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Das Grab des Salomon

Das Grab des Salomon

Titel: Das Grab des Salomon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel G Keohane
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Sterbedatum nach zu urteilen, unter einem Jahrhundert von Ablagerungen verborgen.
    Wie Peter Quinn am Tag zuvor verspürte er den Drang, auf die Knie zu sinken und zu graben, um den Eingang und somit die Wahrheit freizulegen.
    Wenn er das täte, wäre er zweifelsfrei tatsächlich übergeschnappt.
    Eine Weile verharrte er noch, starrte auf die Grabstelle hinab und lauschte abwesend dem Regen, dann drehte er sich um und entfernte sich mit raschen Schritten. Der durchtränkte Boden fühlte sich weich unter seinen Füßen an. Als er auf die Greenwood Street gelange, sah er sich um. Aus beiden Richtungen näherte sich niemand. Gut.
    Auf dem Rückweg zur Kirche grübelte Nathan abermals über einen Zusammenhang zwischen dem aufwändig gestalteten Grabstein und dem nach, was geschehen war. Er hatte von einem Tempel geträumt. Der allerdings in keiner Weise an jenen Salomons erinnerte, soweit er es beurteilen konnte. Allerdings hatte sich sein Traum in einer Wüste abgespielt.
    Er seufzte. Irgendwann würde ihm die Lösung einfallen.
    Hoffte er.

Kapitel Sechzehn
    »Systembetreuung, Art Dinneck.«
    »Hallo, Dad. Wie läuft‘s bei der Arbeit?«
    »Nate? Wie geht es dir?«
    »Gut, Dad, ehrlich.« In groben Zügen wiederholte er, was der Rettungssanitäter zu ihm gesagt hatte. Die Einzelheiten hatte sein Vater wahrscheinlich ohnehin bereits am Vorabend von seiner Mutter erfahren. Nathan war erst vor wenigen Minuten von seinem ›Spaziergang‹ zurückgekehrt, doch er konnte sich einfach nicht entspannen. Die Gelegenheit schien ihm so gut wie jede andere, um seinen Vater anzurufen und zu versuchen, etwas mehr darüber herauszufinden, was vor sich ging. Da er nicht länger über sich selbst reden wollte, wechselte er das Thema. »Ich bin gerade dabei, mich um einigen Papierkram zu kümmern, den mir Pastor Hayden hinterlassen hat. Er sagt, alles, was mit Bürokratie zu tun hat, wurde offiziell mir übertragen.«
    »Sehr großzügig von ihm.« Aus der Stimme konnte Nathan schließen, dass sein Vater lächelte.
    »Womit wirst du dieser Tage eingedeckt?«, fragte Nathan. Eigentlich wollte er sich direkt diesem Herrenklub zuwenden, doch ein Instinkt riet ihm, es langsam anzugehen, damit sein Vater sich nicht bedrängt fühlte.
    »Ach, es ist immer derselbe alte Trott. Ich werde bis zum Ruhestand ein Großrechnerrelikt bleiben. Ich bin zu alt, um dieses Objekt orientierte Zeug mit grafischen Benutzeroberflächen zu lernen, an dem die Jungen heute arbeiten. Außerdem muss ja auch jemand dafür sorgen, dass hier nicht die Lichter ausgehen.«
    Nathan verstand nur die Hälfte dessen, was ihm sein Vater erzählte, aber das spielte keine Rolle. Die Arbeitswelt im Allgemeinen interessierte ihn nur insoweit, wie sie sich auf das Leben seiner Gemeindemitglieder auswirkte.
    »Nächstes Wochenende findet der letzte Gottesdienst von Hayden statt. Danach übernehme offiziell ich.«
    »Das ist gut.« Gleich darauf wiederholte Art Dinneck, als fiele ihm nichts anderes ein: »Das ist gut, Nate.« Kein ›Ich bin stolz auf dich‹ , was er sonst so gerne anbrachte. Das schien ein günstiger Moment, um sich dem eigentlichen Grund zu nähern, aus dem er angerufen hatte.
    »Hör mal, Dad, mir ist klar geworden, dass wir in letzter Zeit ein bisschen wenig Kontakt hatten. Erst die Zeit in der Schule, dann mein Aufenthalt in Florida ...«
    »Ach was«, sagte Art. »Du hast öfter angerufen, als es die meisten Kinder wahrscheinlich in ihrem ganzen Leben tun. Zerbrich dir darüber mal nicht den Kopf.«
    »Na schön.« Nathan spielte mit einem blauweißen Kugelschreiber herum, den er vom Schreibtisch ergriffen hatte. »Aber trotzdem ... du bist zum Beispiel diesem neuen Klub in der Stadt beigetreten, und ich wusste gar nichts davon. Ich muss zugeben, dass ich ein wenig neugierig bin.«
    Angesichts der Pause, die entstand, fragte sich Nathan, ob er bereits zu weit gegangen war. Sein Verdacht bestätigte sich, als sein Vater schließlich erwiderte: »Hat dich deine Mutter darauf angesetzt?«
    »Aber nein, überhaupt nicht. Sie weiß nicht einmal, dass ich dich angerufen habe. Ich bin bloß neugierig. Du bist erwachsen – du kannst tun und lassen, was du willst. Wie ich schon sagte, ich bin nur neugierig. Ich –«
    »Das ist nur eine Gruppe von Männern aus der Stadt, die sich zusammen die Zeit vertreiben und Spaß haben. Nichts, worüber man sich Sorgen machen müsste.« Seine Stimme klang angespannt. Die herzliche Wärme, die noch vor einer Minute darin

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