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Das Grab des Salomon

Das Grab des Salomon

Titel: Das Grab des Salomon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel G Keohane
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dass sie sich damit abfinden würde. Schließlich musste er diesmal dienstlich weg. Es würde ihr zwar nicht gefallen, aber wenigstens ging er nicht zum ... Wohin wollte er noch mal?
    »Mr. Dinneck?«
    »Ja, ich bin noch dran. Ich –« Er zögerte. Er kannte gar keinen Systembetreuer namens Raymond George.
    »Sie müssen jetzt los. Fahren Sie zum Klub, und wenn Sie dort ankommen, werden Sie dort sein wollen . Mischen Sie sich unters Volk. Sie haben etwas sehr Wichtiges mit Peter Quinn zu besprechen. Warten Sie dort, bis er eintrifft. Bis kurz, bevor Sie die Schnellstraße erreichen, werden Sie glauben, dass Sie zur Arbeit fahren. Verstanden?«
    Die Stimme des Mannes hörte sich angespannt an. Art gelangte zu dem Schluss, dass er neu eingestellt worden sein musste. Hoffentlich würde der Besuch nicht zu lange dauern. »Gut. Wir sehen uns dann gleich.« Damit legte er auf. »Hast du‘s gehört?«, fragte er Beverly.
    Sie wischte sich die Hände an einem Geschirrtuch ab. »Ja. Wird es lange dauern?«
    Art ergriff seine neben der Hintertür stehenden Schuhe und setzte sich auf einen Küchenstuhl, um sie anzuziehen. »Aber nein. Der Bursche ist bloß neu und hat noch keine Ahnung, welche Programme welche Priorität haben. Ich sollte in weniger als einer Stunde zurück sein.«
    »Versprichst du mir, dass du danach gleich nach Hause kommst?«
    Art sah den Eingang des HMC vor sich. Er musste Quinn irgendetwas sagen, aber ihm wollte gerade partout nicht einfallen, was. Im schlimmsten Fall konnte es bis morgen warten. Er stand auf und ergriff eine Jacke aus dem Schrank.
    »Versprochen.«
    Bevor er gehen konnte, war Beverly bei ihm und berührte ihn an der Hand. Er drehte sich um und fand sich jäh in ihrer kräftigen Umarmung wieder. Art erwiderte sie und wünschte in jenem Augenblick, er hätte diesem Burschen gesagt, dass er das Problem ignorieren und bis morgen warten soll.
    Das könnte er noch immer tun.
    Nein. Es war wichtig. Und er würde bald zurück sein. Art drückte seine Frau noch einmal innig an sich, dann küsste er sie auf die Stirn. »Ich bin bald wieder hier.« Er klopfte auf eine Ausbuchtung an der Manteltasche. »Falls etwas sein sollte, habe ich das Handy mit.«
    Beverly sah aus, als würde sie gleich weinen. Art glaubte, sie zu verstehen. Er hatte so viel Zeit im Herrenklub verbracht, und wofür? Die Kluft zwischen ihnen wurde nur breiter. Das würde sich ändern. Er ging nach draußen und stieg in den Wagen. Als er die Auffahrt zurücksetzte, fragte er sich, weshalb er überhaupt so viel Zeit im Klub verbrachte. Ein paar Männer, einige nicht älter als Nate, die Karten spielten und tranken. Wozu?
    Straße um Straße hielt er auf die Interstate 190 zu. Als er sich der Auffahrtsrampe näherte, wechselte er die Spur. Was tat er da? Er war doch nicht auf dem Weg zur Arbeit, nicht um diese Zeit. Art fuhr an der Auffahrt vorbei und weiter durch die Stadt. Er musste zum Klub. Aber es würde das letzte Mal für lange Zeit sein. Beverly brauchte ihn zu Hause. Er würde kurz vorbeischauen und mit Quinn reden. Dies war wichtig und musste an diesem Abend besprochen werden. Danach würde er nach Hause fahren und zu Hause bleiben . Vielleicht würde er diese Woche mit Beverly zur Kirche gehen und sich Nates Predigt anhören.
    Der Gedanke erfüllte ihn mit unermesslichem Stolz.
    Vor ihm tauchte die Einkaufszeile auf. Die Lichter des Gemischtwarenladens leuchteten zwei Türen neben dem ätherischen Schimmer der übertünchten Fenster des HMC . Der Rest der Geschäfte präsentierte sich dunkel. Art versuchte, sich zu erinnern, was er Quinn sagen wollte. Egal. Es war wichtig und würde ihm zu gegebener Zeit wieder einfallen.

Kapitel Fünfundvierzig
    Nathan wahrte eine gefasste Miene, innerlich aber brüllte er. Sein Verstand wirbelte vor all den Fakten, unter ihnen Tarrettis fantastisch anmutende Geschichte. Alles passte zu gut zusammen. Er hatte zu Gott gebetet, ihm zu zeigen, was die Träume bedeuteten, was mit seinem Vater geschah. Dann hatte sein Besuch an jenem Morgen im HMC eine erschreckende Verbindung zwischen beidem offenbart.
    Vincents Frage über seinen Vater und den Kult fühlte sich wie ein physischer Schlag an. Wollte man seiner Geschichte Glauben schenken, versteckten Tarretti und seine Vorgänger die Bundeslade vor einer Gruppe, die von sich behauptete, die Ammoniter aus dem Alten Testament zu sein. Die Ammoniter biblischer Zeiten beteten viele Dämonen an, am inbrünstigsten jedoch einen namens Moloch.

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