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Das große Buch der Lebenskunst

Titel: Das große Buch der Lebenskunst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anselm Grün
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Leben nochmals bewusst wahrnehmen, den Geschmack des Lebens schmecken, das
Geheimnis des Lebens erspüren würden.
    Wieder andere würden einfach weiter das tun, was sie gerade tun. Aber sie würden es bewusster tun.
    Wenn ich die Vorstellung von meinem letzten Tag auf meine Arbeit beziehe, dann werde ich wacher bei meiner Arbeit sein. Ich nehme bewusst das Werkzeug
in die Hand, gestalte und forme bewusst. Ich spüre: ich kann etwas schaffen, was nur durch mich geschaffen wird. Oder wenn ich einen Brief schreibe,
werde ich die Worte bewusst wählen. Was möchte ich bei allem Sachlichen in den Brief hineinlegen? Wie könnte ich den Menschen, mit denen ich
zusammenarbeite, vermitteln, dass ich sie mag, dass sie mir wichtig sind, dass ich ihnen mit meiner Arbeit eine Freude machen möchte? Wie könnte ich
meine Mitarbeiter spüren lassen, dass es sich lohnt zu leben? Wie würde ich das, was mir aufgetragen ist, erfüllen?
Ohne Hast
    W enn du es eilig hast, mach einen Umweg«, so lautet ein asiatisches Sprichwort.
    Wer zielgerichtet auf das losgeht, was er vollbringen möchte, vergisst oft das Wichtigste. Er ist so fixiert auf die kurzfristige Erfüllung seiner
     Aufgabe, dass er gar nicht bedenkt, wie er die Aufgabe sinnvoll bewältigen kann und was alles in den Blick genommen werden muss. Wer auf dem Weg zu seiner
     Aufgabe einen Umweg in Kauf nimmt, der gewinnt Zeit, nachzudenken, was wirklich zu tun ist. Er wird die Aufgabe effektiver vollbringen, weil er einen
     größeren Horizont gewonnen hat. Und vielleicht sind ihm im Gehen Lösungen eingefallen, auf die er nie gekommen wäre, wenn er sich sofort an die Arbeit
     gemacht hätte.
Nachhaltigkeit
    D er wahre Sinn des Lebens besteht darin, Bäume zu pflanzen, unter deren Schatten man vermutlich selber
     nie sitzen wird.« Vielleicht war Nelson Henderson, der diesen Satz formuliert hat, ein Gärtner. Auf jeden Fall muss er ein Weiser gewesen sein.
    Seine Einsicht widerspricht freilich dem, was heute im Arbeitsleben zählt. In vielen Firmen müssen die Abteilungsleiter ihrem Vorstand innerhalb von
     zwei Jahren eine Erfolgsbilanz vorlegen. Das Unternehmen kann es sich nicht leisten, eine Durststrecke zu durchschreiten. Also müssen kurzfristige Erfolge
     her. Doch ob diese Erfolge dem Unternehmen auf Dauer gut tun oder ob sie nur ein kurzes Strohfeuer sind, das interessiert die Vorstände meistens
     nicht. Wenn man die Bilanz nüchtern zieht, wird man erkennen, dass dieses kurzfristige Erfolgsdenken das Unternehmen langfristig viel Geld kostet.
    Die ökologische Bewegung propagiert heute das so genannte »nachhaltige Wirtschaften«. Nur derjenige wirtschaftet demnach richtig, der die langfristigen
     Perspektiven für die Umwelt und für die Nachwelt bedenkt.
    Große Menschen haben nie den kurzfristigen Erfolg gesucht. Sie haben Bäume gepflanzt, deren wahre Größe sie nie gesehen haben. Sie haben Kathedralen
     gebaut, deren Vollendung sie nie erlebt haben. Aber sie haben einen Traum gehabt, der die Zukunft veränderte. Die Früchte ihrer Arbeit haben Generationen
     nach ihnen geerntet. Wahre Größe zeigt sich, wer für seine Nachkommen sorgt, wer mit vollem Engagement an Projekte geht, deren Früchte andere genießen
     werden.
Sei nicht hart zu dir
    A rbeit gehört zum Leben. Wer gerne arbeitet, empfindet Freude und Befriedigung durch das, was entsteht –
     aus Ideen oder aus der körperlichen Anstrengung. Arbeit lenkt ab vom Kreisen um sich selber. Etwas zu leisten tut gut. Denn Leistung lockt unsere
     Fähigkeiten heraus. Aber Arbeit tut nicht gut, wenn sie das Leben ganz und gar bestimmt. Es tut uns nicht gut, wenn wir uns ständig überfordern. Es gibt
     Menschen, die nur die Arbeit kennen, die keine Zeit mehr haben für Erholung oder für andere Menschen. Wer sich ständig überarbeitet, schadet sich. Stress
     mag für viele als Statussymbol gelten. Aber die Wahrheit ist: Stress zeigt meistens, dass einer nicht gut mit sich umgehen kann. Es führt nicht weiter,
     hart gegen sich selbst zu sein und sich an die Überlastung zu gewöhnen. Wer hart ist gegen sich selbst, ist in Gefahr, sein Herz auch gegenüber den
     anderen zu verhärten. Versuche, die Ursachen für deinen Stress zu entdecken – und die nötige Abhilfe zu schaffen.
Damit die Seele atmen kann
    W er mit sich selbst schlecht umgeht, wem kann der gut sein? Denk also daran: Gönne dich dir selbst.«
    Bernhard von Clairvaux hat diesen Satz an seinen früheren Schüler geschrieben, der inzwischen als

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