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Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen

Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen

Titel: Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm Grimm
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Junges, welches alsbald wuchs und so groß ward, wie die andern. Dazu lernten die Schafe jeden Tag schöner tanzen, so dass sie es am Ende des Monats trotz dem besten Tanzmeister verstanden. Kurz der Jüngling brachte auch diese Aufgabe zu Stande und da konnte der König, wie sehr er sich auch ärgerte, doch nichts weiter einwenden und musste ihm seine Tochter zur Frau geben. Die Heirath aber wurde sehr prächtig gefeiert und der Jüngling war glücklich für sein Leben lang. Als er später König wurde, machte er seinen Vater zum Minister und gab auch seinen Brüdern hohe Stellen, so dass sie alle gut versorgt waren.
     

Hans ohne Furcht
    Ein armer Schuster hatte einen Sohn, der hieß Hans und war der wildeste und unerschrockenste Bube im ganzen Dorf. Sein Vater tat ihn zum Pfarrer, um ihn ein wenig zähmen zu lassen, aber der Pfarrer richtete nicht viel mit ihm aus. Als gute Worte und Ermahnungen nichts halfen, sprach endlich der Pfarrer zum Glöckner: „Zahm muss er werden und sollt er das Leben dabei einbüßen. Nimm ihn den Abend, wenn zu Nacht geläutet wird, mit in die Kirche und schließe ihn ein. Die Geister, welche da webbern, werden ihm schon die Nägel kürzer schneiden.“ Der Glöckner nahm den Hans am Abend mit und schickte ihn nach dem Läuten auf den Boden, um dort etwas zu holen; unterdessen schlich er sich schnell heraus und Schloss die KirchenTüre hinter sich zu. Als Hans wieder herunter kam und sah, dass der Glöckner fort war, sprach er: „Der meint wohl, ich fürchte mich; aber hier schläft sich's so gut, wie anderswo,“ und er legte sich auf eine Bank und schlief ein. Als es zwölf Uhr schlug hörte er plötzlich ein Geräusch, als ob gekegelt würde. Er schaute sich um, da standen drei schwarze Männer drunten in der Kirche und warfen mit totenköpfen nach neun Knochen, welche oben aufgestellt waren, aber sie trafen immer ins Blaue. „Ihr seit mir schöne Bursche!“ rief Hans. „Her den Klotz und lasst mich mal werfen.“ Da warf er und traf alle neun. „Jetzt werfe mir einer nach, ich setze auf,“ sprach er, aber die Männer trafen nicht einen Kegel und Hans gewann sich einen neuen Kreuzer von ihnen. Um ein Uhr rafften sie schnell ihr Spiel zusammen und schlupften unter einen Stein.
     
    Morgens weckte der Pfarrer den Glöckner schon sehr früh und sprach: „Geh und sieh, dass du die Leiche des Hans aus der Kirche schaffst, denn er ist gewiss umgekommen; lass sie nur auf dem Kirchhof liegen, die Geister haben ihn ja da so gut wie in der Kirche umbringen können.“ Der Glöckner ging in die Kirche, aber da schnarchte der Hans auf seiner Bank, dass es eine Art hatte, und als der Glöckner ihn weckte, rief er sogleich, indem er seinen neuen Kreuzer zeigte: „Da guck, den hab ich mir von Zwölf bis Eins gewonnen. Hast du Lust mitzuspielen, dann bleibe die Nacht hier.“ „Da soll mich der liebe Himmel vor bewahren!“ sprach der Glöckner und ging seines Weges, um es dem Pfarrer zu sagen. „lass ihn nur gehn, er ist noch nicht zu Ende mit den Geistern,“ sprach dieser.
     
    Am folgenden Abend als der Glöckner läuten wollte, stand Hans schon an der Kirchthür; er ging hinein, ließ den Glöckner zuschließen und legte sich auf seine Bank. Gegen zwölf Uhr erwachte er wieder und sah sechs schwarze Männer, die mit zwei totenköpfen nach Knochenkegeln warfen, aber so wenig trafen, wie die drei in der vorigen Nacht. Hans sprang auf und rief: „Weg da, lasst mich werfen, ihr lernt's ja in alle Ewigkeit nicht,“ warf und traf alle neun. „Nun versucht's noch einmal, ich will aufsetzen“ sprach er und setzte auf bis ein Uhr, da rafften die Männer ihre Kegel zusammen und gingen. „Nun, wo ist mein Geld?“ fragte Hans. „Aber geht nur, ich will's gut behalten bis morgen.“ Die Männer verschwanden wieder unter dem Stein und Hans legte sich und schlief weiter bis an den hellen Morgen. Da kam der Glöckner, welchen der Pfarrer geschickt hatte um nach dem Hans zu sehen und Hans rief ihm entgegen: „Denk dir, ich kegele besser, als die sechs Kerle, welche die Nacht hier waren; heute sind sie mir mein Geld schuldig geblieben, aber die kommende Nacht müssen sie mir's auszahlen, ich lasse sie nicht eher fort. Bleib doch mit hier, es ist gar zu schön und mager sind die Bursche, dass ihnen der Mond durch den Leib scheint, es ist als hätten sie kein Fleisch an ihren Knochen.“ Da überlief es den Glöckner heiß und kalt. „Um Alles in der Welt bleibe ich nicht da,“ sprach er

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