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Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen

Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen

Titel: Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm Grimm
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„Ich mache was recht ist und die andern sind alle faule Kerle und Esel, die nichts vom Dienst verstehn,“ antwortete Hans. Auf diese Weise trieb er es fort und zwar so bunt, dass der Hauptmann endlich seinen Rapport an den König machte und schrieb, er könne es länger nicht mit Hans aushalten.
     
    Der König steckte ihn in ein anderes Regiment, aber da ging es noch schlimmer. Als er zum ersten Mal exerciren sollte und der Major ihm einen Verweis gab, rief er: „Du verstehst nichts davon, Alter, komm gib mir mal dein Pferd und deinen Blanken und lass mich mal schreien, ich kann das besser,“ warf Gewehr und Säbel fort und ging auf den Major zu. Der rief: „Hans bleib mir vom Leibe, oder ich steche dich tot.“ „So weit sind wir noch nicht“ sprach Hans, riss ihn vom Pferde, ehe er sich's versah, nahm ihm den Degen, zog seinen Majorsrock an und sprang auf das Pferd. So ritt er die Front entlang und schrie immerfort: „Schultert's Gewehr! Präsentirt's Gewehr! Marsch! Bataillon rechts, links schwenk Marsch!“ so dass die Soldaten nicht folgen konnten und Alles durcheinander geriet. Da wollte Hans sich totlachen und rief: „So recht, ihr Kinder, das ist schön, nun geht nach Hause, ihr exercirt morgen wieder und heut bekommt ihr doppelte Löhnung.“ Da lachten die Soldaten mit, denn sie gönnten das dem Major, weil er so hart und streng gegen sie war.
     
    Als der König sah, dass mit Hans nichts anzufangen sei, dachte er darauf, wie er ihn wieder los werden könne. In der Nähe der Hauptstadt lag im Walde ein Schloss, darin wagte Niemand zu übernachten, weil es immer da spukte. Der König ließ den Hans kommen und sprach: „Hans, wenn du das Schloss erlösest, gebe ich dir meine Tochter zur Frau.“ Er dachte aber, Hans werde da umkommen. Hans sprach: „Gib mir das schriftlich, dann will ich es tun.“ Der König gab ihm die Verschreibung. „So, nun muss ich noch Tabak und einen Blanken haben,“ sagte Hans und als er das bekommen hatte, machte er sich auf den Weg und zündete sich, da es gegen Abend ging und kalt war, in einem Zimmer Feuer in dem Kamin an. Gegen zwölf Uhr sprang die Thür des Zimmers auf und zwölf Männer traten herein, setzten sich an den Tisch und spielten Karten. Hans stellte sich zu ihnen und sprach: „Es ist schade dass ich kein Geld habe, ihr Brüder, sonst spielte ich mit euch, aber morgen muss mir der König welches geben.“ Die Männer gaben ihm keine Antwort und spielten weiter. Da merkte Hans, dass einer von ihnen fautelte, er schlug ihn hinters Ohr und rief: „Ei Spitzbub, ich will dir lehren, deine Kameraden zu betrügen.“ Da schlug es Eins und die Männer waren verschwunden.
     
    Am andern Morgen schickte der König einen Soldaten in das Schloss, um nachzusehn, ob Hans noch lebe. Als Hans ihn erblickte, rief er: „Du sage dem König, ich müsse Geld haben, denn um nichts und wieder nichts kann ich nicht spielen.“ Der König sandte ihm Geld und befahl dem Soldaten, die Nacht gleichfalls im Schloss zu bleiben. Aber der schüttelte doch bedenklich den Kopf und dachte bei sich: wie soll das ablaufen! Jetzt war Hans oben drauf. Abends sprach er zu dem Soldaten: „Mach du jetzt Feuer an, es wird kalt, ich will derweilen Holz holen.“ Er ging und war bald wieder da, aber da lag der Soldat und war steiftot. Hans glaubte er sei vor Kälte umgefallen und schleppte ihn näher zum Feuer, sprach: „Da wärme dich, Alter, dann kommst du bald zu dir,“ stopfte sich ein Pfeifchen und rauchte. Als die zwölf Männer wieder kamen, rief er ihnen schon entgegen: „Hier ist Geld, jetzt können wir spielen ihr Brüder!“ Sie antworteten nichts, setzten sich hin und spielten, gaben ihm aber keine Karten. Hans ließ sich das eine Zeitlang gefallen, dann aber kochte es in ihm, er nahm ein brennendes Scheit aus dem Feuer und schlug unter sie, indem er schrie: „Ei euch groben Kerle soll der Himmelsapperloter holen, was ist das für eine Art.“ Er schlug aber in leere Luft hinein, denn eben brummte die Uhr Eins und die Männer waren weg.
     
    Als der König am folgenden Morgen vernahm, dass das Schloss schon ein wenig heller sei, als ob's erlöst werden sollte, und dass Hans noch immer lebe, wurde ihm angst und bange, denn er dachte: „Hat er zwei Nächte dort zugebracht, dann kann er es auch die dritte Nacht aushalten.“ Hans dagegen war gutes Mutes, denn er freute sich nicht wenig, so wohlfeilen Kaufs eine Prinzessin zur Frau zu bekommen und Prinz zu werden. Er sprang und

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