Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Grab des Herkules

Titel: Das Grab des Herkules Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McDermott
Vom Netzwerk:
»›Zu Ehren des mächtigen Herakles, unseres Erretters und Freundes‹. Huh. Schade, dass er uns jetzt nicht helfen kann.« Sie setzte die Schüssel neben Chase ab und nahm einen Diamanten in die Hand. Sie war keine Expertin, doch der Größe nach zu schließen, hatte er mindestens fünf Karat und war somit mehrere zehntausend Dollar wert. »Das ist schon erstaunlich. Er hat wirklich gelebt, wenngleich seine Taten im Laufe der Zeit mythologisiert wurden. Und die Leute müssen eine unglaublich hohe Meinung von ihm gehabt haben, dass sie ihm solche Schätze ins Grab gelegt haben. Für die Archäologie ist dieser Fund ebenso bedeutend wie die Entdeckung von Atlantis.«
    »Aber du wirst auch diesmal wieder niemandem davon berichten können«, sagte Chase trübselig.
    Nina schloss die Faust um den Diamanten und lehnte sich an ihn. Stumm hielt sie seine Hand.
    Bald darauf rumste es über ihnen: Eine kleine Sprengpatrone, die als Sonarquelle diente, war von oben in den Boden geschossen worden. Die reflektierten Schallwellen gaben Sophias Leuten Aufschluss über die Dicke der Sandschicht über der Grabkuppel. Wenige Minuten später wurde Sophia das Ergebnis der Messung durchgegeben, und der Mann mit dem Computer bewegte sich ein paar Meter am Podest entlang.
    »Räumt die Stelle frei«, befahl sie, woraufhin ihre Männer umgehend die Schätze wegschleppten und den Boden freimachten. Alle zogen sich zurück. Kurz darauf ertönte eine lautere Detonation als zuvor: Große Steinbrocken fielen von der Kuppel herab und zerschellten auf dem Boden. Sand rieselte durch ein Loch in der Decke, und schon fiel blendend helles Tageslicht in das Grab. Das Gold in der Kammer begann zu funkeln, als stünde es in Flammen.
    Da das Oberflächenteam zunächst die Stabilität der Decke prüfte, entstand eine Wartepause, in der Nina und Chase stumm auf die Schätze vor ihnen blickten; als feststand, dass kein Einsturz drohte, wurde die Öffnung mit Spitzhacken und Vorschlaghämmern erweitert. Weitere Steine fielen in die Grabkammer herab. Bald darauf maß die Öffnung etwa dreieinhalb mal zwei Meter. Es schloss sich eine weitere Wartepause an. Als das Bodenteam die Winschvorrichtung klarmachte und eine metallene Plattform ins Grab herunterließ, tanzten bereits Schatten durch den einfallenden Sonnenschein.
    »Gute Arbeit, Jungs«, lobte Sophia. »Ladet gleich das Gold auf. Welches Gewicht können die Hubschrauber transportieren? Natürlich unter der Voraussetzung, dass auf dem Rückflug fünf Personen weniger an Bord sein werden.«
    »Etwa viereinhalb Tonnen pro Helikopter«, antwortete der Mann mit dem Computer, nachdem er ein paar Berechnungen angestellt hatte. »Das heißt, die Plattform … muss dreiundzwanzigmal beladen werden.«
    »Dann sollten wir besser mal anfangen.« Sophia schaute zu, wie die Barren auf die Plattform gepackt wurden, bis von oben jemand verkündete, das maximale Traggewicht sei erreicht. Untermalt vom angestrengten Sirren eines Elektromotors stieg die Plattform zur Decke hoch und blockierte das Tageslicht. Die Männer im Grab schleppten weitere Goldbarren herbei, während oben die wertvolle Fracht in die Helikopter umgeladen wurde.
    »Das war schon ein Anblick«, sagte Sophia zu Chase und stellte sich neben Komosa. »Zwanzig Millionen Dollar in Gold, alles auf einer kleinen Plattform. Und dabei war das gerade mal die erste Ladung.«
    »Anstelle der Helikopter hättest du rot-weiß-blaue Mini Cooper kaufen sollen«, sagte Chase lustlos. »Und was nun? Wirst du uns töten?«
    Sophia zog ihre Waffe. »Ja, ich glaube, es ist an der Zeit. Steh auf. Nein, nicht du. Sie zuerst.«
    Nina erhob sich mit geballten Fäusten. »Nina, nicht«, sagte Chase.
    »Ist schon okay, Eddie.« Sie fixierte Sophia herausfordernd. »Ich will nicht auf den Knien sterben. Nicht vor diesem Miststück.«
    Sophias Augen verengten sich zu Schlitzen. »Ich hab dir doch gesagt, du sollst mich nie wieder als Miststück titulieren.«
    »Ach ja? Bring’s hinter dich, Miststück !«
    An der anderen Seite der Rampe senkte sich unbemerkt die sirrende Plattform ab, während Sophia sich wütend an Komosa wandte. »Joe, gib mir dein Messer.«
    Nina blickte ganz kurz auf Chase nieder – mehr Zeit brauchten sie nicht, um sich zu verständigen. Chase verlagerte ganz leicht die Haltung, als Komosa den Blick auf die Gürtelscheide senkte und das Messer hervorzog. Sophia streckte ihm ungeduldig die Hand entgegen, während ihre Waffe ein wenig von Nina

Weitere Kostenlose Bücher