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Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen

Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen

Titel: Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm Grimm
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immer, wer auf Gott vertraut und nur Glück hat, dem kanns nicht fehlen.“
    Der Schuster musste die Schuhe machen, in welchen das Schneiderlein auf dem Hochzeitfest tanzte, hernach ward ihm befohlen die Stadt auf immer zu verlassen. Der Weg nach dem Wald führte ihn zu dem Galgen. Von Zorn, Wut und der Hitze des Tages ermüdet, warf er sich nieder. Als er die Augen zumachte und schlafen wollte, stürzten die beiden Krähen von den Köpfen der Gehenkten mit lautem Geschrei herab und hackten ihm die Augen aus. Unsinnig rannte er in den Wald und muss darin verschmachtet sein, denn es hat ihn niemand wieder gesehen oder etwas von ihm gehört.
     
     
     

Hans mein Igel
    Es war einmal ein Bauer, der hatte Geld und Gut genung, aber wie reich er war, so fehlte doch etwas an seinem Glück: er hatte mit seiner Frau keine Kinder. Öfters, wenn er mit den andern Bauern in die Stadt ging, spotteten sie und fragten warum er keine Kinder hätte. Da ward er endlich zornig, und als er nach Haus kam, sprach er „ich will ein Kind haben, und sollts ein Igel sein.“ Da kriegte seine Frau ein Kind, das war oben ein Igel und unten ein Junge, und als sie das Kind sah, erschrack sie und sprach „siehst du, du hast uns verwünscht.“ 
    Da sprach der Mann „was kann das alles helfen, getauft muss der Junge werden, aber wir können keinen Gevatter dazu nehmen.“ Die Frau sprach „wir können ihn auch nicht anders taufen als Hans mein Igel.“ Als er getauft war, sagte der Pfarrer „der kann wegen seiner Stacheln in kein ordentlich Bett kommen.“ Da ward hinter dem Ofen ein wenig Stroh zurecht gemacht und Hans mein Igel darauf gelegt. Er konnte auch an der Mutter nicht trinken, denn er hätte sie mit seinen Stacheln gestochen. So lag er da hinter dem Ofen acht Jahre, und sein Vater war ihn müde und dachte wenn er nur stürbe; aber er starb nicht, sondern blieb da liegen. 
    Nun trug es sich zu, dass in der Stadt ein Markt war, und der Bauer wollte hin gehen, da fragte er seine Frau, was er ihr sollte mitbringen. „Ein wenig Fleisch und ein paar Wecke, was zum Haushalt gehört“ sprach sie. Darauf fragte er die Magd, die wollte ein paar Toffeln und Zwickelstrümpfe. Endlich sagte er auch „Hans mein Igel, was willst du denn haben?“ „Väterchen,“ sprach er, „bring mir doch einen Dudelsack mit.“ Wie nun der Bauer wieder nach Haus kam, gab er der Frau, was er ihr gekauft hatte, Fleisch und Wecke, dann gab er der Magd die Toffeln und die Zwickelstrümpfe, endlich ging er hinter den Ofen und gab dem Hans mein Igel den Dudelsack. Und wie Hans mein Igel den Dudelsack hatte, sprach er „Väterchen, geht doch vor die Schmiede und lasst mir meinen Göckelhahn beschlagen, dann will ich fortreiten und will nimmermehr wiederkommen.“ 
    Da war der Vater froh dass er ihn los werden sollte, und ließ ihm den Hahn beschlagen, und als er fertig war, setzte sich Hans mein Igel darauf, ritt fort, nahm auch Schweine und Esel mit, die wollt er draußen im Walde hüten. Im Wald aber musste der Hahn mit ihm auf einen hohen Baum fliegen, da saß er und hütete die Esel und Schweine, und saß lange Jahre bis die Herde ganz groß war, und wusste sein Vater nichts von ihm. Wenn er aber auf dem Baum saß, blies er seinen Dudelsack und machte Musik, die war sehr schön. Einmal kam ein König vorbeigefahren, der hatte sich verirrt, und hörte die Musik: da verwunderte er sich darüber und schickte seinen Bedienten hin, er sollte sich einmal umgucken wo die Musik herkäme. Er guckte sich um, sah aber nichts als ein kleines Tier auf dem Baum oben sitzen, das war wie ein Göckelhahn, auf dem ein Igel saß, und der machte die Musik. Da sprach der König zum Bedienten er sollte fragen warum er da säße, und ob er nicht wüsste wo der Weg in sein Königreich ginge. Da stieg Hans mein Igel vom Baum und sprach er wollte den Weg zeigen, wenn der König ihm wollte verschreiben und versprechen was ihm zuerst begegnete am königlichen Hofe, sobald er nach Haus käme. Da dachte der König „das kann ich leicht tun, Hans mein Igel verstehts doch nicht, und ich kann schreiben was ich will.“ Da nahm der König Feder und Dinte und schrieb etwas auf, und als es geschehen war, zeigte ihm Hans mein Igel den Weg, und er kam glücklich nach Haus. Seine Tochter aber, wie sie ihn von weitem sah, war so voll Freuden, dass sie ihm entgegen lief und ihn küsste. Da gedachte er an Hans mein Igel und erzählte ihr wie es ihm gegangen wäre, und dass er einem wunderlichen

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