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Das Grauen von Bookerhole - Ein Fantasy-Thriller (German Edition)

Das Grauen von Bookerhole - Ein Fantasy-Thriller (German Edition)

Titel: Das Grauen von Bookerhole - Ein Fantasy-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vanessa Farmer
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diesen hübschen Mann deshalb mitgebracht?“
    Mit einem Zug leerte Cecilia die Tasse, entspannte sich und es quoll aus ihr wie ein Wasserschwall. Sie erzählte die ganze Geschichte und niemand wagte es, sie zu unterbrechen. Als sie endete, herrschte Schweigen.
    Lady Shellborne ächzte, erhob sich, öffnete eines der vier Fenster und streckte ihren Oberkörper an das Licht. Sie drehte sich um und stützte ihre Hände auf das Fensterbrett.
    „ Ein Geist. Ein Wesen, daß aussieht wie Sie! Ein Wesen, das tötet! Eine große Macht, eine wirklich große Macht! Nicht von dieser Welt, nicht geboren aus einem Schoß! Kein Geist schafft sich selbst. Dahinter steht immer eine übergeordnete Kraft.“ Ihre Augen funkelten. Ihre Stirn glänzte feucht. Haarsträhnen hatten sich gelöst und baumelten über ihre Wangen. „Alle Wächter der Magie ... der Schöpfer dieses Wesens muß unvorstellbar mächtig sein.“
    „ Ein Schöpfer?“
    „ Ja, meine Liebe. Jemand zieht die Fäden und verfolgt ein Ziel damit. Ihn gilt es festzunageln. Dieser Geist, dieses Cecilia-Wesen, wie Sie es genannt haben, ist nicht mehr als eine Handpuppe, ein Werkzeug. Sagten Sie nicht, Sie hätten das Gefühl gehabt, dieses Wesen wolle Ihnen Fragen stellen? Vielleicht denkt es auf einer untergeordneten Ebene, fragt sich, wer es ist. Ich könnte Ihnen stundenlange Vorträge über solche Kreaturen halten, aber dafür haben wir offensichtlich keine Zeit.“
    Stanley blickte fragend.
    „ Schwarze Magie benötigt den Vollmond. Nicht ausschließlich, aber für ein solches Ereignis ...“ Die Lady zuckte mit den Schultern und stieß sich sehr undamenhaft vom Fensterbrett ab. „Heute ist die letzte Vollmondnacht. Was immer der Schöpfer dieses Wesens plant, er wird es jetzt sofort beenden wollen, solange er die optimale Macht in Händen hat, es sei denn, er ist ein Schwachkopf! Und davon sollten wir nicht ausgehen! Außerdem muß es Mitternacht sein. Ich meine nicht zwölf Uhr, sondern die wahre Mitternacht. Warten Sie.“
    Die Lady nahm aus einer Schublade ein großes Papier, legte es auf den Fußboden, kniete sich davor und zeichnete einen Kreis mit einem Durchmesser von etwa zwanzig Zentimetern.
    Cecilia und Stanley erhoben sich und traten dazu.
    „ Die wahre Mitternacht hat etwas damit zu tun, wann die Sonne auf und wieder untergeht!“ Die Augen der Lady blitzten begeistert.
    Sie unterteilte den Kreis in vierundzwanzig gleiche Abschnitte. Der Kohlestift ratschte über das Papier. „Das sind die Stunden!“ Diese unterteilte sie wieder in nochmals vier Abschnitte. „Die Viertelstunden!“
    Sie schien die Sonnenzeiten genau im Kopf zu haben, denn nun trug sie deren Auf- und Untergangszeit in die entsprechenden Felder ein. Sie verband die beiden Punkte miteinander. Nun fällte sie die halbierende Senkrechte und deutete auf den Schnittpunkt mit dem Kreis. „Kurz nach dreiundzwanzig Uhr!“ sagte sie triumphierend.
    Stanley reichte ihr die Hand, die sie ignorierte. Wieselflink stand sie auf und strich sich das Kleid glatt. Ihre Kugelwangen leuchteten.
    „ Sie sehen beide sehr müde aus und sollten sich ein paar Stunden zur Ruhe legen. Heute Nachmittag werden wir sehen, was zu tun ist. Evan wird Sie rechtzeitig wecken und versorgen!“
    „ Und was können wir, können Sie tun?“, fragte Stanley.
    „ Kämpfen, junger Mann!“
    „ Wie gefährlich wird es werden?“ Im selben Moment kam Stanley diese Frage dumm vor.
    Lady Shellborne nickte ungerührt. „Nur wir gemeinsam können diesem Wesen und seinem Schöpfer entgegen treten. Erwarten Sie, daß wir zwischen Leben und Tod wählen müssen? Unsinn! Es gibt viel mehr Alternativen. Flüche, Verzauberungen ... viele schlechter als der Tod!“
    „ Was meinen Sie damit?“, fragte Cecilia.
    Lady Shellborne zeigte auf das Terrarium. Der Leguan blinzelte. „Wem macht es schon Spaß, den Rest seines Lebens Fliegen und Maden fressen zu müssen?“
     

9
     
    Als sie begonnen hatte zu sein , war es Nacht gewesen. Sie hatte nicht gewusst, dass es auch etwas anderes gab als Dunkelheit, Nebel und geheimnisvolle Geräusche, die man nur hört, wenn die Menschen ruhen.
    Nun war es hell und sie genoß es.
    Sie saß auf einer Parkbank und sah Kindern zu, die einen Ball aus zusammengeknoteten Wollappen vor sich hertrieben. Das Lachen der Kleinen, das muntere Treiben auf der Straße und das Zwitschern der Vögel beglückten das Cecilia-Wesen.
    Warum, fragte sie sich, hatte Der Träumer ihr verschwiegen, daß es auch eine

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