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Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen

Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen

Titel: Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm Grimm
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nach gewöhnte sie sich an ihn und gewann ihn seines guten Herzens wegen noch sehr lieb.
     
    Eines Tages ging Hans mit der Prinzessin im Walde spazieren, da saß der Teufel mit der langen Nase auf einem Baume und griff mit seinen Klauen nach dem Haarputz der Prinzessin. „Ei willst du wieder in den Schraubstock?“ rief Hans, da kreischte er: „Nein, nein!“ und ließ sich nie wieder sehn.

Die dreizehn verwünschten Prinzessinnen
    Drei Handwerksbursche waren des Arbeitens müde, ließen sich ihren Lohn auszahlen und gingen auf die Wanderschaft. Vorm Tor standen drei andere Handwerksbursche, welche grade in die Stadt gehn wollten. „Wohinaus ihr Brüder?“ frugen sie. „Auf die Wanderschaft, denn in der Stadt ist's schlecht,
    Kein Brot im Schrank,
    Wasser zum Trank.“
    „Dann gehn wir miteinander“ sprachen die zweiten Drei und also schlenderten sie die Straße daher. Im nächsten Ort wollten sie doch wissen, ob der Wirt zum grünen Hund noch immer so guten Aepfelwein habe und kehrten ein. Da saßen drei Handwerksbursche in der Stube und ließen die Flügel hängen. „Guten Morgen ihr Brüder!“ riefen die Sechs; „wohin des Wegs?“ „Wir wissen's nicht,“ sprachen die Drei und klagten über die schlechten Zeiten. „Was da, schlechte Zeiten hin, schlechte Zeiten her,“ sagten die Sechs, „geht mit uns, wir halten zusammen und Teilen Alles, bis die Zeiten wieder gut werden.“ So zogen sie ihrer neun dahin und sangen ihre Lieder so lustig, als ob sie statt ihrer alten Kleider lauter KronenTaler im Tornister hätten. Ein Stück Wegs weiter fanden sie drei Handwerksbursche, die lagen unter einem Baum und schliefen, wie die Säcke. „Das ist ein guter Einfall“ sprachen sie, langten ihre Tornister vom Rücken und legten sich auch hin. Die Drei wachten bald nachher auf und machten große Augen, als sie sich in so großer Gesellschaft fanden. Dann aber beschlossen sie kurz und gut, da sie einmal mit den Brüdern zusammen seien, wollten sie auch zusammen bleiben. Das geschah und die Neun waren herzlich froh über den neuen Zuwachs. So ging's nun dahin mit Sang und Klang und je weniger sie hatten um so lustiger waren sie. Sie fanden aber nirgendwo Arbeit, das Fechten konnte auch nicht ewig so fortdauern, darum hielten sie einen Rath und das Ende vom Liede war, dass sie beschlossen, alle zwölf unter die Soldaten zu gehn.
    Nun bekamen sie die Flinte noch zum Tornister zu tragen, mussten marschiren Bauch herein Brust heraus Kopf zurück, mussten exerciren aufs Commando eins zwei drei, mussten auch fechten, aber nicht so gemächlich wie früher, sondern mit der schweren Flinte, dass ihnen der Schweiß auf der Stirn stand. Das Alles behagte ihnen schlecht und sie wurden immer trauriger, bis sie endlich wieder einen Rath hielten und beschlossen sammt und sonders zu desertiren. Der Jüngste von ihnen bekam aber Gewissensbisse und verrieth die Sache dem Feldwebel. „Das war recht und schön von dir, mein Sohn, dass du mir das sagtest,“ sprach der Feldwebel, „ich danke dir für die Meldung. Wann wollen sie denn durchbrennen?“ „Morgen früh.“ „Dann sage ihnen, ich wolle mit durchbrennen, denn ich bin auch des Dienstes satt.“
    Der Feldwebel hielt sein Wort und damit sie vorerst nicht ohne Geld seien, nahm er das Traktament der ganzen Compagnie mit. Das war nun ein Leben! Sie trieben's wie die Vögel im Hanfsamen, nur schade, dass es nicht lange dauerte. Als ihr Geld fast alle war und der eine und andere schon anfing, sich Sorgen zu machen, wie das enden werde, kamen sie eines Tages in einen großen Wald, der wollte gar kein Ende nehmen. Sie gingen und gingen den ganzen Tag, aber es ließ sich kein Wirtshaus sehn, wo sie ihre letzten Batzen hätten unterbringen können. Müd und matt vor Hunger und Durst schliefen sie am Abend unter einer großen Eiche ein, alle bis auf den Feldwebel. Der konnte nicht einschlafen und stieg aus Langeweile auf den Eichbaum um bei dem schönen Mondschein sich umzuschauen, ob nicht Haus oder Hof in der Nähe seien. Er sah unfern aus einem hohen Kamin Rauch in die Höhe wirbeln und die hellen Funken dazwischen heraus fahren. Wie schnell mein Feldwebel wieder herunter war! So schnell war er nie auf den Feind losgestürmt, als er nach der Gegend hin lief, wo der Rauch aufstieg. Es war aber ein Schloss, das lag in einem Berge und war ganz erleuchtet. Als er hinein und in die Küche trat, da protzelte, kochte und briet und schmorte Alles drunter und drüber; in einem großen

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