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Das Grosse Spiel

Das Grosse Spiel

Titel: Das Grosse Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
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aufbringen. Wir helfen, die Tagesordnung aufzustellen. Wie erreichen unser Ziel.«
    »Sollten wir versuchen, in die Hauptdebatten hineinzukommen?«
    »Nein. Wir werden warten, bis sie uns bitten.«
    Sie waren erst sieben Monate dabei, als eines der Westküstennetze Demosthenes eine Botschaft schickte. Ein Angebot für eine wöchentliche Kolumne in einem recht guten Nachrichtennetz.
    »Ich kann keine wöchentliche Kolumne schreiben«, sagte Valentine. »Ich hab' ja noch nicht mal eine monatliche Periode.«
    »Die beiden haben nichts miteinander zu tun«, sagte Peter.
    »Für mich schon. Ich bin noch ein Kind.«
    »Sag zu! Aber da du es vorzögest, deine wahre Identität nicht zu enthüllen, möchtest du, daß sie dich in Netzzeit bezahlen. Einen neuen Zugangskode über ihre Gesellschaftsidentität.«
    »Wenn also die Regierung mir nachspürt ...«
    »... bist du bloß jemand, der sich über Kal-Net einschalten kann. Vaters Bürgerzugang wird nicht mit hineingezogen. Was ich nicht begreife, ist, warum sie Demosthenes vor Locke wollten.«
    »Begabung setzt sich durch.«
    Als ein Spiel machte es Spaß. Aber Valentine mochte einige der Positionen nicht, die Peter Demosthenes einnehmen ließ Demosthenes begann sich zu einem ziemlich paranoiden Anti-Warschauer-Pakt-Schreiber zu entwickeln. Das bereitete ihr Sorgen, weil Peter derjenige war, der in seinem Schreiben Ängste auszunutzen verstand - sie mußte ihn ständig um Ideen bitten. Inzwischen folgte sein Locke ihren gemäßigten, einfühlenden Strategien. In gewisser Weise ergab das einen Sinn. Wenn er sie Demosthenes schreiben ließ, bedeutete es, daß auch er ein gewisses Einfühlungsvermögen hatte, gerade wie Locke auch mit den Ängsten anderer spielen konnte. Aber das hauptsächliche Ergebnis war, daß sie unentrinnbar an Peter gebunden blieb. Sie konnte nicht ausscheren und Demosthenes für ihre eigenen Zwecke benutzen. Sie würde nicht wissen, wie sie ihn zu gebrauchen hatte. Immerhin funktionierte das in beiden Richtungen. Er konnte Locke nicht ohne sie schreiben. Oder etwa doch?
    »Ich dachte, die Grundidee sei, die Welt zu retten. Wenn ich das hier so schreibe, wie du es mir sagst, Peter, rufe ich beinahe zum Krieg auf, um den Warschauer Pakt zu zerschlagen.«
    »Nicht Krieg, nur offene Netze und Verbote der Einmischung. Freier Informationsfluß. Einhaltung der Ligabestimmungen, um Himmels willen.«
    Ohne es zu wollen, begann Valentine mit Demosthenes Stimme zu sprechen, auch wenn sie bestimmt nicht Demosthenes Ansichten wiedergab. »Jedermann weiß, daß der Warschauer Pakt von Anfang an als eine Einheit anzusehen war, was diese Bestimmungen betraf. Der internationale freie Fluß ist nach wie vor offen. Aber zwischen den Staaten des Warschauer Pakts wurden diese Dinge zu inneren Angelegenheiten. Nur deshalb haben sie einer amerikanischen Hegemonie in der Liga zugestimmt.«
    »Du vertrittst Lockes Rolle, Val. Vertraue mir. Du mußt danach rufen, daß der Warschauer Pakt seinen offiziellen Status verliert. Du mußt eine Menge Leute richtig wütend machen. Dann, später, wenn du anfängst, die Notwendigkeit eines Kompromisses einzusehen ...«
    »Dann hören sie nicht mehr auf mich, und gehen los und führen Krieg.«
    »Val, vertraue mir. Ich weiß, was ich tue.«
    »Woher weißt du das? Du bist keinen Deut klüger als ich, und du hast so etwas auch noch nie vorher gemacht.«
    »Ich bin dreizehn, und du bist zehn.«
    »Beinahe elf.«
    »Und ich weiß, wie diese Dinge funktionieren.«
    »Na schön, ich werde es auf deine Art machen. Aber ich mache keine dieser ›Freiheit-oder-Tod‹-Klamotten.«
    »Doch. Das wirst du auch.«
    »Und eines Tages, wenn sie uns erwischen und sie sich fragen, warum deine Schwester eine solche Kriegshetzerin war, kann ich mich natürlich darauf verlassen, daß du ihnen sagen wirst, du hättest mir befohlen, es zu tun.«
    »Bist du sicher, daß du keine Periode hast, kleine Frau?«
    »Ich hasse dich, Peter Wiggin.«
    Was Valentine am meisten störte, war, daß ihre Kolumne regelmäßig an mehrere andere regionale Nachrichtennetze verkauft wurde und daß Vater anfing, sie zu lesen und daraus bei Tisch zu zitieren. »Endlich mal ein Mann mit ein bißchen Verstand«, sagte er. Dann zitierte er einige der Passagen, die Valentine in ihrer eigenen Arbeit am meisten haßte. »Es ist richtig, daß wir mit diesen hegemonistischen Russen zusammenarbeiten, solange die Krabbler da draußen sind. Aber wenn wir gewonnen haben, kann ich mir nicht

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