Das große GodmodeTrader-Handbuch: Die besten Strategien der Toptrader (German Edition)
Eintrittswahrscheinlichkeit für mittel-bis langfristige Verlaufsszenarien ist deutlich geringer. Viele dieser Tradingideen werden nicht wie gewünscht aufgehen, die weit entfernten Ziele werden nicht erreicht.
Kompromisse
Entscheidungen zu treffen ist der Alltag im Börsengeschäft. Oftmals fallen Entscheidungen nicht ganz leicht, im Nachhinein hört man sich oft sagen: »Hätte ich doch nur …«. Eine gute Möglichkeit, einem solchen Dilemma zu entkommen, ist das Eingehen von Kompromissen. So bietet es sich auch im Ausbruchstrading an, Tradingpositionen von Anfang an auf Kompromisse auszurichten. Das gilt sowohl hinsichtlich der beiden Einstiegsvarianten als auch bezüglich der Gewinnmitnahmen. Positionen können dabei geteilt oder sogar gedrittelt werden, sowohl beim Einstieg als auch beim Ausstieg. Der Nachteil dabei sind lediglich erhöhte Ordergebühren, welche jedoch nicht merklich ins Gewicht fallen dürften, sofern man nicht mit Kleinstbeträgen handelt. Auch für die Einstiegsvariante 2 kann man Kompromisslösungen finden: Ein Kauflimit für einen Rücksetzer setzt man knapp über das Ausbruchslevel (für Rücksetzer, welche das Ausbruchslevel nicht erreichen), das zweite Kauflimit knapp unter das Ausbruchslevel (um überschießende Rücksetzer abzufischen). Hierbei kann man auch bei der Positionsgröße der beiden Positionen variieren.
Primär hängt es vom Tradingkonzept ab, ob man Kompromisse integrieren kann. Möchte man fixe Gewinnbeträge beim Erreichen erster Ziele mitnehmen, ist es ärgerlich, im Falle einer weitergelaufenen und letztlich ausgestoppten Position nur den halben Gewinn oder sogar noch weniger in der Tasche zu haben. Hier kann man gegenlenken: Der Stopp-Loss der zweiten, weiterlaufenden Positionshälfte könnte auf Einstiegskurs oder sogar ins Plus gezogen werden, nicht aus charttechnischen Gründen, sondern aus Sicht des Money-Managements.
Warum Ausbruchstrading?
Wendet man das Ausbruchstrading prozyklisch, also im Sinne des übergeordneten Trends an, bestehen immer leicht höhere Wahrscheinlichkeiten für die gewünschte Marschrichtung, als es bei antizyklischen Ansätzen der Fall ist. Oftmals sind Trends stärker und ausdauernder als von vielen Marktteilnehmern erwartet. Besonders wenn man die kurzfristige Variante wählt, um nur den ersten Ausbruchsschwung zu handeln, hat man hohe Wahrscheinlichkeitswerte für den Eintritt des Szenarios auf seiner Seite.
Das kompensiert meiner Meinung nach den augenscheinlichen Nachteil, man würde (im Falle des Aufwärtstrends) den Basiswert zu teuer kaufen, wenn er auf neue Hochs steigt. Es kostet tatsächlich etwas Überwindung, diesen Schritt zu gehen und eine Aktie mit einem Ausbruch auf oder nahe Höchstkursen zu kaufen, widerspricht es doch der bekannten Börsenweisheit »Aktien billig kaufen und teurer verkaufen«. Sofern kein Fehlsignal vorliegt, bestehen tatsächlich gute Chancen auf einen zumindest kurzen Rallyeschub.
Damit rückt auch schon der nächste Vorteil ins Licht, wenn man die kurzfristige Variante wählt: Das Kapital ist nur kurz gebunden. Je nachdem, auf welcher Zeitebene sich der Trader bewegt, im Stunden-, Tages-oder Wochenchart, erfolgt die erste Ausbruchsbewegung meist in wenigen Zeiteinheiten. Somit ist das Tradingkapital nicht lange in trendlosen Marktphasen gebunden und steht nach den kurzen Ausbruchstrades für andere Aktionen zur Verfügung. Und letztlich ist es immer von Vorteil, sein Kapital auf mehrere Tradingpositionen zu streuen, um das Risiko klein zu halten.
CHRISTIAN STERN
Trading mit CFDs – Trading für alle?
Christian Stern beschäftigt sich seit mehr als zehn Jahren mit dem Trading. Neben dem Fokus auf die klassische technische Wertpapieranalyse kommen auch exotische Methoden, zum Beispiel das Marktprofil oder fundamentale Zusammenhänge, zum Einsatz. Sowohl im erfolgreichen Eigenhandel als auch in Marktkommentaren und Fachbeiträgen haben Nachhaltigkeit, also das langfristige Bestehen am Kapitalmarkt, und Profitabilität oberste Priorität.
Im »Project Future« bei GodmodeTrader.de werden Trader mit ersten Erfahrungen am Kapitalmarkt auf ihrem Ausbildungsweg hin zum professionellen Börsenhändler begleitet. Feste, intelligente und risikoarme Trading-Setups und -strategien werden zunächst mit wenig Eigenkapital im Bereich der CFDs trainiert, um im späteren Verlauf der Ausbildung in den Futurehandel übertragen zu werden.
Fachgebiete: CFDs und Futures
Interview mit Christian Stern
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