Und wie kommst du darauf?«
    »Tja, das kann ich dir auch nicht so genau sagen. Nenn es Vorahnung, Intuition, wie auch immer. Jedenfalls traue ich den beiden Typen nicht.«
    »Aber wir haben nichts zu verbergen«, sagte Donald. »Gar nichts. Wir ziehen hier ein Geschäft durch, von dem alle begeistert sind. Was will man mehr in dieser verdammten Gegend?«
    »Ja, dagegen sage ich auch nichts. Aber...«
    Don Carter strich über den Rücken seiner Frau hinweg und fragte mit leiser Stimme: »Hast du Angst?«
    »Willst du eine ehrliche Antwort haben?«
    »Natürlich.«
    »Ja, ich habe Angst.«
    Don wollte lachen, nur schaffte er das nicht. Er kannte seine Frau sehr lange, aber so besorgt hatte er sie seit Jahren nicht gesehen. »Bitte, es ist bisher alles glatt gegangen, Rosali. Du brauchst dich wirklich nicht zu fürchten.«
    »Aber da ist doch was passiert«, flüsterte sie.
    Er drückte seine Frau etwas nach hinten, schaute ihr ins Gesicht und nickte. »Ich muss jetzt los. Wenn die Leute mit dem Essen fertig sind, bin ich wieder zurück.«
    »Gut.« Rosali schluckte. »Machen wir es wie immer. Aber gib heute besonders auf dich Acht.«
    »Versprochen.«
    Rosali Carter schaute ihrem Mann nach und ärgerte sich über sich selbst, dass sie feuchte Augen bekam. Aber so war sie nun mal gestrickt. Und ändern konnte sie es nicht...
    Ein Porsche ist kein Geländewagen, daran gibt es nichts zu rütteln. Zwar fuhren wir nicht quer durch das Gelände, aber der Weg, der unter uns hinwegglitt, verdiente den Namen Straße nicht.
    Ich schaute mehrmals nach rechts, sagte aber nichts.
    Bill hatte meine Blicke trotzdem gesehen. »Ja, ja, ich weiß schon, was du sagen willst. Wir hätten uns einen Geländewagen nehmen sollen.«
    »Sehr richtig.«
    »Jetzt sitzen wir im Porsche.«
    »Das merke ich. Und wie weit wollen wir noch fahren?«
    »Lass dich überraschen.«
    Dem Klang der Stimme entnahm ich, dass Bill ebenfalls nicht erfreut über die Schaukelei war und er sie bald beenden würde. Der Weg schlängelte sich am Fuße der Hügelstrecke entlang und erreichte auch eine grüne Insel mit Gestrüpp und niedrigen Bäumen. Genau

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