Das große GodmodeTrader-Handbuch: Die besten Strategien der Toptrader (German Edition)
vorhanden sind –, wird ein Kurs durch die Händler, welche sich long positionieren (einen Wert kaufen), steigen. In unserem Beispiel der folgenden Folie kauft eine große Institution, zum Beispiel ein Fonds, einen bestimmen Wert (die Gründe dafür sind für uns nicht wichtig) in großem Stil, sodass der Kurs steigt.
Abbildung 7
Im Anschluss passiert meist Folgendes: Wenn der Kurs einer Aktie gut gestiegen ist, kann man das meist in der Presse oder im Internet lesen (Top Ten). Erst dann wird der Tradinganfänger oder der Trader ohne markttechnisches Wissen auf solch einen Wert aufmerksam. Er ist aber nicht positioniert. Allerdings erweckt dieser Anstieg sein Interesse und er kauft die Aktie ebenfalls.
Was ist aber nun mit denen, die schon länger dabei sind, also die erste Bewegung schon mitgemacht haben? Nun, diese sind natürlich mehr oder weniger bereits im Plus. Nun entscheiden einige, dass ihnen der Gewinn reicht, und stellen ihre Aktie zum Verkauf. Wir haben also nun den Anfänger, der kaufen möchte, und etliche, die bereits verkaufen möchten, weil sie schon im Gewinn sind. In dem Fall liegt also mehr Angebot als Nachfrage vor. Genau durch diesen Wechsel entsteht ein solcher Hochpunkt, dem wir die Nummer zwei geben.
Das ganze Treiben wird natürlich auch noch von einer dritten Gruppe beobachtet, die durch die Bewegung auf den Wert aufmerksam wurde oder den Markt sowieso beobachtet hat. Diese steht nach wie vor an der Seitenlinie und ist flat (siehe Abbildung 8).
Abbildung 8
Abermals ändert sich die Situation, wie Sie folgender Abbildung entnehmen können.
Abbildung 9
Nun ist die Nachfrage geringer als das Angebot, was dazu führt, dass der Preis sinkt, also der Markt kippt und nach unten gehandelt wird.
Was passiert denn nun mit den Tradern, die am Hochpunkt gekauft haben, und zwar von denen, die ihre Anteile da oben verkauft haben? Nun, dadurch dass der Markt gefallen ist, sind ihre Positionen im Minus – der eine mehr, der andere weniger, und deswegen entschließen sie sich zum Verkauf. Sie bieten also ihre Aktien wieder zum Verkauf an und stehen auf der Angebotsseite des Orderbuchs.
Diesen Kursrutsch machen sich nun wieder andere Trader zu eigen und kaufen zu einem günstigeren Kurs diese Aktie wieder nach oder auch zum ersten Mal, weil sie zum Beispiel technisch orientiert sind. Nun sind also wieder mehr Trader bereit zu kaufen, als zu verkaufen, was bedeutet, dass der Markt wieder anzieht und über das letzte Hoch hinausschießt.
Und so setzt sich das ganze Spiel immer weiter fort bis zum Trendbruch.
Der Trendbruch
Abbildung 10
Der Trendbruch erfolgt dann, wenn der Markt unter das vorhergehende Tief fällt. Die Marktteilnehmer, die nach markttechnischer Definition den Trendhandel bevorzugen, haben ihre Stopps also unter dem Punkt 3 und ziehen diesen dementsprechend nach. Fällt der Markt also unter das letzte Tief, werden diese dort liegenden Stopp-Orders ausgelöst. Eine Stopp-Order wird in diesem Fall zu einer normalen Marktorder, die also sofort unter dem Begriff »billigst oder bestens« ausgeführt wird.
Damit fällt der Markt noch weiter und das Spiel kann von Neuem beginnen, nur eben dann in die andere Richtung.
Und vielleicht erkennen Sie jetzt schon die Crux an der Geschichte, warum man gerade als Tradinganfänger so viele Minustrades hat. Die Ursache dafür liegt einzig darin begründet, dass man immer erst aufgrund einer vorhandenen Bewegung eine Entscheidung trifft, was der fehlenden Erkenntnis über den Trendaufbau geschuldet ist.
Besser wäre es also, man würde sich aufgrund einer zu erwartenden Bewegung positionieren und nicht erst während oder gar am Ende der Bewegung.
Die Bewegung
Nun haben Sie schon mehrmals den Begriff »Bewegung« hier gelesen. Darunter versteht man einen neuralgischen Punkt, an dem der Kurs Fahrt aufnimmt. Dies geschieht meist an einem Punkt 2 – also dem letzten Hoch (beziehungsweise Tief in einem Abwärtstrend). Das folgende Bild soll Ihnen das veranschaulichen:
Abbildung 11
Warum ist denn der Punkt 2 so wichtig? Das ergibt sich daraus, dass dieser Punkt als besonderer Treffpunkt von Orders gilt.
Hier treffen Einstiegorders, Stopp-Orders und Einstiegorders durch Positionsdrehung zusammen und dadurch entsteht eine meist schnelle Bewegung, welche wiederum zu einem neuen Hochpunkt/Tiefpunkt (neuer Punkt 2) führt.
Im Bild können Sie diese Situation genau erkennen.
Der erste Trader ist short positioniert und wird am Punkt 2
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