Das große GodmodeTrader-Handbuch: Die besten Strategien der Toptrader (German Edition)
Umsetzung des Gelernten. Zu diesem Zeitpunkt meines Schaffens war Trading echt anstrengend. Doch echtes Trading ist im Grunde genommen langweilig. Aber das wusste ich damals noch nicht.
Doch was genau ist nun die »reine und unverfälschte« Markttechnik? In ihrer ursprünglichen Form findet sie sich in der Dow-Theorie wieder, die von dem natürlichen Trendverhalten der einzelnen Marktteilnehmer ausgeht. Durch die Entstehung ungezählter Hilfsmittel, die man im Chart verwenden kann und die einem vermeintlich die Zukunft vorhersagen sollen, ging dieser Ansatz jedoch im Laufe der Jahre unter, sodass man lange Zeit Indikatorentrading mit der Markttechnik gleichsetzte.
Dem Autor und Berufshändler Michael Voigt war es letztlich vorbehalten, die Markttechnik wieder ihrem Ursprung zurückzuführen und sie einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Die Mehrheit der Trader, vor allem die Einsteiger, lehnt diese Technik aufgrund ihrer Einfachheit jedoch erst mal ab.
Durch die Zusammenarbeit mit meinen Kunden mittels meines Premiumdienstes und diverser Seminare stellte ich jedoch fest, dass die Markttechnik in ihrer reinsten Form oftmals der sogenannte »letzte Strohhalm« ist, mit dem die Trader ihr Glück versuchen. Zum Glück darf ich meinen Erfahrungsschatz an alle Lernwilligen weitergeben.
Tauchen wir also ein Stück weit in die Analyse der Markttechnik ein und versuchen wir, dem Trading damit auf die Schliche zu kommen.
Lange Zeit und viel verbranntes Geld später fragte ich mich immer wieder, warum gerade meine Trades an den – für mich unmöglichsten – Punkten ausgestoppt wurden. Doch erst der Blick durch die Brille der Markttechnik führte mich zu der eigentlichen Frage: Was ist die Wirklichkeit hinter einem Chart? Die Antwort auf diese Frage und das anschließende Verständnis der selbigen sind gleichzusetzen mit dem Blick ins strahlende Sonnenlicht nach jahrelangem Verbleiben in absoluter Dunkelheit.
Die Wirklichkeit eines Charts liegt nicht in der unendlichen Vielfalt der technischen Hilfsmittel. Sie liegt auch nicht in der Vergangenheit. Nein, es ist viel einfacher. Die Wahrheit liegt im Orderbuch, der Time&Sales-Liste und deren grafischer Darstellung durch den Tickchart – die Mutter aller Charts.
Abbildung 5
Wer diese Erkenntnis einmal in seiner Gänze verstanden hat, dem werden manche Trades heute wie das reine Glücksspiel vorkommen. Die Börsenplätze dieser Welt liefern uns keine Stundencharts; auch keine Tagescharts oder 5-Minuten-Charts. Das Einzige, was uns die Börse liefert, sind die Ausführungen der Orders der einzelnen Marktteilnehmer durch die Time&Sales-Liste und deren grafische Darstellung – den Tickchart. Nicht mehr und nicht weniger. Alle anderen Chartdarstellungen werden nur durch die Verwendung der jeweiligen Software möglich.
Dieses Wissen führt uns zu der einleuchtenden Erkenntnis, dass uns kein Indikator dieser Welt am rechten Chartrand die Zukunft voraussagen kann. Das kann auch die Markttechnik nicht. Doch die Markttechnik hilft uns dabei, zu erahnen, wo sich die Mehrzahl der Marktteilnehmer über das Orderbuch im Chart platzieren wird.
Dazu wiederum benötige ich das Grundwissen der Markttechnik, welches darin besteht, dass jeglicher Chart sich immer in einem Trend befindet, der wiederum aus Bewegung und Korrektur besteht. Selbst wenn man von einer Seitwärtsphase ausgeht, besteht diese ebenfalls aus Bewegung und Korrektur, nur eben in einer kleineren Zeiteinheit.
Doch wie entsteht eigentlich ein Trend? Tauchen wir doch gemeinsam ein in dieses Thema und erforschen das Trading aufs Neue.
Grundsätzlich gibt es drei Arten von Händlern in einem Markt. Solche, die long positioniert sind (also auf steigende Kurse spekulieren), solche, die short ausgerichtet sind (damit auf fallende Kurse spekulieren), und solche, die flat sind, also an der Seitenlinie auf ihren Einstieg warten.
Abbildung 6
Diese drei Arten von Händlern sind dafür verantwortlich, dass ein Kurs entsteht. Die genaue Entstehung eines Kurses folgt in einer kommenden Abhandlung. Aus dieser Tatsache folgt die wichtige Erkenntnis, dass nicht Nachrichten oder externe Ereignisse den Kurs machen, sondern die drei angesprochenen Arten von Händlern, welche ihre Orders im Orderbuch haben.
Entstehung eines Trends
Aus dem Wissen um das Orderbuch entsteht wiederum die Erkenntnis über das Entstehen eines Trends. In dem Moment, in dem die Nachfrage das Angebot übersteigt – also mehr Käufer als Verkäufer
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