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Das Grab des Salomon

Das Grab des Salomon

Titel: Das Grab des Salomon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel G Keohane
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soweit.
    Oder , dachte er, es ist soweit .
    »Paulson, Sie bleiben dort. Sobald die beiden gehen, rufen Sie mich an. Egal, was passiert, Sie behalten Tarretti im Auge. Rühren Sie sich nicht von der Stelle, es sei denn, er tut es. Verstanden?«
    »Sie sind der Boss.«
    »Ganz genau, Mr. Paulson, das bin ich. Ich fahre zum Greenwood-Friedhof. Falls sie heute Nacht etwas unternehmen, werde ich dort sein.«
    »Werden Sie mir je verraten, warum dieses Grab so interessant ist?«
    Nein , dachte Peter. Oder vielleicht doch, und zwar, bevor ich dir für deine Respektlosigkeit eine Kugel in den Kopf jage . »Wenn ich nicht falsch liege, werden Sie es schon bald erfahren. Halten Sie die Stellung und beobachten Sie weiter das Haus.«
    Damit legte er auf. Dann hatte er eine Idee. Er drückte die Kurzwahltaste für Art Dinneck. Während es am anderen Ende der Leitung klingelte, blickte er auf Josh Everson hinab. Alles fügt sich zusammen , dachte er. Everson würde sich vielleicht als noch nützlicher erweisen, als er bereits gewesen war.
    »Hallo?« Beverly Dinnecks Stimme. Innerlich fluchte Quinn.
    »Mrs. Dinneck«, sagte er, »bitte entschuldigen Sie, dass ich so spät noch anrufe. Hier ist Raymond George aus der Systemabteilung. Arts Programm macht Probleme, und ich muss unbedingt mit ihm sprechen. Es ist sehr wichtig, sonst hätte ich Sie nicht gestört.« Quinn war nicht sicher, ob er die richtigen Fachbegriffe gewählt hatte, aber vermutlich verstand diese Frau noch weniger davon als er. Jedenfalls musste er ihren Mann ans Telefon bekommen.
    »Einen Augenblick«, erwiderte sie. »Art ...?« Das Telefon wurde mit einem polternden Laut abgelegt, vermutlich auf einen Tisch.
    »Schalten Sie den Computer aus«, befahl er Josh, während er über das Telefon im Hintergrund dem Wortwechsel des Ehepaars lauschte. »Wir machen einen Ausflug.«
    Josh schloss den Browser, als Art Dinnecks müde Stimme durch die Leitung drang. »Art Dinneck.«
    Peter ging ins Wohnzimmer, während er sprach, damit der Junge ihn nicht hören und denken würde, die Worte wären an ihn gerichtet. Die Verwendung der Hypnosestimme über das Telefon bedurfte etwas konzentrierterer Kontrolle. Sie bei persönlichen Gesprächen mit einer Person anzuwenden, war Quinn im Verlauf der Jahre in Fleisch und Blut übergegangen. Über das Telefon hingegen erforderte dies trotz des einwandfreien Empfangs, die durch Digitaltechnik ermöglicht wurde, wesentlich mehr Aufmerksamkeit.
    »Art Dinneck, hören Sie mir genau zu. Die Person, mit der Sie gerade sprechen, ist Raymond George, Ihr Arbeitskollege.«

Kapitel Dreiundvierzig
    Während Tarretti Nathan und Elizabeth seine Geschichte erzählte, wobei er so viele Einzelheiten wie möglich einbaute und nur ein paar unbedeutende Fakten aussparte, die noch etwas warten mussten, durchquerte das Paar die Küche und setzte sich auf die beiden Stühle. Johnson kehrte zu seinem Platz unter dem Tisch zurück und streckte die langen Beine zwischen ihre Füße aus. Als Vincent erkannte, dass sein ständiges Auf- und Ablaufen ablenkend wirkte, unterbrach er seine Ausführungen kurz, um aus dem Wandschrank im vorderen Bereich des Hauses einen Klappstuhl aus Metall zu holen. Er stellte den Stuhl mit der Sitzfläche nach hinten neben Nathan, damit er sich vorwärts lehnen konnte.
    Die Anwesenheit der Frau störte ihn immer noch – in Gedanken war er diese Unterhaltung schon hunderte Male durchgegangen, jedoch hatte er sich immer ausgemalt, dass sie nur mit einer Person stattfinden würde. Vor seinem geistigen Auge hatte er seinen Zuhörer immer als gesichtsloses Wesen gesehen, seinen Nachfolger. Aber diese Frau – er vermeinte sich zu erinnern, dass ihr Name Elizabeth lautete – schien Dinneck aufrichtig nahe zu stehen. Wie dem auch sein mochte, nun war sie in die Sache verstrickt, und er würde ihr vertrauen müssen. Er würde Gott vertrauen müssen. Insbesondere, da sie die Zeit nicht mehr auf ihrer Seite zu haben schienen.
    Tarretti erzählte von seiner Vergangenheit und kürzte nur jene Tatsachen, die vorerst nicht von Belang oder zu schmerzlich waren, um darüber zu sprechen. Er fühlte sich nackt – nicht nur vor seinen beiden Besuchern, sondern auch vor Gott. Versagte er in seiner Mission, indem er all dies preisgab? Verwendete er die richtigen Worte? Was, wenn er sie nicht überzeugen könnte?
    Als dieser Zweifel sich einschlich, erinnerte er sich an seine eigene Haltung vor mehreren Jahrzehnten, an Ruth Liebermans

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