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Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen

Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen

Titel: Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm Grimm
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mir her sind, so kann ich auf einen Baum springen und mich retten.“ „Ist das alles?“, sagte der Fuchs, „ich bin Herr über hundert Künste und habe überdies noch einen Sack voll Liste. Du jammerst mich, komm mit mir, ich will dich lehren wie man den Hunden entgeht.“ 
    Indem kam ein Jäger mit vier Hunden daher. Die Katze sprang behend auf einen Baum und setzte sich in den Gipfel, wo Äste und Laubwerk sie völlig verbargen. „Bindet den Sack auf, Herr Fuchs, bindet den Sack auf“, rief ihm die Katze zu, aber die Hunde hatten ihn schon gepackt und hielten ihn fest. „Ei, Herr Fuchs“, rief die Katze, „ihr bleibt mit euern hundert Künsten stecken. Hättet ihr heraufkriechen können wie ich, so wärs nicht um euer Leben geschehen.“
     
     

Die Nelke
    Es war eine Königin, die hatte unser Herr Gott verschlossen, dass sie keine Kinder gebar. Da ging sie alle Morgen in den Garten und bat zu Gott im Himmel ,er möchte ihr einen Sohn oder eine Tochter bescheren. Da kam ein Engel vom Himmel und sprach „gib dich zufrieden, du sollst einen Sohn haben mit wünschlichen Gedanken, denn was er sich wünscht auf der Welt, das wird er erhalten.“ Sie ging zum König und sagte ihm die fröhliche Botschaft, und als die Zeit herum war, gebar sie einen Sohn, und der König war in großer Freude.
    Nun ging sie alle Morgen mit dem Kind in den Tiergarten, und wusch sich da bei einem klaren Brunnen. Es geschah einstmals, als das Kind schon ein wenig älter war, dass es ihr auf dem Schoß lag, und sie entschlief. Da kam der alte Koch, der wusste, dass das Kind wünschliche Gedanken hatte, und raubte es, und nahm ein Huhn und zerriss es, und tropfte ihr das Blut auf die Schürze und das Kleid. Da trug er das Kind fort an einen verborgenen Ort, wo es eine Amme tränken musste, und lief zum König und klagte die Königin an, sie habe ihr Kind von den wilden Tieren rauben lassen. Und als der König das Blut an der Schürze sah, glaubte er es und geriet in einen solchen Zorn, dass er einen tiefen Turm bauen ließ, in den weder Sonne noch Mond schien, und ließ seine Gemahlin hinein setzen und vermauern; da sollte sie sieben Jahre sitzen, ohne Essen und Trinken, und sollte verschmachten. Aber Gott schickte zwei Engel vom Himmel in Gestalt von weißen Tauben, die mussten täglich zwei mal zu ihr fliegen und ihr das Essen bringen, bis die sieben Jahre herum waren.
    Der Koch aber dachte bei sich „hat das Kind wünschliche Gedanken und ich bin hier, so könnte es mich leicht ins Unglück bringen.“ Da machte er sich vom Schloss weg, und ging zu dem Knaben, der war schon so groß, dass er sprechen konnte, und sagte zu ihm „wünsche dir ein schönes Schloss mit einem Garten und was dazu gehört.“ Und kaum waren die Worte aus dem Munde des Knaben, so stand alles da, was er gewünscht hatte. Über eine Zeit sprach der Koch zu ihm „es ist nicht gut, dass du so allein bist, wünsche dir eine schöne Jungfrau zur Gesellschaft.“ Da wünschte sie der Königssohn herbei, und sie stand gleich vor ihm, und war so schön, wie sie kein Maler malen konnte. Nun spielten die beide zusammen, und hatten sich von Herzen lieb, und der alte Koch ging auf die Jagd, wie ein vornehmer Mann. 
    Es kam ihm aber der Gedanke, der Königssohn könnte einmal wünschen bei seinem Vater zu sein und ihn damit in große Not bringen. Da ging er hinaus, nahm das Mädchen beiseit und sprach „diese Nacht, wenn der Knabe schläft, so geh an sein Bett und stoß ihm das Messer ins Herz und bring mir Herz und Zunge von ihm; und wenn du das nicht tust, so sollst du dein Leben verlieren.“ Darauf ging er fort, und als er am andern Tag wieder kam, so hatte sie es nicht getan und sprach „was soll ich ein unschuldiges Blut ums Leben bringen, das noch niemand beleidigt hat?“ Sprach der Koch wieder „wo du es nicht tust, so kostet dichs selbst dein Leben.“ Als er weggegangen war, ließ sie sich eine kleine Hirschkuh herbei holen, und ließ sie schlachten, und nahm Herz und Zunge, und legte sie auf einen Teller, und als sie den Alten kommen sah, sprach sie zu dem Knaben „leg dich ins Bett und zieh die Decke über dich.“
    Da trat der Bösewicht herein und sprach „wo ist Herz und Zunge von dem Knaben?“ Das Mädchen reichte ihm den Teller, aber der Königssohn warf die Decke ab, und sprach „du alter Sünder, warum hast du mich töten wollen? Nun will ich dir dein Urteil sprechen. Du sollst ein schwarzer Pudelhund werden und eine goldene Kette um den

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