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Das Grab des Salomon

Das Grab des Salomon

Titel: Das Grab des Salomon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel G Keohane
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Parkplatz des Friedhofs abgestellt hatte, allerdings mit der Kennung »Unbekannter Anrufer«. Zweifellos der Mann seines Onkels aus Maine, der vor dem Hillcrest Men‘s Club stand und sich fragte, wohin alle verschwunden waren. Quinn hatte den Anruf seiner Mailbox überlassen. Es würde unweigerlich ein weiterer Anruf folgen, der von seinem Onkel Roger stammen würde. Wenn es soweit war, würde er es über sich bringen, ihn zu ignorieren? Wahrscheinlich nicht. Der Mann hatte ihn so fest im Griff wie er die hirnlosen Einheimischen.
    Er drückte auf die Rufannahmetaste. »Quinn hier«, meldete er sich. »Was ist?«
    Paulsons Stimme zitterte, entweder vor Aufregung oder vor Angst. »Äh, Quinn, sind Sie beim Grab?«
    Normalerweise hätte Quinn mit einer barschen Erwiderung geantwortet und aufgelegt, doch etwas in Paulsons Tonfall ließ ihn stattdessen sagen: »Ja, und es ist leer. Tarretti ist verschwunden, zusammen mit dem Schatz, wie ich glaube.«
    Eine kurze Pause folgte. »Na ja, ich stehe gerade in der Kirche. Sie sollten vielleicht rüberkommen. Am besten sofort. Der Friedhofswärter ist hier. Ich glaube, er ist tot. Er hatte etwas in einem Sack bei sich. Ziemlich groß, was immer es sein mag, ich kann es nicht erkennen. Er liegt darauf, und –«
    »Tun Sie nichts! Rühren Sie nichts an, bis ich da bin!«
    Quinn wollte sich über diese Wende freuen, doch im Augenblick konnte er sich diesen Luxus nicht leisten. Schon einmal hatte er den Schatz in Händen gewähnt und ihn entgleiten lassen. Er musste vorsichtig sein. Und schnell. Rasch legte er auf, steckte das Telefon ein und erklomm die Leiter. Draußen fühlte die Luft sich kühler an, als er es in Erinnerung hatte, und bildete einen harschen Kontrast zum abgestandenen Moder der Gruft. Eine herbstliche Brise erfüllte ihn mit neuer Hoffnung.
    Nicht diesmal , dachte er abermals.
    Dinneck stand, wo Quinn ihn zurückgelassen hatte. Er wirkte hilflos und kläglich, genau wie sonst immer sein Vater. Sein Gesicht war völlig verschwollen, und zwei Blutrinnsale trockneten an seinem Kiefer und Hals. Quinns wunde Knöchel legten Zeugnis davon ab, dass er den Schaden an dem jungen Priester angerichtet hatte.
    »Sie ahnen ja nicht, wohin wir jetzt gehen, Herr Pastor.« Er nickte Everson zu. »Bitte bringen Sie ihn zurück zum Wagen.« Damit überquerte er das Gelände zum Parkplatz.
    Nicht diesmal .

Kapitel Sechsundsechzig
    Noch ein Mal. Ich weiß, es tut weh, aber nur ... noch ... ein Mal! Elizabeth trat mit beiden Beinen gegen den Kofferraumdeckel. In der Enge hatte sie nicht genug Platz, um richtig Schwung zu holen. Wie bei den vier vorherigen Versuchen prallten ihre Schuhe mit einem wirkungslosen, dumpfen Pochen gegen die Innenseite. Sie hielt inne, lauschte auf Schritte, fürchtete, dieser Paulson könnte den Deckel aufreißen und sie erschießen.
    Nichts. Sie war nicht einmal sicher, ob dieser Kerl überhaupt eine Pistole hatte . Der Irre hatte ihr einen schmutzigen Lumpen um den Mund gewickelt, bevor er sie in den Kofferraum geworfen hatte. Die ständige Übelkeit, die ihr der Gestank des Lumpens verursachte, ließ sie fürchten, dass sie sich in den Knebel übergeben könnte, wenn sie nun auch noch zu weinen anfinge. Gott allein wusste, was dann geschehen würde.
    Parkten sie vor der Kirche? Quinn hatte zwar gesagt, dass sie dorthin fahren sollten, aber danach hatte er etwas geflüstert, das Elizabeth nicht verstanden hatte hören. Ebenso gut konnten sie sich auf der anderen Seite der Stadt befinden.
    Es spielte ohnehin keine Rolle. Quinn war vollkommen verrückt. Noch verrückter als Tarretti und Nathan. Und was war mit Nates Dad? Er war in den Wagen eingestiegen und hatte sich mit Paulson über ein Spiel der Red Sox unterhalten, zu dem sie angeblich unterwegs gewesen waren. Hatte er wirklich geglaubt, sie führen um Mitternacht zum Fenway Park? Ein weiterer Irrer in einer Stadt voller Irrer.
    Widerwillig dachte sie zurück an den verschwommenen Zeitraum, nachdem Tarretti erschossen worden war. Sie war mit Paulson in die Gasse hinter dem Klub gefahren, um dort die anderen zu treffen.
    Sie hatte mit ihm gehen wollen , als wäre sie lediglich zu einer abendlichen Spazierfahrt mit einem alten Freund aufgebrochen. Die Welt hatte einem trüben Schleier geglichen, als hätte sie geschlafwandelt oder halb wach unter Bettlaken gelegen. Die Erinnerung daran wirkte klarer als zuvor ihre Wahrnehmung der eigentlichen Ereignisse.
    Ging dasselbe mit Mr. Dinneck vor? Wusste er

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