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Das Grab des Salomon

Das Grab des Salomon

Titel: Das Grab des Salomon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel G Keohane
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wegführte.
    »Erschießen Sie Dinneck, wenn er auch nur ein Wort von sich gibt!« Quinn ignorierte die Leiter und sprang mit der Taschenlampe in die Gruft. Nathan befand sich schlagartig wieder im Dunklen und starrte auf das hell erleuchtete Rechteck vor sich. Quinns Schatten tanzte wild über den sichtbaren Abschnitt der Wand. Wer immer in das Grab eingedrungen war, hatte etwas daraus weg auf den Wald zugeschleift. Aber was konnte diese Nässe verursacht haben ... Tarretti! Oh, großer Gott , dachte Nathan. Er lebt noch .
    Suchend schaute er zu den Bäumen jenseits der Begrenzungsmauer und versuchte zu bestimmen, welchen Weg Vincent eingeschlagen haben mochte. Wie war das überhaupt möglich? Er war aus nächster Nähe in die Brust getroffen worden. Sein Überleben erinnerte an Lazarus, der sich aus dem Grab erhoben hatte. Nathan schauderte, als er die Spitze von Joshs Pistole zwischen den Rippen spürte. Danach bewegte er sich nicht mehr.

Kapitel Fünfundsechzig
    Das kann nicht geschehen . Peter Quinn verfluchte seine frühere Ungeduld. Er hätte dem Friedhofswärter doch eine weitere Kugel in den Körper jagen sollen, bevor sie gegangen waren. Aber der Mann hatte die ganze Zeit nicht geatmet.
    Anscheinend stimmte das nicht. Eine lange, verschmierte rote Linie verlief von der Stelle, an der Vincent Tarretti gelegen hatte, zu einem Loch in der Wand, das zuvor nicht da gewesen war, dann weiter zu der Leiter, neben der Quinn stand. Die Lampe zitterte in seinen Händen.
    Tarretti war am Leben und mit dem echten Schatz geflüchtet. Quinn folgte der Blutspur zu der Öffnung in der Wand und versetzte dem Zementblock einen Stoß. Er war schwer. Und das Blut, das ihn umgab, war echt. Tarretti war vielleicht noch nicht tot, aber schwer verwundet. Wie konnte er in der Lage gewesen sein, etwas so Großes zu bewegen? Ganz zu schweigen von der Betonplatte über ihm?
    Es schien unmöglich. Völlig unmöglich.
    Wie schon zu häufig in jener Nacht spürte Quinn, dass die Ereignisse seiner Kontrolle entglitten. So lange hatte er gewartet, und so überschwänglich hatte er sich selbst dazu beglückwünscht, genau im richtigen Augenblick zugeschlagen zu haben. Nun fiel alles auseinander.
    Er griff in das Loch unten an der Wand. Es erwies sich als zu klein, um die echte Bundeslade enthalten zu haben. Mittlerweile war er überzeugt davon, dass sie wesentlich größer sein musste als die Fälschung, die er von hier mitgenommen hatte. Wie konnte er nur gedacht haben, dass dieses Imitat die wahre Bundeslade darstellte? Es war so klein gewesen. Andererseits hatte es auf den ersten Blick so prunkvoll ausgesehen, aber so erbärmlich und hölzern im Hinterzimmer des Klubs. Wie? War er anfällig für dieselben Tricks, die er bei anderen anwendete? Nein. Sein Verstand war dafür zu gut geschult, und der Gott der Christen war zu passiv, um derart dramatisch einzugreifen.
    Quinn kauerte sich auf die Hacken zurück und konzentrierte sich auf die gegenwärtige Lage. Hier war nie eine Lade versteckt gewesen. Nur die Gebote selbst, die vor langer Zeit in dieser Wand verborgen worden waren. Offensichtlich bildeten die Tafeln die eigentliche Quelle der Macht. Dann war noch nicht alles verloren. Wenn ein halbtoter Mann sie hatte, konnte er damit nicht weit gekommen sein. Nicht in kaum mehr als einer halben Stunde. Den Großteil der Zeit musste Tarretti allein dafür gebraucht haben, sich aus dem Grab zu kämpfen. Womöglich lag der Friedhofswärter bereits tot wenige Meter entfernt im Wald oder versteckte sich hinter einem anderen Grabstein.
    Trotz dieser Gedanken brannte Quinns Magen vor Angst. Er hatte den Schatz in seinen Händen gewähnt, nun war er verschwunden. Ähnliche Begebenheiten hatten sich schon in der Vergangenheit zugetragen, und die Hüter waren nie gefunden worden.
    Nicht diesmal , dachte er bei sich. Nicht diesmal.
    Quinn stellte sich an den Fuß der Leiter und rang um Fassung, ehe er mit dem Aufstieg begann. Die Kontrolle über die Frau hatte er bereits aufgeben müssen. Die Ereignisse der Nacht hatten ihn dermaßen verstört, es überraschte ihn selbst, dass er Everson und Art Dinneck noch im Griff hatte. Er musste konzentriert bleiben, positiv denken. Schließlich brauchte er nur der Spur des Friedhofswärters zu folgen und zu sehen, wohin sie ihn führte.
    Das Klingeln des Telefons kam ihm zuvor. Die Anzeige verriet ihm, dass der Anrufer Paulson war. Es hatte schon zuvor geklingelt, als er gerade den Wagen auf dem kleinen

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