Das Grauen im Museum
es war ganz tot abgesehen davon, daß ihm Kopf, Arme, Unterschenkel und andere menschliche Körperteile fehlten. Ja, es war einmal ein Mensch gewesen, mehr noch, es war ein Weißer gewesen. Offenkundig war dieses Wesen, falls das Manuskript wirklich die Wahrheit enthielt, wovon ich überzeugt bin, für die circensischen Unterhaltungen im Amphitheaterverwendet worden, bevor sein Leben vollständig ausgelöscht und durch automatische, von außen gesteuerte Impulse ersetzt worden war. In seine weiße und nur schütter behaarte Brust hatte man Buchstaben geritzt oder gebrannt ich hatte mir nicht die Zeit genommen, sie genau anzusehen, sondern nur bemerkt, daß es sich um umständliches, schlechtes Spanisch handelte, ein Spanisch, das vermuten ließ, die Sprache sei in ironischer Absicht von einem fremden Schreiber gebraucht worden, der weder mit dem Idiom noch mit den lateinischen Schriftzeichen wirklich vertraut war. Die Worte hatten gelautet: »Secuestrado a la voluntad de Xinaian en el cuerpo decapitado de Tlayub« »Gefangen nach dem Willen von K’n-yan im enthaupteten Körper von T’la-yub.«
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