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Das Grab des Ghouls

Das Grab des Ghouls

Titel: Das Grab des Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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McQueen vom Bett erhob, daneben stehen blieb und uns entgegenschaute. Wir sahen ihr an, dass sie überfragt war. Die Augenbrauen schoben sich zusammen, und der Blick blieb misstrauisch an uns hängen, aber sie stellte keine Frage.
    Das übernahm ich. »Rita McQueen ?«
    »Ja, das bin ich. Was kann ich für Sie tun?«
    »Wir möchten gern einige Sätze mit Ihnen sprechen.«
    Sie hob die Schultern. »Gut, aber fassen Sie sich bitte kurz, doch vorher möchte ich gern wissen, mit wem ich das Vergnügen habe.«
    Ich stellte zuerst Bill und dann mich vor.
    Rita McQueen lächelte. »Pardon, aber ist es sehr schlimm, wenn ich Ihnen sage, dass mir Ihre Namen unbekannt sind?«
    »Nein, nein, das ist auf keinen Fall schlimm. Wir kennen uns ja auch erst jetzt persönlich.«
    »Gut.« Sie schaute in die Runde. »Ich hätte Ihnen gern einen Platz angeboten, aber Sie sehen ja selbst, wie es in einem Einzelzimmer aussieht.«
    »Klar«, sagte Bill. »Was wir zu besprechen haben, das können wir auch im Stehen erledigen.«
    »Bitte, meine Herren. Ich gebe allerdings zu, dass ich schon ziemlich überrascht bin.«
    »Das wird sich wohl gleich ändern«, erklärte der Reporter. Er räusperte sich. »Es geht auch nicht um einen Auftrag, den Sie uns vermitteln sollen, sondern um eine etwas persönliche Sache.«
    Rita deutete ein leichtes Kopfschütteln an. »Es wundert mich, dass Sie das sagen. Schließlich sind wir uns fremd.«
    »Das schon.« Bill lächelte so harmlos wie möglich. »Aber es gibt jemanden, den Sie ebenso kennen wie wir.«
    »Und wie heißt die Person?«
    »Es ist ein Mann. Er heißt Desmond Wayne.«
    Bill hatte den Namen sehr langsam und dabei überdeutlich ausgesprochen.
    Wir beide behielten die Frau im Blick und lauerten förmlich auf ihre Reaktion.
    Sie versuchte, sich in der Gewalt zu haben. Das gelang ihr leider nicht hundertprozentig, denn kaum hatte sie den Namen gehört, zuckte sie zusammen.
    Zwar nur leicht, aber durchaus sichtbar.
    Bill lächelte weiterhin. »Und, Mrs. McQueen? Können Sie uns weiterhelfen?«
    »Ich... ähm... ich weiß nicht...«
    »Sagt Ihnen der Name nichts?«
    »Ja, ich... ich glaube schon...«
    »Desmond Wayne gehört zu Ihrer Reisegruppe.«
    Rita McQueen bekam große Augen. »Ja, jetzt, wo Sie es sagen, erinnere ich mich wieder.«
    »Wunderbar. Dann können Sie uns sicherlich auch sagen, wo wir ihn finden. Ich meine, hier im Hotel...«
    »Ist er nicht mehr!«
    Die Worte waren mit einer derartigen Bestimmtheit hervorgebracht worden, dass wir ihr sofort glaubten, uns allerdings viel sagend anschauten.
    »Nicht da?«, fragte Bill leise.
    »Ja.« Bei dieser Antwort senkte sie den Blick.
    »Das verstehe ich nicht«, sagte Bill. »Er hat mir erzählt, dass er gern diese Tour mitmachen möchte. Er war sogar recht scharf darauf, und jetzt höre ich so etwas.«
    Sie hob die Schultern. »Ich kann Ihnen nur sagen, dass er sich nicht mehr hier im Hotel aufhält. Desmond Wayne hat sich abgesetzt. Die Gründe kenne ich nicht.«
    Die abwartende Freundlichkeit war verschwunden. Wir standen uns gegenüber wie Fremde, die sich nichts mehr zu sagen hatten. Nur stand für uns beide fest, dass die blonde Frau mehr wusste oder zumindest ahnte. Dennoch sagte sie: »Es tut mir Leid. Ich kann Ihnen nicht helfen. Und jetzt entschuldigen Sie mich. Ich habe noch einige Vorbereitungen zu treffen, wie Sie sich bestimmt denken können.«
    So einfach wollte ich sie nicht davonkommen lassen und fragte: »Wann haben Sie Desmond Wayne zum letzten Mal gesehen?«
    »Heute noch nicht.« Sie hatte die Antwort so spontan gegeben, dass wir ihr auch diesmal glaubten.
    »Und gestern?«
    »Am Abend.«
    »Wo genau?«
    Rita McQueen lachte. »Hier. Wo sonst? Ich sah ihn gehen und konnte ihn ja nicht aufhalten. Schließlich bin ich nicht für ihn verantwortlich. Er ist ein erwachsener Mensch.«
    Ich ließ nicht locker, denn ich hatte das Gefühl, dass sie nicht die ganze Wahrheit gesagt hatte. »Haben Sie denn eine Vorstellung, wo er sein könnte?«
    »Nein. Keine Ahnung.« Die Antwort war von einem Staunen begleitet. »Wie kommen Sie denn darauf?«
    »Schließlich sind Sie die Frau, die hier alles in den Händen hält. So sehr brauchen Sie Ihr Licht nicht unter den Scheffel zu stellen.«
    »Und zu dieser Ruine könnte er nicht gegangen sein?«, warf mein Freund Bill Conolly wie nebenbei ein.
    Diesmal erwiderte die Reiseleiterin nichts. Sie schluckte einige Male und versuchte auch, ihre Nervosität zu überdecken. »Wie kommen Sie denn

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