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Das große GodmodeTrader-Handbuch: Die besten Strategien der Toptrader (German Edition)

Das große GodmodeTrader-Handbuch: Die besten Strategien der Toptrader (German Edition)

Titel: Das große GodmodeTrader-Handbuch: Die besten Strategien der Toptrader (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gemacht, wie es in den Büchern stand, doch viele Trades gingen ins Minus.
    Meist begann ich damit, in einen noch jungfräulichen Chart aufgrund meiner damaligen Überzeugungen und – so dachte ich zumindest damals – meines fundierten Wissens aus einer Vielzahl von Publikationen mir entsprechende Hilfsmittel hineinzumalen. Dazu gehörten Indikatoren wie der RSI, der MACD oder wahlweise alle Arten von Stochastiken. Dem folgten dann mindestens drei gleitende Durchschnitte und natürlich die Bollinger-Bänder.
    Das sah dann so aus:

    Abbildung 1
    Das war jedoch noch nicht alles. Schließlich erfährt man in diversen Foren und Börsenplattformen noch, wie wichtig Tageslinien, Trendlinien, Unterstützungs-und Widerstandslinien aus höheren Zeiteinheiten sind. Also wurden auch noch diese »markanten« Linien in den Chart gezeichnet. Das Ergebnis sah dann meist wie folgt aus:

    Abbildung 2
    Aufgrund dieses Charts traf ich dann zum Beispiel folgende Entscheidung, wie Sie dem nächsten Bild entnehmen können.
    Abbildung 3
    An der mit einem Pfeil markierten Stelle wäre ich – mit meinem damaligen Wissen – definitiv long gegangen. Immerhin befinden sich der RSI und MACD im unteren Bereich; das untere Bollinger-Band ist auch greifbar nahe und die Unterstützungslinie hat schon öfter gehalten. Dann wird sie es diesmal auch wieder tun.
    Wie Sie dem Chart entnehmen können, war ich gefangen in einem Netz von Indikatoren, Trendlinien, Tageslinien, Wochenlinien, Monatslinien, EMAs und was weiß ich noch alles. Ich war mir sicher, richtiges Trading muss im Chart erkennbar sein.
    Verstehen Sie nun, was ich meine? Es macht keinen Sinn, andere Trader zu kopieren, solange man das Wesen und die Grundzüge des Börsenhandels nicht versteht.
    Es dauerte nicht allzu lange und mein erstes Konto war fast leer. Da stand ich nun vor der Frage: Aufhören oder noch mal versuchen? Irgendwie hatte mich der Ehrgeiz gepackt, doch andererseits wollte ich nicht noch mehr erspartes Geld verbrennen.
    Nach vielen sinnigen und unsinnigen Trades stieß ich – sozusagen als letzter Versuch – auf die Markttechnik, von der ich bis dahin noch nichts gehört oder gelesen hatte. Sehr schnell bedauerte ich, dass ich diese Technik nicht schon früher kennengelernt hatte. Das erhellende Licht, das von der reinen und unverfälschten Markttechnik ausging, schien nun täglich auf meine Charts. Gleich einer Binde, die einem von den Augen gerissen wird, erkannte ich Trends, Bewegungen und Korrekturen.
    Je mehr ich mich mit der Markttechnik beschäftigte, umso heller wurde von Tag zu Tag das Licht. Das hatte zur Folge, dass ich vieles aus den Charts verbannte, was sich im Laufe der Zeit als nicht wirklich hilfreich erwies. Wie Sie dem nächsten Bild entnehmen können, entfernte ich als Erstes sämtliche Indikatoren und Oszillatoren wieder aus dem Chart.

    Abbildung 4
    Zurück blieben im Großen und Ganzen nur noch die – meiner Meinung nach – wichtigen Unterstützungs-, Widerstands-und Trendlinien. Das obere Beispiel zeigt einmal mehr, dass sich mein Wissen zwar weiterentwickelte, aber noch weit entfernt davon war, das Wesen und Funktionieren der Märkte in der Gesamtheit zu begreifen. Ich erinnere mich an viele Charts (ähnlich wie der letzte hier gezeigte), an denen ich – diesmal ohne Indikatoren – an sogenannten Unterstützungen oder Widerständen einfach long (siehe Pfeil rechts oben) gegangen bin. Wie die drei unteren Pfeile ja sichtbar machen, müsste hier eine wirklich starke Unterstützung liegen. Das Ergebnis war aber sehr oft frustrierend.
    Gerade in der Anfangsphase des Tradings, wenn man der Meinung ist, man hätte schon sehr viel gelernt, treiben einen solche Trades schier in den Wahnsinn und man ist mehr denn je geneigt, alles hinzuwerfen. Man hasst die Börse, den Chart, die anderen Marktteilnehmer, sich selbst und doch weiß man oft nicht mal den wirklichen Grund dafür. Spätestens hier – oder sollte ich sagen, vielleicht zum ersten Mal – wird einem wirklich bewusst, dass echtes Trading mit harter Arbeit zu tun hat. Und zwar harter Arbeit an der eigenen Psyche. Auf diesen Aspekt möchte ich jedoch an anderer Stelle nochmal eingehen.
    Schlussendlich vergingen etliche Tage und Wochen, in denen mich die Markttechnik tagein und tagaus begleitete. Meine letzten Gedanken vor dem Einschlafen beschäftigten sich mit den blinkenden Balken eines Charts, nachts träumte ich davon und meine ersten Überlegungen am frühen Morgen galten der

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