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Das Grab des Salomon

Das Grab des Salomon

Titel: Das Grab des Salomon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel G Keohane
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Überraschung beinah zusammen. In der vierten Kirchbankreihe saß mit unbeschwertem Gesichtsausdruck sein Vater.
    »Dad?«, flüsterte Nathan.
    »Kein weiteres Wort, Dinneck«, herrschte Quinn ihn an, wobei seine Stimme einiges an der Ehrfurcht verlor, die kurz zuvor darin mitgeschwungen hatte. Er ließ die Augen auf seinen Helfer gerichtet. Paulson griff hinab und packte Tarrettis blutige Schulter, als Quinn hinzufügte: »Keinen weiteren Laut.«

Kapitel Achtundsechzig
    Die Red Sox waren im dritten Inning mit drei Runs im Rückstand. Aber es war noch früh. Die Menge feuerte den neuen Batter ungestüm an. Neben Art biss Paulson wortlos in seinen Hot Dog. Durch die Stille des Mannes fühlte Art sich verpflichtet, ebenfalls zu schweigen. Irgendetwas in die Richtung hatte Paulson gesagt, als sie ihre Sitzplätze gefunden hatten, eine Andeutung, die nahe gelegt hatte, dass es an der Zeit war, das Spiel zu beobachten und still zu sein.
    Der Neue, Baker, war an der Reihe. Es stand bei zwei Bällen, einem Strike. Der vorderste Läufer startete von der ersten Base, allerdings etwas zu weit. Er sollte besser vorsichtig sein. Mit einem Homerun käme die Mannschaft bis auf einen Punkt heran. Kurz schloss Art die Augen und ließ sich von der Sonne das Gesicht wärmen.
    Dad?
    Nathan ging so gerne zu den Spielen mit. Da er nun in der Stadt war, sollte er ihn demnächst mal anrufen und zu einem der nächsten Spiele einladen. Als Wiedergutmachung für all den Ärger in letzter Zeit.
    Er öffnete die Augen. Paulson biss erneut in seinen Hot Dog und beobachtete aufmerksam das Spiel. Mittlerweile hatte er bereits ziemlich oft abgebissen, dennoch war noch jede Menge übrig. Vielleicht hatte er zwei gekauft. Art schaute auf das Kartontablett auf dem Schoß seines Freundes. Nein, nur eine Verpackung.
    Seltsam.
    Einen Moment lang legte sich ein Schleier über den Fenway Park. Art rieb sich die Augen. Ein paar Reihen weiter stand Nathan und schaute zu ihm zurück.
    Allerdings war dies kein Baseball-Stadion. Er befand sich in der Kirche. Alles war dunkel. Aus unerfindlichem Grund erschreckte es Art nicht, sich zuerst in Boston gewähnt zu haben und sich nun plötzlich in Hillcrest wieder zu finden. Langsam dämmerte eine Erkenntnis in ihm.
    »Nate?« Er versuchte zu lächeln, hob die Hand, um seinem Sohn zuzuwinken und hoffte, Nate würde ihm erklären können, was vor sich ging. Einen Lidschlag lang kehrte der Fenway Park zurück, dann wieder die Kirche. Die einzige Konstante bildete Nathan, der immer noch vor ihm stand.
    »Nathan ist nicht hier. Still jetzt, der Batter schießt gleich den zweiten raus. Konzentrieren Sie sich auf das Spiel.« Nathan verschwand schlagartig. Das Stadion war in voller, grüner Pracht wieder da. Art spürte, wie ihn die Erregung des Augenblicks erfasste. Ein schlimmes Foul von Baker. Art konzentrierte sich darauf. Dennoch nagte immer noch etwas an ihm. Hatte er gerade Nate gesehen? Nein, natürlich nicht. Er sollte wirklich mehr schlafen, wenn er schon anfing, solche Tagträume zu haben. Schließlich befand er sich im Fenway Park, während sein Sohn in Florida lebte. Er arbeitete dort in einer Gemeinde –
    Nate war nach Hause zurückgekehrt ...
    Nur seine Einbildung. Baker schwang einen tiefen Innenschlag (zumindest glaubte Art das, es war von den weit hinten befindlichen Plätzen aus schwierig zu erkennen). Krach! Ein Schlag mitten hinein zwischen die zweite und dritte Base. Der Fänger der Orioles hechtete los – daneben. Die Menge tobte. Art lächelte nur.
    Hatten die Sox nicht gegen die Yankees gespielt?
    Warum konnte er nicht einfach das Spiel genießen? Paulson biss neben ihm erneut in seinen unendlichen Hot Dog.
    Die Yankees mussten ein anderes Spiel gewesen sein. Beverly hatte Recht. Er war urlaubsreif. Art blickte auf seinen Sitz hinab. Statt eines Plastikstuhls erblickte er Holz wie von einer Kirchbank. Nein, nein, dies waren die Sitzplätze im Fenway Park.
    Beverly . Er hatte ihr doch erzählt, dass er zum Spiel wollte, oder?
    Irgendetwas stimmte nicht. Ganz und gar nicht ...

Kapitel Neunundsechzig
    Manny Paulson wäre lieber nackt die Hauptstraße entlanggeschlendert, als die Schulter dieses Toten zu berühren. Tarrettis Windjacke erwies sich an einigen Stellen als nass, an anderen als steif vor geronnenem Blut. Er brauchte beide Hände, um den Mann umzudrehen.
    »Nate?«
    Die Stimme erschreckte ihn; jäh drehte er sich den Kirchbänken zu, um zu sehen, wer gesprochen hatte. Anscheinend hatte

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