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Das Grab des Herkules

Titel: Das Grab des Herkules Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McDermott
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Sie, Nina – haben Sie vor, Eddie zu heiraten?«
    Die Frage brachte Nina komplett aus dem Konzept. Eilig trank sie einen Schluck Champagner, bevor sie sich um eine Antwort bemühte. »Äh, also, das weiß ich noch nicht.« Nach Chases kleiner Vorstellung heute Abend stand das Thema sicherlich nicht ganz oben auf ihrer Tagesordnung.
    Sie schaute sich nach Eddie um und überlegte, ob er wohl zurückkommen würde. Sie beschloss, nach ihm zu suchen und ihm die Hölle heißzumachen.
    Doch zuerst trank sie ihr Glas leer.
    Chase wanderte ziellos durch die Ocean Emperor . Dass er der Einladung zu der Party gefolgt war, war in Anbetracht von Ninas neuer Großspurigkeit ein großer Fehler gewesen – und dann war zu allem Unglück auch noch Sophia aufgetaucht …
    Er wollte gar nicht an sie denken. Sie war ein Teil seiner Vergangenheit, den er bereits ad acta gelegt hatte. Hatte er zumindest angenommen – doch da hatte er sich offenbar getäuscht.
    Er trat aufs Achterdeck hinaus und stellte mit Erleichterung fest, dass sich hier weniger Gäste aufhielten. Der kalte Wind bewog die meisten, drinnen zu bleiben. Er trat an die Reling der eingezogenen Badeplattform und betrachtete die Skyline Manhattans, als jemand zu seiner Überraschung seinen Namen rief. Chase blickte sich um. »Matt?«
    »Hey, Eddie!« Matt Trulli kam auf ihn zugetrottet. Der rundliche Australier wirkte hier mit seinem Stachelhaar, den schmuddeligen knielangen Shorts und dem grellbunten Hemd völlig fehl am Platz. Mit aufrichtiger Begeisterung schwenkte er Chases Arm auf und ab. »Wir haben uns ja eine Ewigkeit nicht mehr gesehn! Wie geht’s denn, Kumpel?«
    »Gut, danke. Was machst du hier?«
    Trulli zeigte zur Brücke der Ocean Emperor . »Ich arbeite jetzt für den Boss!«
    »Für Corvus?«
    Trulli nickte. »Normalerweise arbeite ich auf den Bahamas, aber ich halte morgen am MIT ein Seminar. Die Einladung hat mich schon gewundert, aber scheiß drauf, Hauptsache, es gibt ’ ne kostenlose Dröhnung!« Er hob sein Glas.
    Chase wurde bewusst, dass er nichts zu trinken hatte, und es war auch kein Ober in der Nähe, der ihm ein Glas hätte geben können. Außerdem hatte er im Gegensatz zu Nina schon genug … »Dann bist du also immer noch im U-Boot-Business?«
    »Klar, Mann. Nachdem die Sache mit Frost in die Hose gegangen war, hab ich angefangen, für René zu arbeiten und Unterwasserhotels zu entwerfen.«
    Chase musterte ihn skeptisch. »Unterwasser hotels ?«
    »Lach ruhig, Kumpel, aber das wird der nächste Renner!«, versicherte ihm Trulli. »In Dubai sind sie schon ganz groß damit rausgekommen, aber das ist noch gar nichts gegen meinen Entwurf. Ich konstruiere sie modular, damit man so ein Ding überall dort zusammennieten kann, wo’s einem gerade gefällt. Morgens wachst du auf, und womm ! Fische, direkt vor deiner Nase. René bewohnt auf den Bahamas einen Prototyp. Ziemlich cool. Tät ’ mir auch gefallen, kann ich mir aber leider nicht leisten!«
    »Ich weiß, wie das ist«, sagte Chase wehmütig, mit Blick auf Manhattan.
    »Jedenfalls«, fuhr Trulli fort, »jetzt, wo ich das Hotel-Ding unter Dach und Fach habe, arbeite ich an einer noch cooleren Sache.« Er zog einen bedauernden Flunsch. »Ich kann bloß noch nicht drüber reden. Topsecret, verstehst du?«
    Chase lächelte schwach. »Bei mir ist dein Geheimnis gut aufgehoben.«
    »Schon klar, Kumpel. Aber eins kann ich dir sagen – das ist der Wahnsinn! Weißt du, die Tauchboote, die ich für Frost gebaut habe, waren vergleichsweise Bulldozer. Das, was ich jetzt entwerfe, ist eher ein Ferrari. Es wird toll werden! Falls ich das Scheißding richtig zum Laufen kriege.« Er nahm noch einen Schluck, dann lehnte er sich an die Heckreling. »Und was ist mit dir, Kumpel? Wie bist du überhaupt auf diese Party gekommen?«
    »Ich bin mit Nina hier. Sie hat die Einladung bekommen, nicht ich.«
    Trulli reagierte verdutzt auf seinen scharfen Ton, enthielt sich aber einer Bemerkung. Stattdessen sagte er: »Dann seid ihr beide …?«
    Chase nickte.
    »Boah, das ist ja ein Ding!«
    »Krieg dich wieder ein; wir sind nicht verheiratet oder so. Ehrlich gesagt, weiß ich nicht einmal genau, was wir im Moment gerade sind.«
    »O-kay … Dann arbeitet sie jetzt also für die IBAK?«
    »Ja. Ich auch.«
    »Schon kapiert, Mann. Was machst du da?«
    Chase blies die Backen auf, bevor er antwortete.
    »Also, die meiste Zeit über hocke ich am Schreibtisch und drehe Däumchen. Die offizielle Jobbezeichnung lautet

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