Das große GodmodeTrader-Handbuch: Die besten Strategien der Toptrader (German Edition)
Trade gemacht .« Man könnte diesen Tradern nun sagen, dass sie diesen Trade nicht gemacht haben, sondern sie haben den Trade nur ausgeführt. Und zwar aufgrund der Impulse, die ihnen zum Zeitpunkt der Trade-Auslösung zur Verfügung standen. Das klingt so, als wäre man als moderner Mensch dazu verdammt, ständig alles falsch zu machen. Stimmt, außer man geht einen neuen Weg beim Trading. Und der heißt unbewusste Kompetenz.
Unbewusste Kompetenzen hat jeder von uns auf zahlreichen Gebieten seines Lebens. Autofahren, Zähneputzen, Gehen, Rauchen, Essen, Trinken, Schwimmen, bei diversen Arbeitsabläufen, sogar beim Sex. Denn auch hier machen wir Dinge, ohne lange darüber nachzudenken, wie wir sie tun – mit Erfolg. Meistens jedenfalls! Dieser Weg über das unbewusste Handeln ist für das Gehirn eine enorme Erleichterung. Das ist so, als würde man eine Schraube in einer bestimmten Größe benötigen, um etwas schnell reparieren zu können. Braucht man für diese Schraube nur kurz die Hand in Richtung Regal auszustrecken, wo eine Kiste mit der benötigten Schraube steht, geht das alles binnen kürzester Zeit und mit enormer Präzision. Ist diese Schraube aber nicht vorhanden, muss man erst überlegen, wo man diese bekommt, ob man sie bestellen muss oder selbst zum Geschäft fahren muss, wann man das machen kann, wie teuer diese Schraube ist, wie genau man dort hinkommt. Dann muss man das Regal mit den passenden Schrauben suchen oder jemanden um Hilfe bitten, zur Kasse gehen, bezahlen und wieder zum Ort der Reparatur zurückfahren usw. Es benötigt also enormen Aufwand und viele Prozessabläufe. Die in sich wiederum eine Menge Fehlerquellen bergen: Fahrzeug geht kaputt, Stau, Schrauben sind nicht am Lager, Geld vergessen usw. Um sich vor diesen Fehlerquellen zu schützen, muss das Gehirn enorme Anstrengungen leisten, Energie aufwenden und benötigt viel Zeit. Am Ende kommt man vielleicht zu dem Entschluss, den kaputten Gegenstand reparieren zu lassen.
Beim Traden passiert dasselbe. Wer eine Handlung ganz einfach durchführt und dies immer wieder tut, erzeugt damit weniger Fehlerquellen. Denn vor allem die unbewussten Programme haben die Fäden für unser Verhalten in der Hand . Jedenfalls solange wir nicht aktiv dafür sorgen, unsere Verhaltensweisen in eine für die Aufgabe nützliche Richtung zu führen. Hätte man uns als Baby unserem instinktiven Wunsch, die Treppen zu benutzen, folgen lassen, wären wir allzu oft ohne Übung die Treppe runtergefallen. Und hätten so eine Menge Unglücke erlebt.
Erst die Umprogrammierung unserer Verhaltensweisen führt zur erwünschten dauerhaften und nutzbringenden Ausführung. Das ist beim Baby nicht anders als beim Trader. Allerdings wird es beim Trader schwerer als beim Baby. Warum? Weil das Ego dazukommt. Beim Baby speichert man die neuen Informationen sozusagen auf eine unbeschriebene Festplatte. Der erwachsene Trader hat Milliarden von Informationen, Programmierungen in seinem Gehirn, die ihn führen und steuern.
Der eine hat schon zahlreiche Enttäuschungen erlebt und traut sich nicht mehr, vertrauensvoll etwas Neues zu wagen. Ein weiterer will es allen zeigen und bedenkt nicht, welche Folgen das haben kann. Ein Dritter will vor allem recht haben, ein weiterer überlässt gerne anderen seine Entscheidung. Der Mensch wird geprägt: von seinen Eltern, der Familie, den Geschwistern, Freunden, Kollegen, der Gesellschaft, den Medien, der Politik, der Religion. All das wird dann zu einer Erfahrungssuppe zusammengerührt und ergibt so eine individuelle Persönlichkeit, mit der jeder tagaus, tagein sein Leben füttert. Auch beim Trading. Hinzu kommen dann die selbstaktiven Reflexe des menschlichen Daseins. Vor allem die Angst mit dem ungeheuer großen Bedürfnis nach Sicherheit und dem Gefühl, es richtig gemacht zu haben. Noch Fragen, warum Trading so schwer ist? Mit ein bisschen logischem Denken ist es jedenfalls nicht getan! Dafür sind die Vernetzungen der zahlreichen Speicherdaten in unserem Gehirn zu komplex und vor allem zu vielfältig. Der Unterschied zwischen einer Computerfestplatte und einem Gehirn ist der, dass bei einem Computer nur die Funktion aktiv wird, die man aktiviert.
Drückt man den Buchstaben »N« auf einer Tastatur, erscheint der Buchstabe auf dem Bildschirm. Löse ich aber im menschlichen Gehirn einen Impuls aus, so kann das zu vielen Ergebnissen führen. Denke ich etwa an »N«, fallen mir dazu diverse Dinge ein: Norman, Nordpol, normal, Nonne –
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