Das große GodmodeTrader-Handbuch: Die besten Strategien der Toptrader (German Edition)
ausgestoppt. Wir haben vorhin schon gelernt, dass eine Stopp-Order in eine Marktorder umgewandelt wird. Jemand kauft dort also die Aktie ab und dadurch entsteht eine Long-Order.
Das zweite Männchen steht für denselben Trader, denn er erkennt nun, dass er falsch gelegen hat, und dreht seine Position, d. h., er kauft also noch mal, worauf nochmals eine Long-Order entsteht.
Er steht demnach zweimal im Orderbuch, einmal zur Schließung und zum zweiten zur Neueröffnung.
Der dritte Trader war bisher flat, ist markttechnisch orientiert, erkennt den Punkt 2 und steigt dort ebenfalls ein.
Und das alles zusammengenommen ergibt die von einem Markttechniker so erhoffte Bewegung, welche seinen Trade ins Plus schiebt.
Gerade für Einsteiger ist der klare Blick für die Trends durch die Annahme, dass jede Zeiteinheit ihre eigenen Trends hat, absolut versperrt. Zu oft finden sich in einem Chart so viele Hoch-und Tiefpunkte, dass einem fast schwindelig werden kann. Muss ich denn wirklich in eine andere Zeiteinheit wechseln? Bestimmt kennen Sie das von Ihrer eigenen Anfangszeit noch. Ständig wechselt man die Zeiteinheiten und jedes Mal kommt es einem wie ein eigenes Universum vor. Ist das jedoch so?
Damit stehen wir vor einer ersten Hürde – die Zeiteinheiten. Nun hat jeder Trader, Händler, Fundamentalist oder Chartist, der mit echtem Geld handelt, seine Orders im Orderbuch. Allerdings hat jeder Trader seine eigenen Ziele. Der eine will seine Position nur Sekunden halten, der nächste Minuten, Stunden, Tage oder sogar über Wochen und Monate. Durch diese Orders im Orderbuch entstehen die Trends beziehungsweise Bewegung und Korrektur.
Die verschiedenen Zeiteinheiten stellen nun die Crux an der Markttechnik dar. Welcher Trend, welche Zeiteinheit ist nun für mich die richtige? Handele ich den Tickchart, den 1-Minuten-Chart, den 5-Minuten-Chart oder den Stundenchart? Wäre der kleinste Trend, der kleine Trend, der mittlere Trend oder doch der große Trend für mich der beste? Um die Frage zu klären, welcher Trend denn für mich nun der richtige ist, muss ich zwingend verstanden haben, dass die Wirklichkeit eines Charts einzig und allein im Orderbuch und dessen grafischer Darstellung, dem Tickchart, liegt.
Jeder Chart – die Zeiteinheit ist unbedeutend – ist nur ein Abbild der Time&Sales-Liste und damit nur eine Scheinwelt. Nur der Existenz dieser Liste ist es zu verdanken, dass überhaupt Zeiteinheiten entstehen. Was bedeutet das im Umkehrschluss? Wie bereits erwähnt und besprochen, werden Zeiteinheiten von der Börse gar nicht geliefert, sondern vom PC und der Software zusammengebastelt oder eben vorgegaukelt.
Wenn Sie sich also noch mal die Frage stellen, welchen Trend Sie nehmen sollen, kann es nur eine Antwort geben: Welchen immer Sie wollen!!
Sie müssen sich lediglich zwei Fragen stellen:
• Passt der Trend zu meiner Kontogröße?
• Passt der Trend zu meiner verfügbaren Zeit?
Warum müssen Sie sich diese Fragen stellen? Die Antwort ist so simpel wie einleuchtend. Wer den Trend handelt – bestehend aus Bewegung und Korrektur – setzt seinen Stopp in der Regel unter/über den letzten Korrekturpunkt.
Die Höhe beziehungsweise die Entfernung des letzten Korrekturpunktes bestimmt letztlich die Höhe des Risikos. Bei großen Trends kann der letzte Korrekturpunkt durchaus 200 bis 500 Punkte weit weg sein, bei kleinen Trends sind es zum Beispiel nur 15 Punkte. Daran misst sich dann auch der Griff ins Konto.
Des Weiteren müssen Sie Folgendes beachten. Wie viel Zeit haben Sie überhaupt, um Ihre Trades zu beobachten beziehungsweise vor dem Rechner zu sitzen? Wenn Sie große Trends handeln, ziehen sich die Korrekturen viele Stunden, Tage oder sogar Wochen hin und bedürfen nur geringer Aufmerksamkeit Ihrerseits.
Kleine oder kleinste Trends bewegen sich innerhalb einer Stunde und die Korrekturen laufen sogar meist innerhalb weniger Minuten oder sogar manchmal innerhalb weniger Sekunden ab.
Solange Sie also diese beiden Fragen für sich beantwortet haben, spielt es keine Rolle mehr, in welcher Zeiteinheit Sie welchen Trend handeln. Doch eines müssen Sie immer beachten: Egal ob großer oder kleiner Trend, Sie brauchen immer das große Radarbild, damit Sie erkennen können, ob Sie sich in einer Bewegung oder in einer Korrektur befinden. Denn nur dann kann auch der kleinste Trend eine möglichst lange Haltedauer und auch einen sauberen Verlauf vorweisen.
Nachdem wir nun durch das bisher Gelernte eine
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