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Das Grab - Roman

Das Grab - Roman

Titel: Das Grab - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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abwimmelte, die wissen wollten, was hinter den Bettlaken verborgen war.
    Er erklärte, dass sein Projekt nur ein einziges Mal gezeigt werden könne und dass sie schnell zurückkommen sollten, wenn er über das Megafon seine Ansage machte.
    »Allmählich werde ich neugierig«, sagte Vicki.
    » Vielleicht hat er eine Guillotine da drin versteckt und tut uns allen einen Gefallen und hackt sich seinen hässlichen Kopf ab.«
    »Glaubst du, er hat genug Grips, eine Guillotine zu bauen?«
    »Wenn er überhaupt Grips hätte, wäre er gefährlich.« Vickis Gedanken kreisten bereits um die Lunchpause, als die vier Preisrichter das Projekt neben Melvin erreichten. Sie sah auf ihre Armbanduhr. Viertel vor zwölf. Um zwölf würde eine Stunde Pause sein. Einige der Eltern, das wusste sie von früheren Wissenschaftsausstellungen, hatten draußen vor den Türen Tische aufgestellt mit Bier und Wein für die Erwachsenen, Softdrinks, Hotdogs, Pizza und Tacos und allen möglichen anderen leckeren Sachen. Obwohl sie nicht besonders erpicht darauf war, die Mittagspause mit Henry zu verbringen, war sie definitiv hungrig. Ihr war schon den ganzen Morgen von dem Formaldehyd das Wasser im Mund zusammengelaufen, was einem unweigerlich passiert, selbst wenn man sich über eine tote Ratte beugt und sie zerschnippelt.
    Ace schlug sich aufs Knie. »Der große Augenblick ist gekommen, meine Damen und Herren.«
    Die Preisrichter blieben vor Melvin stehen. Er stemmte sich von seinem Stuhl hoch, hob das Megafon auf und legte den Schalter um. Ein hohes, jaulendes Pfeifen stach in Vickis Ohren und verklang.
    »Achtung, Herrschaften«, verkündete Melvin ins Megafon; seine Stimme klang laut und blechern. »Kommen Sie, kommen Sie. Kommen Sie und bestaunen Sie Melvins unglaubliche Wundermaschine.« Während er sprach, schwankte er von einem Bein aufs andere und rollte mit dem Kopf. »Das dürfen Sie nicht verpassen.«
    »Was für ein Vollidiot«, flüsterte Ace.
    Auf seinem Gesicht lag tatsächlich ein ziemlich idiotischer Ausdruck, was für Melvin allerdings nichts Außergewöhnliches war.
    Die Besucher strömten näher.
    »Kommen und schauen Sie. Die unglaubliche Wundermaschine. Schnell, schnell. Treten Sie näher. So etwas haben Sie noch nie gesehen. Das müssen Sie gesehen haben. Kommen Sie alle.«
    Mr. Peters, der Direktor und oberste Preisrichter, trat dicht an Melvin heran und sagte etwas zu ihm – wahrscheinlich, dass er voranmachen sollte.
    Melvin nickte, hob das Megafon an seinen Mund und sagte: »Die Show beginnt!«
    Inzwischen hatte sich eine ansehnliche Menschenmenge vor Melvins Projekt versammelt. Vicki folgte Aces Beispiel und stieg auf ihren Stuhl. Von dort konnte sie alles genau sehen.
    Melvin legte das Megafon neben seinem Stuhl auf den Boden. Er ging zu einer Ecke seiner Lattenkonstruktion, zog das Bettlaken ein Stück zur Seite, schlüpfte durch den Spalt und verschwand.
    Nichts geschah.
    Alle warteten. Noch mehr Leute strömten herbei. Fragendes Gemurmel, Kopfschütteln hier und dort.
    Mr. Peters sah auf seine Armbanduhr. »Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit, Melvin«, sagte er.
    »Sind alle bereit?«, rief Melvin schließlich. Seine Stimme klang dünn ohne das Megafon.
    »Mach schon, Dumpfbacke«, rief Ace.
    Ein paar Leute drehten sich um und sahen sie an, einige lachend, andere stirnrunzelnd.
    »Hier ist – Melvins unglaubliche Wundermaschine!«
    Das Betttuch an der Vorderseite des Gerüsts fiel zu Boden.
    Leute keuchten und wurden still.
    Vicki starrte ungläubig darauf. Einen Moment lang verstand sie nicht, was sie sah. Als sie es verstand, konnte sie es nicht glauben.
    Um Melvin und sein »Projekt« herum lagen Rollen rasiermesserscharfen Stacheldrahts. Ein Plakat im Hintergrund verkündete: »ICH BIN DIE AUFERSTEHUNG UND DAS LEBEN.« In der Mitte, auf einer etwa kniehohen Plattform, stand ein Rollstuhl.
    In dem Rollstuhl saß die Leiche von Darlene Morgan. Sie trug das Cheerleader-Outfit, in dem sie beerdigt worden war: einen grünen Faltenrock und einen goldfarbenen Pullover mit einem erhabenen grünen E für Ellsworth High auf der Brust.
    Ihr Hals war mit Mullbinden umwickelt, um ihren Kopf auf dem Rumpf zu halten. Der Kopf selbst war nach hinten gesackt, ihr Mund stand offen. Ihre Augen waren geschlossen. Ihr Gesicht war grau.
    Zwischen ihren Füßen stand eine Autobatterie, an deren Pole Überbrückungskabel geklemmt waren. Melvin hob die anderen Enden der Kabel über den Kopf und hakte die beiden Klammern zusammen. Strom

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