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Das große Wawuschel-Buch

Das große Wawuschel-Buch

Titel: Das große Wawuschel-Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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ein bisschen im Berg herumkriechen und der Sache auf den Grund gehen.«
    Wuschel und Wischel sprangen vergnügt auf   – und sprangen plötzlich viel höher, als sie wollten. Sie hüpften fast bis an die Stubendecke, so als hätte sie jemand hochgeblasen.
    Gleichzeitig hüpfte auch die Bank in die Höhe und die Stühle, auf denen die anderen saßen, hüpften in die Höhe und der Tisch, die Schränke, alles hüpfte in die Höhe. Dazu dröhnte ein gewaltiger Donner durch den Berg: krachabumssakracharachabums! Als der Donner ausgegrollt hatte, gab es noch einmal einen Knall. Dieser Knall stammte vom Küchenherd. Er war besonders hoch in die Luft gehüpft und beim Herunterfallen in tausend Stücke zersprungen.
    Einen Moment saßen die Wawuschels da und rührten sich nicht. Nur Wischel verkroch sich blitzschnell unter ihrem Bett.
    Dann grunzte der Wawuschelonkel so tief, als säße er im Keller: »Ein Erdbeben! Wo ist meine Tabakspfeife?«
    »Das ist schrecklich«, jammerte die Wawuschelmutter.
    »Was sollen wir tun?«, piepste die Wawuschelgroßmutter und schlug unentwegt die Hände über dem Kopf zusammen.
    »Ruhig bleiben«, sagte der Wawuschelvater. »Es ist schon vorbei. Unser Berg hält viel aus. Zum Glück ist kaum etwas passiert.«
    Aber da jammerte die Wawuschelmutter laut auf.
    »Nichts passiert! Nichts passiert, sagst du? Mein Herd ist kaputt. Mein schöner, lieber, guter Herd! Worauf soll ich jetzt unsere Marmelade kochen? Ojemine, ojemine, wir müssen alle verhungern.«
    Die Wawuschelmutter hatte recht. Der kaputte Herd, das war das Schlimmste. Solange die Wawuschels denken konnten, hatte die Wawuschelmutter Marmelade darauf gekocht. Wo sollten sie jetzt einen neuen herbekommen?
    »Großmutter kann doch einen Herd zaubern«, schlug Wischel vor, die wieder unter dem Bett hervorgekrochen war.
    »O ja, fein!«, rief Wuschel.
    Er fand es herrlich, wenn gezaubert wurde, trotz der Heuschrecken. Aber die Großmutter wollte auf keinen Fall zaubern. Sie schlug die Hände über dem Kopf zusammen und piepste, dass sie ihren Schwur halten würde, komme, was da wolle.
    »Und unser Herd?«, jammerte die Wawuschelmutter, »wir brauchen doch einen Herd. Weißt du denn wirklich keinen Zauberspruch für einen Herd?«
    Die Wawuschelgroßmutter dachte nach.
    »Doch«, piepste sie, »ich glaube, mir fällt ein Herd-Zauberspruch ein:
    Feuer, Feuer, Feurio,
    heiz den Kessel so und so,
    brenne warm und lichterloh,
    Feuer, Feuer, Feurio.«
    »Fein«, sagte der Wawuschelvater, »dann kannst du uns ja einen neuen Herd zaubern, Großmutter.«
    Aber die Wawuschelgroßmutter piepste energisch:
    »Nein, nein und nein, ich tu es nicht. Wo ich doch nicht die richtige Stelle im Zauberbuch weiß! Wenn ich nun den Finger auf den falschen Spruch lege? Womöglich brennt dann unsere ganze Stube ab.«
    Die Wawuschelmutter fing sofort wieder an zu jammern.
    »Bloß nicht, Großmutter, bloß nicht. Lieber wollen wir niemals wieder unsere gute Marmelade essen. Ach, Vater, warum hast du noch nicht Lesen gelernt?«
    Der Wawuschelvater murmelte etwas und bekam einen roten Kopf, so sehr schämte er sich. Dann standen alle betrübt um den kaputten Herd herum. Da lag er, in tausend Stücke zerplatzt. Nur die eiserne Platte war ganz geblieben, aber die nützte ihnen auch nichts.
    Weil sie wenigstens irgendetwas tun wollten, trugen sie die Trümmer in den Wald hinaus und räumten die Stube auf. Nur der Wawuschelonkel half nicht dabei. Er bekam vom Arbeiten immer viel zu schlechte Laune.
    Danach setzten sie sich wieder um den Tisch herum und starrten auf die kahle Stelle, wo früher all die schöne Marmelade gekocht worden war. Jetzt gähnte nur noch das Ofenrohr in die Luft. Es sah so traurig aus, dass die Wawuschels vor lauter Kummer alle Marmelade aufaßen, die noch im Topf war, alles, bis auf den letzten Rest.
    »Hach, bin ich satt«, sagte der Wawuschelvater schließlich.
    »Ich auch«, piepste die Wawuschelgroßmutter.
    »Und was essen wir morgen?«, jammerte die Wawuschelmutter.
    »Wenn ich doch nur ein bisschen guten Tabak hätte«, grunzte der Wawuschelonkel.
    In diesem Moment fing es wieder an:
    Bumbumbum, bumbumbum!
    Aber die Wawuschels waren zu satt und zu müde, um sich noch länger aufzuregen.
    »Morgen sehen wir nach, was los ist«, gähnte der Wawuschelvater, »jetzt gehen wir erst einmal schlafen.«
    Sie setzten ihre Nachtmützen auf, damit die grünen Haare nicht mehr leuchteten. Dann legte sich jeder Wawuschel in sein Bett.

2.  

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