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Das Grab des Salomon

Das Grab des Salomon

Titel: Das Grab des Salomon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel G Keohane
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Ein Name, den Peter Quinn bei ihrem Gespräch auffallend betont erwähnt hatte.
    Zu Elizabeths augenscheinlichem Entsetzen erzählte Nathan dem Friedhofswärter von seinem Besuch bei Quinn. Als er geendet hatte, war Tarretti erbleicht. Der Mann stand so abrupt auf, dass Nathan sich reflexartig auf dem Stuhl zurücklehnte. Johnson rappelte sich auf und begab sich an die Seite seines Herrchens, wahrscheinlich weil er vermutete, dass jeden Augenblick etwas geschehen würde.
    »Die Blumenspende für den Friedhof«, sagte Tarretti, drehte sich in einem Halbkreis der Vorderseite des Hauses zu, als erinnerte er sich an etwas, dann wieder zurück. Er ergriff das oberste Notizbuch des Stapels in der Kassette. »Eintrag 818«, murmelte er. »Hier, sehen Sie?« Er streckte das Buch Nathan entgegen. Nathan erhaschte nur einen flüchtigen Blick einer chaotischen Handschrift in blauer Tinte, ehe Vincent das Buch zurückzog, selbst darauf starrte und mit den Fingern die Ränder der Seite entlangfuhr. »Sie wissen es. Sie wissen, wo sie ist. Pastor Hayden. O Gott, ich hatte es selbst vermutet, aber ich habe es doch überprüft ...« Er kniff sich den Nasenrücken und hörte sich an, als hätte er nun endgültig den Verstand verloren.
    Langsam stand Nathan auf und stellte sich neben Elizabeth. Sie bedachte ihn mit einem Blick, aus dem sprach: Siehst du? Was hab ich dir gesagt?
    »Quinn«, fuhr Vincent fort. »Er oder jemand, der mit ihm zusammenarbeitet. Sie haben Pastor Hayden umgebracht.«
    Nathans Herz setzte einen Schlag aus. Alles, was ihm als Erwiderung einfiel, war: »Was?«
    Wieder drehte Vincent ihm das Notizbuch zu. »Sehen Sie? Hier. Ich habe notiert, dass Quinn Haydens Abreise ungewöhnlich betont erwähnte. Deshalb kannte ich das Datum und bin an dem Tag zur Kirche gefahren. Damals fragte ich mich, woher der Typ es wusste ... Er wusste es, weil er dachte, Hayden würde mit der Bundeslade verschwinden. Nur ein Priester kann sie transportieren. Verstehen Sie denn nicht?«
    Elizabeth ließ den rechten Arm vorschnellen und schlug das Notizbuch beiseite. Mit flatternden Seiten segelte es durch die Luft und prallte neben der Hintertür an die Wand.
    »Das ... reicht ... jetzt!« Mit dem Rücken derselben Hand schlug sie Vincent quer übers Gesicht. Er taumelte rücklings. Johnson, den Elizabeth bereits zuvor durch ihr forsches Auftreten eingeschüchtert hatte, sah nur winselnd zu.
    Tarretti hob eine Hand ans Gesicht und funkelte sie wütend an. Nathan stählte sich und fürchtete, dass er kämpfen müsste, um sie zu beschützen.
    »Von Ihnen erwarte ich nicht, dass Sie mir glauben, Miss. Schließlich waren nicht Sie diejenige, der Gott die Zeichen geschickt hat.«
    Elizabeth atmete schwer und versuchte, nicht zu weinen, wenngleich vor Wut statt vor Kummer. Seine letzte Äußerung hatte unwissentlich einen Nerv getroffen.
    Nathan stand zwischen ihnen. Er musste zwischen dem abwägen, wofür Elizabeth stand – weltliche Vernunft, Logik –, und Tarrettis Geschichte, die sich für jeden, einschließlich Elizabeth, nur wie blanker Wahnsinn anhören konnte.
    In diesem Augenblick war es an der Zeit, sich auf die eine oder die andere Seite zu stellen. Nathan betete zu Gott, dass er es Elizabeth verstehen lassen würde.
    Er wandte sich Tarretti zu. »Diese Leute, von denen Sie uns erzählt haben, die Ihren Worten zufolge seit tausenden Jahren hinter dem Ding her sind – soll das heißen, sie sind der Hillcrest Men‘s Club ? Die Gruppe, der mein Vater angehört?«
    Tarretti, der sich nach wie vor die Wange hielt, nickte. »Das ist die einzige Antwort. Aber nein, sie sind nicht die gesamte Organisation. Obwohl ich mir nicht vorstellen kann, dass sie insgesamt eine allzu große Gruppe sind. Vielleicht ein paar hundert Personen weltweit. Vielleicht mehr, vielleicht weniger. Größtenteils sind sie nur gewöhnliche Verbrecher. Mit guten Verbindungen zwar, trotzdem unterm Strich bloß Kriminelle. Eher eine Art Mafia als eine organisierte Religion. Aber das ist das Merkwürdige daran.« Bei diesen Worten entfuhr Elizabeth ein höhnisches Lachen. »Selbst nach all der Zeit weiß keine der beiden Seiten viel über die andere. Sie könnten ein Dutzend oder auch tausend sein. Was hingegen uns angeht, gab es, soweit ich weiß, immer nur eine Person gleichzeitig.«
    Eine Weile musterte er Nathan und Elizabeth, dann fügte er hinzu: »Jetzt drei.«
    »Wagen Sie es bloß nicht, Nate oder mich bei Ihren Fantastereien mitzuzählen.«
    »Mein Vater

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