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Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen

Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen

Titel: Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm Grimm
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fröhlichen Herzens dem Schlosse zuschritt.
    Es war dasselbe Schloss, wo er die drei Schweinchen geholt hatte. Als er in den Hof kam, hoben die drei schwarzen Schwäne die Köpfe und schlugen mit den Flügeln, als ob sie sich freuten. Er kehrte sich aber nicht an sie, sondern ging in das vierte der schwarzen Zimmer, da stand ein Tisch mit allerlei Speisen und er ließ es sich recht wohlschmecken. Gegen elf Uhr in der Nacht nahm er einige Kissen von dem Bette, welches in der Stube stand, legte sie auf den Boden und sich darauf, wie ihm der Greis befohlen hatte; einschlafen aber konnte er nicht. Er lag nicht lange, als die Thür aufsprang und eine große Schlange sich hereinringelte, die kam auf ihn zu und legte ihren kalten Kopf in sein rechtes Ohr. Gleich darauf sprang die Thür wieder auf und eine zweite Schlange kam, welche ihren Kopf in sein linkes Ohr legte. Dann kam zuletzt eine dritte, die legte sich mit ihrem kalten glatten Leibe quer über seinen Hals und sie war so schwer, dass sie ihn wie ein Mühlstein drückte. Also blieben sie alle drei liegen bis zwölf Uhr, dann krochen sie wieder der Thür zu und waren verschwunden; er aber stand auf, und legte sich in sein Bett, wo er nach dem ausgestandenen Schrecken ganz prächtig schlief, denn dass er nicht ohne Angst war, kann man sich wohl denken. Am Morgen stand sein Frühstück schon bereit, das ließ er nicht kalt werden, denn er hatte gewaltigen Hunger. Alsdann ging er in dem Schlosse umher und schaute sich die Zimmer alle an. Zuletzt kam er auch in den Schlosshof und an den Teich; da flogen die Schwäne auf ihn zu und taten gar freundlich mit ihm. Sie waren aber nicht mehr ganz schwarz, wie am Tage vorher, sondern ihre Köpfe und Hälse waren jetzt schneeweiß. Er strich sie mit den Händen über ihr Gefieder, da blickten sie ihn mit gar klugen Augen an, so dass ihm ganz sonderbar ums Herz wurde.
    Also ging ihm die Zeit vorüber bis zum Abend, da machte er sich sein Lager zurecht und bald kamen die Schlangen wieder und legten sich zu ihm, wie in der vorigen Nacht. Dießmal drückte ihn die eine, welche auf seinem Halse lag, noch viel schwerer, doch er rührte und regte sich nicht und um zwölf Uhr verschwanden sie wieder. Als er des Morgens an den Teich im Schlosshofe kam, ach da flatterten die Schwäne gar zu freudig auf dem Wasser und sie waren jetzt weiß bis zum Schwanze, der hatte noch einige schwarze Federn. Das freute ihn so sehr, dass ihm der Tag verstrich, er wusste nicht wie.
    In der folgenden Nacht ging's ihm wieder, wie die beiden vorigen Nächte, nur drückte ihn die dicke Schlange dießmal, dass er es kaum aushalten konnte und all seine Kraft zusammen nehmen musste, um nicht zu schreien. Als die Schlangen aber um zwölf Uhr verschwanden da krachte das Schloss, als sollte es zusammenbrechen, dann wurde es ganz still. Morgens stand er schon früh auf, um nach seinen lieben Schwänen zu sehen, aber als er die Thür seines Zimmers öffnete, da kam im Gange eine ganze Reihe von Dienern und Dienerinnen daher geschritten und zuletzt drei schöne Jungfrauen, die traten zu ihm heran und sprachen: „Wir waren die drei Schwäne und die drei Schlangen, du hast uns erlöst aus unserer Verwünschung. Wir gehen nun heim zu unserm Vater und schenken dir zum Danke dieß Schloss mit allen Schätzen, welche darin sind.“ Alsdann nahmen sie Abschied von ihm, setzten sich in einen Wagen und fuhren weg.
    Nun wurde ihm die Zeit bald zu lang in dem Schloss, er befahl den Dienern, den schönsten Wagen mit den schönsten Pferden zu bespannen und fuhr in das Schloss des Königs. Diesem erzählte er Alles und er führte ihn zu der Prinzessin, sprach: „Er hat sein Leben für dich eingesetzt und jetzt musst du ihn heiraten; er kann dich ernähren, denn er hat ein Schloss mit großen Reichthümern.“ Sie antwortete: „Die Schätze sind mir nicht genug, er muss vorher beim Kaiser von Marokko das Geld holen, welches derselbe uns seit Jahren schuldig ist; es ist eine ganze Schatzkammer voll.“ Das ärgerte den König, aber er war recht schwach und die Prinzessin war gar eigensinnig und wenn sie etwas wollte, so setzte sie es durch. So blieb dem Geiger nichts übrig, als zu sehen, wie er diese neue Aufgabe erfüllen könne.
    Er ging vor die Stadt hinaus, da fiel ihm der Greis ein und kaum dachte er an ihn, so stand er auch schon da. „Du siehst mir ja wieder recht betrübt aus, was fehlt dir denn?“ fragte der Greis und der Geiger erzählte ihm von der neuen Aufgabe,

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