Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Grauen von Bookerhole - Ein Fantasy-Thriller (German Edition)

Das Grauen von Bookerhole - Ein Fantasy-Thriller (German Edition)

Titel: Das Grauen von Bookerhole - Ein Fantasy-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vanessa Farmer
Vom Netzwerk:
donnerte eine Stimme neben Stanley. Ein Polizist walzte heran. Seine Uniform wies ihn als Konstabler aus. Der Polizeidiener ließ Stanley los, deutete einen Hackenschlag an und stelzte davon.
    „ Er ist ein fähiger Polizist“, sagte der Konstabler. Über sein rundes Gesicht lief Schweiß, den er mit einem schmutzigen Taschentuch abtupfte. „Ich habe Sie schon mal gesehen, Sir.“
    Stanley stellte sich vor.
    Über das Gesicht des Konstablers glitt ein Leuchten. „Sie haben Miss Bettencourt vor Gericht vertreten.“
    „ Und jetzt möchte ich sie besuchen.“
    „ Mein Name ist George C. Benning - Konstabler Benning von der Metropolitan Police!“, dröhnte der Mann. „Gut, dass wir uns begegnen. Ich habe sowieso ein paar Fragen an Sie!“
    „ Konstabler Benning, man sagte mir, es sei ein Mord geschehen. Wer wurde ermordet?“
    „ Ein junger fleißiger Mitarbeiter der Anstalt, Sir!“
    Stanley schwieg. Benning schien eine Ader für dramatische Auftritte zu haben, was er sich hätte sparen können, da schon seine Körpermasse eine entsprechende Komponente besaß. Zu viele Schöpskeulen, Puddings und Schweinesoßen!
    Benning seufzte. „Er wurde erwürgt.“
    Stanley grinste. „Wie man so hört, ist das noch die geringste Strafe, die die Aufseher dieser Anstalt verdient haben.“
    Der Konstabler kniff seine Augen zusammen und legte den runden Schädel schief. „Alles nur Gerede.“
    „ Hören Sie, Konstabler. Das war ein Scherz. Ich möchte eine Klientin besuchen und wäre Ihnen dankbar, wenn Sie dafür sorgen können, daß ich den langen Weg nicht umsonst gefahren bin.“
    „ Sie möchten also zu Miss Bettencourt!?“
    Stanley nickte.
    „ Na, dann kommen Sie mal mit. Man sagt ...“ Er stupste Stanley etwas und stapfte neben ihm her. „Man sagt, Sie seien der festen Überzeugung, daß Miss Bettencourt unschuldig ist!“
    „ Selbstverständlich ist sie das oder glauben Sie, sonst hätte ich sie vor Gericht vertreten?“
    „ Sie wissen, daß Sie sich mit Ihrer Behauptung über die Einschätzung des Hohen Kanzleigerichts hinwegsetzen?“
    „ Ich bin Anwalt, Konstabler ... außerdem interessiert mich dieses Fehlurteil nicht im mindesten!“
    Der Konstabler hielt an. Er musterte Stanley. „Entweder sind Sie dumm oder unerwartet mutig, Sir! Sogar ein Mann wie Sie sollte sich nicht mit dem Obersten Richter anlegen.“ Eine sanfte Warnung schwang in seinen Worten mit. „Wir haben vorhin mit Miss Bettencourt gesprochen. Sie war Zeugin des Mordes. Sie war in der Lage zu sprechen, obwohl ihr ... Zustand ... alles andere als ... ermutigend ist. Und sie hat uns bewiesen, daß sie eindeutig geisteskrank ist!“
    „ Warum?“
    „ Sie hat uns den Täter genannt!“
    „ Na wunderbar, Konstabler - warum dann noch dieser Aufwand?“
    Konstabler Benning prustete und wischte sich Schweiß aus dem Gesicht. Sein Atem roch nach Brandwein. Stanley drehte den Kopf weg, trotzdem würgte es ihn.
    „ Interessiert Sie nicht, wer der Mörder ... oder besser, die Mörderin ist?“
    „ Okay, Konstabler! Ja, es interessiert mich! Also bitte, machen Sie schnell. Ich friere hier draussen!“
    „ Der Wärter wurde erwürgt. Er war ein junger Kerl, nicht besonders kräftig, aber seinem Alter entsprechend drahtig. Es ist gar nicht so leicht, einen jungen Mann zu würgen, bis er tot ist. So was dauert viele Minuten, es sei denn, man hat genug Kraft, um dem Opfer den Kehlkopf zu zerdrücken.“
    Stanley atmete tief durch. Seine Geduld balancierte auf einem schmalen Grat.
    „ Eine Frau wird das kaum bewerkstelligen können. Jedenfalls nicht mit bloßen Händen. Wissen Sie, wie sehr ein Mensch sich wehrt, wenn man ihm die Luft abschneidet? Wissen Sie, welche Kräfte er im Todeskampf freisetzen kann? Jemanden mit den Händen zu erwürgen ist so ziemlich die schwierigste Art des Tötens. Für eine Frau schlichtweg unmöglich!“
    „ Worauf wollen Sie hinaus?“
    „ Nun, Ihre Klientin wollte uns weismachen, eine Frau, die genauso aussah wie sie selbst, hätte die Tat begangen. Ein Ebenbild sozusagen.“
    Um Haaresbreite wäre Stanley der Stock aus der Hand geglitten. Kalte Finger strichen über seine Wirbelsäule und für einen Moment kam er sich vor wie in einem Alptraum. Doch nein, Konstabler Benning war grausame Realität!
    „ Das ist so ziemlich der unglaublichste Fall, den ich je bearbeiten durfte“, grinste der Konstabler. Er drehte sich um und blaffte ein paar Anweisungen. Währenddessen versuchte Stanley, seine Gedanken zu

Weitere Kostenlose Bücher