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Das Grauen von Bookerhole - Ein Fantasy-Thriller (German Edition)

Das Grauen von Bookerhole - Ein Fantasy-Thriller (German Edition)

Titel: Das Grauen von Bookerhole - Ein Fantasy-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vanessa Farmer
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spüren.
    „ Oh, Sie Ärmste“, flüsterte die Frau, beugte sich vor und nahm das Baby aus den Kissen. „Er heißt Norman. Er ist acht Monate alt, er ist unser Augenstern.“
    Die Finger des Cecilia-Wesen brannten. „H–ab-ben ...“, formulierte sie ihren Wunsch. Es wurde immer besser - endlich fand sie auch die Sprache der Menschen. Sie sei nur dann perfekt, wenn sie ebenso spreche wie Cecilia Bettencourt, hatte Der Träumer gesagt. „Geben ... S–ie ... mir einmal, nur e–i–nmal das Kind ... Bitte ...“
    Ihre Tränen trockneten. Sie war beseelt von dem Wunsch, das Kleine zu halten. Sie ignorierte die nun stärker werden Kopfschmerzen, ignorierte die Strafe ihres Meisters. Die mitfühlende Frau drückte ihr Baby an sich.
    „ Ich weiß nicht ...“, stotterte die Frau.
    „ Ge-ben ...“, stieß das Cecilia-Wesen hervor. Unruhig rutschte sie auf der Bank hin und her. Sie legte ihre rechte Hand auf die Schulter des Babys. Die Frau sprang auf. Ihre Augen glitzerten wie Sterne in der Nacht.
    Warum?
    Was war geschehen?
    Gab es eine Gefahr für Mutter und Kind?
    Das Cecilia-Wesen sprang ebenfalls hoch. Wenn diese nette Frau sich in Gefahr befand, musste man sie beschützen, denn sie war eine gute Frau mit einem großen Herzen.
    Ihre Instinkte brannten. Sie knickte etwas in die Knie und drehte sich langsam im Kreis. Dabei stieß sie einen knurrenden Laut aus.
    Wo lauerte die Gefahr? Warum war die Mutter so unruhig?
    Die nette Frau warf ihr Baby in den Wagen, als befinde sie sich auf der Flucht. Ihr Blick loderte. Sie griff den Wagen und machte sich mit großen Schritten davon.
    „ Wa-rten ...“, zischte das Cecilia-Wesen, war mit drei Schritten bei der Frau und versperrte ihr den Weg. „Kei-ne A-a-ngst haben!“
    „ Entschuldigen Sie mich ... ich muss schnell weiter! Ich wünsche Ihnen alles Gute ...“, stammelte die Frau.
    „ War-ten!“
    Das Baby stieß einen hellen Ruf aus und weinte.
    Was hatte das kleine Kind traurig gemacht?
    Warum blieben alle Menschen stehen und starrten zu ihr hin?
    Weil sie Angst vor dir haben. Weil du noch nicht bereit bist, dich der Welt der Menschen unterzuordnen!, sagte ihre innere Stimme. Der Träumer hatte sie gefunden. Er war in ihrem Kopf. Komm nach Hause, mein Kind!
    Nein! Ich werde diese freundliche Frau beschützen!
    Du Idiotin!, kreischte die Stimme. Du kannst sie nicht beschützen. Sie fürchtet dich!
    Das glaube ich nicht!
    Ich will, daß du meinem Befehl gehorchst. Töte Cecilia Bettencourt und kehre zurück zu mir. Ich bin dein Herr. Ich habe dich geschaffen!
    In diesem Moment platzte ihr der Schädel, zumindest fühlte sich der grauenvolle Schmerz so an. Sie kreischte, schlug die Hände vor ihre Augen und brach in die Knie.
    Die Frau riss ihr Baby aus dem Kinderwagen, presste es an sich und rannte davon. Tauben flogen auf. Menschen schrien. Mütter riefen ihre Kinder zu sich. Menschen blieben stehen und wiesen mit dem Finger auf sie.
    Mach, daß der Schmerz weggeht. Ich werde gehorchen, Meister!
    Für ein paar Stunden hatte der Tag das Cecilia-Wesen verzaubert. Nun kehrten Qual, Haß und Düsternis zurück. Sie war geschaffen worden, um ihrem Schöpfer zu dienen.
    Fragen waren etwas für Menschen, nicht für Ratten!
    ... nicht für Ratten!
    Ja, sie mochte Ratten!
    Sie setzte sich auf die Hinterpfoten und betrachtete die Menschen, die mit offenen Mündern starrten. Ihre Sinne nahmen Schweißgeruch, Panik und noch nicht erlebte Alpträume wahr. Behutsam strich sie sich mit der Pfote über die Barthaare, witterte, richtete sich auf und sprang in den zurückgelassenen Kinderwagen. Die Decke und das Kissen rochen nach Haut, Seife, Urin und Zimt.
    Der Himmel über ihr verdunkelte sich. Ein Männergesicht, groß wie der Mond, beugte sich über das Haus des Babys.
    Einen Moment lang überlegte sie, was zu tun sei. Sie hatte versprochen zu gehorchen. Sie hatte die Witterung und spürte die Nähe von Cecilia Bettencourt.
    Es wäre eine Kleinigkeit, aus dem Kinderwagen zu springen und in einem Gebüsch zu verschwinden.
    Aber vorher wollte sie sein .
    Wollte leben !
    Sie machte einen Buckel, fletschte die Zähne, kreischte markerschütternd und sprang dem Mann ins Gesicht.
     

10
     
    An Schlaf war nicht zu denken.
    Die Stunden verrannen wie Sirup. Evan bemühte sich redlich, ihnen die Zeit so angenehm wie möglich zu machen. Er servierte Tee, Häppchen und Zigarren.
    Hinter Cecilias Lidern brannte die Müdigkeit, aber ihre Nerven waren wie angespitzte Pfähle.
    Stanley,

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