Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Grab des Herkules

Titel: Das Grab des Herkules Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McDermott
Vom Netzwerk:
der Rampen an.« Mehrere Taschenlampen richteten sich auf die Alkoven. »Wenn die Steinscheiben herunterrollen, zerschmettern sie die Stützsäulen, und dann stürzt die Kuppel ein.«
    Corvus wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Mein Gott! Sie hätte uns alle umgebracht!«
    »Ach, ich glaube, sie hat eher gehofft, wir wären lange genug abgelenkt, um sich aus dem Staub machen zu können. Guck mal, Eddie hat sich schon an Komosa angepirscht, um ihn im passenden Moment niederzuschlagen.« Komosa blickte Chase an, dann ruckte seine Pistole hoch, und er sprang wütend zurück.
    Chase zuckte unbekümmert die Achseln. »Na gut. War ein Schuss ins Blaue.«
    »Ich glaube, ›Schuss‹ ist das Stichwort«, sagte Corvus zornig. »Tötet sie!«
    Seine Männer hoben die Waffen …
    »Also wirklich, René«, sagte Sophia mit einem verschmitzten Lächeln und bedeutete den Bodyguards, sich zurückzuhalten. Eine Bewegung genügte, und die Wachen hielten mitten in der Bewegung inne, ihre Waffen erhoben, aber noch nicht im Anschlag. »Willst du ihnen nicht wenigstens sagen, weshalb du all die Mühen auf dich genommen hast, um das Grab des Herkules zu finden? Es wäre doch schade, wenn sie in dem Glauben sterben würden, es wäre dir nur ums Geld gegangen«, fragte sie Corvus.
    Der runzelte die Stirn. »Ich bin weder Dr. No noch Blofeld, Sophia«, sagte er. »Ich habe nicht vor, meine Zeit damit zu vergeuden, die beiden vor ihrem Tod in meine Pläne einzuweihen.«
    Sophia kletterte aufs Podest und schlang verführerisch die Arme um ihn, schob die Hände um seine Hüfte und legte ihr Kinn neckisch an seine Schulter. »Ach, komm schon. Ich weiß, wie sehr es dich verlangt, irgendjemandem davon zu erzählen. Mach schon, beeindrucke sie mit deiner Vision einer neuen Weltordnung.« Sie senkte die Stimme zu einem rauchigen Flüstern. »Ich weiß noch gut, wie sehr du mich damit beeindruckt hast.«
    Chase tat so, als müsse er sich übergeben, doch Corvus lächelte. »Na schön. Zunächst aber sollten wir die Dinge mal in Gang bringen.« Er blickte auf einen seiner Leute nieder, der am Fuße des Podests Aufstellung genommen hatte. »Haben Sie die exakte Position?«
    Der Mann warf einen Blick auf den Bildschirm eines Tablet-PCs. »Dem Trägheitsnavigationssystem zufolge befinden wir uns einhundertsechsundsiebzig Meter westlich des Eingangs.«
    Corvus wirkte überrascht. »Das heißt, wir befinden uns genau unter der anderen Seite des Hügels!«
    »Das ist kein Hügel«, erklärte Nina. »Das Grab, das Labyrinth, die Aufgaben – die Erbauer haben erst die Anlage gebaut und dann alles mit Erdreich abgedeckt. Die ganze Erhebung wurde von Menschenhand erschaffen – deshalb passt sie auch nicht in die Topographie der Region.«
    Corvus schaute zur Decke hoch. »Soll das heißen, das alles wäre nicht natürlichen Ursprungs?«
    »Ja. Genau das soll es heißen. So erstaunlich ist das nun aber auch wieder nicht – man musste nur genug Erdreich aufhäufen. Die ägyptischen Pyramiden stellen eine wesentlich größere Ingenieurleistung dar. Wie auch immer: Auf den Inhalt kommt es an.«
    Corvus wandte sich an den Mann mit dem Computer. »Weisen Sie das Außenteam an, über diese Position zu fliegen. Wie tief unter der Erde sind wir?«
    Der Mann tippte mit einem Stift auf den Bildschirm und stellte Berechnungen an. »Zwischen der Decke und dem Boden sollte sich maximal ein Meter Erdreich befinden. Eher weniger.«
    »Das lässt sich mühelos wegsprengen. Wir öffnen ein Loch in der Decke und heben das Gold mit der Winschvorrichtung an die Oberfläche«, entschied Corvus. Der Milliardär legte den Kopf in den Nacken und musterte erneut die Decke. Dann wandte er sich an den Computertechniker: »Leiten Sie alles Nötige in die Wege. Wir nehmen so viel wie möglich in den Helikoptern mit, und den Rest holen wir mit einem schwereren Flugzeug ab.«
    »Also, Auric, was willst du mit dem Gold anfangen?«, fragte Chase herausfordernd.
    Corvus hatte die Anspielung auf Goldfinger anscheinend nicht verstanden, trat aber trotzdem an den Rand des Podests und blickte auf Chase und Nina hinunter. Sophia stand hinter seiner linken Schulter. »Sophia hat recht – ich beabsichtige, eine neue Weltordnung zu etablieren. Eine Ordnung, die es Männern wie mir, der Elite der Menschheit, erlaubt, Reichtum anzusammeln und Macht auszuüben, ohne dass sie von engstirnigen Bürokraten und populistischen Kleingeistern, die ständig auf den Wähler schielen und die

Weitere Kostenlose Bücher