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Das Grab - Roman

Das Grab - Roman

Titel: Das Grab - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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den Vertrag aufsetzen.« Er sah Jack an. »Dazu gehört, dass die Praxis nach meinem Tod in Vickis Besitz übergeht.«
    Vicki zog die Stirn in Falten. »Ich bin Ihnen sehr dankbar, Charlie, aber … sind Sie sicher, dass mit Ihnen alles okay ist?«
    »Fit wie ein Turnschuh.«
    »Das ist zu viel des Guten. Ich habe es nicht verdient, dass Sie mir so einfach Ihre Praxis überlassen.«
    »Ich will, dass sie in Ihren kompetenten und fürsorglichen Händen ist. Ich möchte sie keinem Fremden anvertrauen. Ich habe mein ganzes Leben damit verbracht, mich um die Gesundheit der Leute in dieser Stadt zu kümmern, und ich möchte nicht mit ansehen müssen, wie die Praxis zugrunde geht, wenn ich nicht mehr bin.«
    Zum dritten Mal.
    Er sah Jack an. »Sie nehmen das alles in den Vertrag auf und haben ihn heute Nachmittag zur Unterschrift fertig?«
    Jack nickte.
    Charlie kratzte seinen Bauch und lächelte Vicki zu. »Dann wäre da noch die Sache mit dem Darlehen zu klären. Nennen wir es ein Geschenk.«
    »Charlie, ich kann doch nicht …«
    »Sicher können Sie. Keine Widerrede.« Sie sah dort, wo er sich gekratzt hatte, einen winzigen Blutfleck auf seinem weißen Hemd auftauchen. »Sie waren schon in der Schule eine vielversprechende junge Lady, und ich habe immer gehofft, dass Sie eine gute Ärztin werden und nach Ellsworth zurückkommen, um nach mir die Praxis zu übernehmen. Dass ich Ihnen das Geld geliehen habe, war lediglich ein Anreiz meinerseits gewesen, Sie zurückzuholen. Jetzt, wo Sie hier sind, vergessen wir die ganze Angelegenheit einfach.«
    »Das sind fünfundzwanzigtausend Dollar , Charlie!«
    »Ich hab ohnehin keine Verwendung dafür.« Er warf Jack erneut einen Blick zu. »Vielleicht könnten Sie auch das schriftlich festhalten. Machen Sie rechtsgültig, dass ich auf eine Rückzahlung des Darlehens verzichte.«
    »In Ordnung«, sagte Jack.
    »Charlie, ich …«
    »Ich will von Ihnen jetzt keine Widerrede mehr hören, bevor ich es mir anders überlege.« Er kratzte erneut seinen Bauch. Aus dem kleinen Blutfleck auf seinem Hemd war inzwischen ein gut zwei Zentimeter langer dunkelroter Streifen geworden.
    »Sie bluten, Charlie.«
    »Ach ja?« Er sah nach unten. »Tatsächlich.« Er klang amüsiert. »Hab wahrscheinlich den Schorf abgekratzt. Diese verdammten Rosenbüsche. Hab sie gestern gestutzt. Die Dornen haken sich wirklich überall fest, wenn man nicht aufpasst.«
    »Möchten Sie, dass ich einen Blick drauf werfe?«, fragte Vicki.
    »Du lieber Himmel, nein. Es ist nur ein Kratzer.« Er schob einen Finger unter sein Hemd, rieb sich die wunde Stelle, zog ihn wieder hervor und sah auf die nass glänzende Blutspur auf seinem Finger. Er leckte ihn ab. »Ich fahr besser kurz nach Hause und zieh ein frisches Hemd an. Könnten Sie die Papiere gegen fünf zur Unterschrift bereit haben?«
    »Kein Problem«, sagte Jack.
    »Schön. Ich werde hier auf Sie warten. Sie können sich jetzt um Ihre Patienten kümmern, Vicki. Ich bin entzückt, Sie als Partnerin zu haben.«
    »Danke. Ich danke Ihnen von Herzen, Charlie.«
    »Ganz meinerseits.«
    Als sie sich erhob, lächelte Jack ihr zu. »Bis später, Dr. Chandler.«
     
    Nachmittags um Viertel nach fünf saß Vicki an ihrem Schreibtisch und studierte die Krankenakte eines Patienten aus dem Blayton Memorial, der an der Rotatorenmanschette des dritten Halswirbels operiert worden war und morgen einen Termin zur Nachsorgeuntersuchung bei ihr hatte. Es fiel ihr schwer, sich zu konzentrieren. Den ganzen Tag über waren ihre Gedanken immer wieder zu der merkwürdigen Unterredung in Charlies Sprechzimmer zurückgekehrt.
    Sie war noch immer wie vor den Kopf geschlagen.
    Ein oder zwei Jahre später wäre es vielleicht anders gewesen; sie hatte gehofft, Charlie würde ihr irgendwann eine Partnerschaft anbieten. Aber nicht so früh. Nicht nach gerade mal einer Woche Arbeit in der Praxis. Es kam ihr seltsam vor, unwirklich.
    Wundervoll, aber besorgniserregend. Was könnte Charlie veranlasst haben, so plötzlich eine derart wichtige Entscheidung zu treffen?
    Und auch noch das Darlehen zu streichen?
    Vicki musste annehmen, dass irgendetwas Gravierendes mit ihm nicht in Ordnung war. Dreimal hatte er »wenn ich nicht mehr bin« gesagt. Als hätte er erfahren, unheilbar krank zu sein. Er hatte zwar das Gegenteil behauptet, doch sie konnte es einfach nicht glauben.
    Jemand klopfte an die Tür ihres Sprechzimmers. »Ja?«
    Die Tür schwang auf, und Jack Randolph kam herein. »Ich habe hier den

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