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Das Grauen im Bembelparadies (German Edition)

Das Grauen im Bembelparadies (German Edition)

Titel: Das Grauen im Bembelparadies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Demant
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das ihr untersucht habt? Nachschlüssel oder nicht?“
    Hajo, der bisher nur stumm daneben gesessen hatte: „Nachschlüssel,wie wir’s uns gedacht haben. Übrigens kein professioneller Schlüsseldienst. Wir haben außergewöhnlich viele Kratzspuren entdeckt. Sehr seltsam. Ein Wunder, dass das Ding überhaupt funktioniert hat.“
    Herr Schweitzer war nun voll in seinem Element. Nach monatelanger Abstinenz lechzte sein Hirn nach kombinatorischer Tätigkeit. „Und die Freunde von Sebastian? Habt ihr die schon befragt? Eine Freundin? In dem Alter …“
    „Da sind wir dran“, unterbrach Schmidt-Schmitt. „Doch genau das ist momentan unser Problem. Sebastian verbringt seine Nächte in der Frankfurter Clubszene. Du kannst dir vorstellen, was das bedeutet. Jeder kennt jeden, aber nur vom Sehen. Oder mal mit Vornamen, wenn’s hochkommt. Seine Stammdisco war wohl die Druckkammer in der Hanauer. Du weißt, nur hippe Leute. Und die Bedienungen, ungefähr ein Dutzend, die sich abwechselnd die Nächte um die Ohren schlagen. Bis wir die alle durchhaben, das kann dauern.“
    Hajo ergänzte: „Ja, und dann hat er, der Sebastian, noch eine ziemlich exklusive Wohnung in einem der Solitäre in Little Soho. Das sind die ziemlich schnieken Häuser am Main, wo früher der Schlachthof …“
    Der Oberkommissar hob die Hand. „Simon weiß, wo die Solitäre stehen.“
    „Äh ja, sorry. Natürlich. Aber anscheinend ist er das Wochenende nicht dort gewesen. Jedenfalls war die Post von Freitag und Samstag noch im Briefkasten.“
    „Muss aber nichts bedeuten“, übernahm Schmidt-Schmitt. „Ich leere auch nicht jeden Tag meinen Briefkasten. Vor allem nicht“, ein schelmisches Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit, „wenn ich einen Strafzettel erwarte.“
    Herr Schweitzer, blitzgescheit: „Von Donnerstag auf Freitag wird eine Leiche in Monis Ofen gebrutzelt und seitdem ist Sebastian möglicherweise verschwunden. Zusammenhang?“
    Hajo: „Tja.“
    Sein Vorgesetzter: „Hm. Dem ersten Anschein nach, und wenn man dann noch die Sache mit dem Nachschlüssel bedenkt, hat Sebastian wen auch immer über den Jordan befördert und befindet sich nun auf der Flucht. Ich weiß nicht, ich weiß nicht. Klingt mir zu simpel.“
    „Manchmal ist das Leben einfacher, als man denkt“, philosophierte der Sachsenhäuser Detektiv. „Aber die Fahndung läuft ja.“
    „Tut sie“, bestätigte Schmidt-Schmitt. „Dass aber auch niemand vermisst wird, auf den die Beschreibung des Toten passt.“
    „Beschreibung?“, insistierte Herr Schweitzer. „Bei diesem Zustand, wie soll sie aussehen, die Beschreibung? Etwa dunkelbraune bis schwarze Hautfarbe? Leichte Verbrennungen?“
    Hajo tippte Schmidt-Schmitt an. „Das kann Herr Schweitzer doch noch gar nicht wissen.“
    „Was kann ich nicht wissen?“
    „Ach so, logo. Hab ich vergessen, dir zu sagen. Der Tote ist ungefähr eins fünfundsiebzig groß. Rückschlüsse anhand des Knochenbaus. Und außerdem hat die Spusi mehrere blond gelockte Haare auf dem Boden direkt vorm Ofen sichergestellt. Aber wie gesagt, niemand vermisst einen blonden Engel. In ganz Deutschland nicht.“
    Herr Schweitzer: „Muss ja noch nichts heißen. Sind ja nur wenige Tage vergangen, bisher.“
    „So sieht’s aus“, stimmte Schmidt-Schmitt zu und erhob sich. „Komm, Hajo, an die Arbeit. Fahren wir noch mal zu diesem Türsteher, vielleicht ist der ja jetzt zu Hause.“
    Als sie sich erhoben, wurde plötzlich eine Zeitungsseite herangeweht und wickelte sich um Herrn Schweitzers rechte Wade. Nach der Schwüle und völligen Windstille der letzten Tage wirkte es, als habe das Papier ein Eigenleben entwickelt. Er blickte nach oben und entdeckte ein paar dunkle Wölkchen, die in rasender Geschwindigkeit über den ansonsten azurblauen Himmel fegten. Sie kamen aus Nordost. Binnen Sekunden war bereits die Hälfte des Firmaments dunkel gefärbt.
    Als Herr Schweitzer in die Wallstraße einbog, Hajo und Schmidt-Schmitt ihre Schritte zum Wagen lenkten, hatten die ersten dicken Tropfen bereits den Erdboden erreicht. Hätte er die Wettervorhersage mitbekommen, wüsste er um das anstehende Wärmegewitter. Aber auch so hatte es sich mit zunehmender Luftfeuchtigkeit angedeutet. Es war dermaßen tropisch, dass man sich kaum gewundert hätte, plötzlich Palmen am Straßenrand emporsprießen zu sehen. In Indien wären die Menschen jetzt wohl aus den Häusern gerannt, um den lange erwarteten Monsunregen gebührend zu feiern. Aber Frankfurt war

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