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Das Grab des Salomon

Das Grab des Salomon

Titel: Das Grab des Salomon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel G Keohane
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überhaupt, wo er sich befand?
    Nein, nein, nein! Frustriert trat sie abermals gegen den Kofferraumdeckel. Das alles war Wahnsinn. Dieses irre Hypnosegenie konnte nicht jedermanns Verstand kontrollieren. Josh war kein Mörder. Nathan war nicht von Gott auserkoren, um –
    »NNN!«, brüllte sie in den Knebel und trat wieder zu, immer und immer wieder.
    Der Kofferraumdeckel sprang auf.
    Eine ganze Minute lag sie da und sog durch die Nase die kühle, wunderbare Luft ein, die in den Kofferraum strömte. Dabei betrachtete sie die unzähligen Sterne am Himmel.
    Also , dachte sie mit plötzlicher Ruhe, das ist ein gutes Zeichen.
    Während sie sich wand und krümmte, um sich aufzurichten, hörte sie das Geräusch eines sich nähernden Fahrzeugs. Gott sei Dank . Elizabeth hatte keine Zeit, um zimperlich zu sein. Sie hievte sich aus dem Kofferraum, schlug auf dem Asphalt auf und bremste den Aufprall mit einer unbeholfenen halben Rolle. Dabei fielen ihr zwei Dinge gleichzeitig auf: Sie befand sich tatsächlich auf dem Parkplatz hinter Nathans Kirche, und der Wagen, den sie hörte, bog gerade um das Gebäude und fuhr in ihre Richtung. Tatsächlich beschleunigte er.
    Sie stöhnte in den Knebel. Bitte nicht .
    Das Auto hielt einen Meter von ihr entfernt mit laufendem Motor an. Die Scheinwerfer blendeten sie, sodass sie nur die vagen Umrisse der sich öffnenden Fahrertür erkennen konnte. Jemand stieg aus. Den Bruchteil einer Sekunde dachte sie – hoffte sie – die Stimme, die sie vernahm, würde einem besorgten Gemeindemitglied gehören, das nach dem jungen Pastor sehen wollte. Aber selbstverständlich gehörte sie Quinn. Sie seufzte.
    »Na so was, na so was, die Dame in Not hat es wohl satt zu warten, bis ihr –«
    Stolpernd rappelte Elizabeth sich auf die Beine und rannte auf die Kirche zu. Sogleich erkannte sie ihren Fehler, scherte seitwärts aus und wollte stattdessen in den Wald flüchten. Quinn tauchte mit ausgebreiteten Armen vor ihr auf.
    »Nicht so schnell, junge Dame.«
    »MMM NNMM SS ELZZBBTH!«, schrie sie und ließ das Knie zwischen seine Beine hochschnellen. Er schloss sie rechtzeitig, um es einzuklemmen, dann verrenkte er den Körper ruckartig seitwärts. Elizabeth verlor das Gleichgewicht und stürzte zu Boden. Er packte sie an den gefesselten Armen und zerrte sie hoch. Elizabeth wand und wehrte sich, doch seine Hände schienen überall zu sein. Mit kräftigem, selbstsicherem Griff sorgten sie dafür, dass sie nicht entkommen konnte. Quinn war stärker, als er aussah.
    »Genug jetzt«, herrschte er sie an. »Beruhigen Sie sich sofort, oder Sie wandern zurück in den Kofferraum und verlassen ihn nie wieder.« Obwohl er mit leiser Stimme sprach, war unverkennbar, wie ernst er die Drohung meinte. Elizabeth hörte auf, sich zu wehren, klammerte sich jedoch an den Gedanken, dass die Schlacht noch nicht geschlagen war. Sie würde nicht aufgeben.
    Sie wand sich seitwärts, damit er die allzu neugierigen Hände verlagern musste, und presste hervor: »WWW SSS NNTHNN?«
    Quinn führte sie auf die Kirchentür zu. Unterwegs vollführte er eine Geste in Richtung des Wagens, und die Beifahrertür öffnete sich. Josh stieg aus, öffnete die hintere Tür und gab Nathan mit der Pistole ein Zeichen.
    »NNTHNN«, äffte Quinn höhnisch ihre geknebelte Aussprache nach, »ist gleich hier. Es wäre besser, Sie benehmen sich – Elizabeth, richtig? –, andernfalls wird jemand verletzt werden.«
    Nathan war ähnlich gefesselt wie sie selbst, allerdings hatte er das Glück, dass ihm ein Knebel erspart geblieben war. Er sah sie an, versuchte zu lächeln, zuckte jedoch zusammen, als seine geschwollenen Wangen sich dadurch zu sehr streckten. Stattdessen begnügte er sich mit einem knappen Nicken, dann richtete er den Blick zu Boden.
    Wütend starrte sie ihren Häscher an. »WRRM HPPNTTSSRRN SS MCH NNCHT NNFFCH WWDDR?«
    »Nun«, setzte Quinn an und stieß sie durch die Hintertür, die mittlerweile ein ungeduldig wartender Paulson geöffnet hatte, »ich könnte Sie mühelos wieder hypnotisieren, wie Sie mittlerweile ja wissen. Aber dann bräuchten wir den Knebel nicht, und es würde mir fehlen, Sie so eloquent sprechen zu hören. Allmählich finde ich Gefallen an diesem kleinen Ratespiel namens ›Was sagt Elizabeth da?‹«
    »LCKN SSS MCH, SSS –«
    »Elizabeth«, ertönte Nates Stimme hinter ihr. »Bleib ruhig. Unsere Zeit kommt noch, ich verspreche es dir.«
    Quinn lachte. »Das ist das erste Richtige, was Sie heute Nacht von sich

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