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Das große Wawuschel-Buch

Das große Wawuschel-Buch

Titel: Das große Wawuschel-Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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Wischels Augen glitten über den Waldboden   – und da entdeckte sie das Zauberbuch im Moos. Halb verborgen lag es hinter einem dürren Zweig und ein Korks trampelte darauf herum. Denn immer noch tobte der Kampf. Wuschel und die Korkse keuchten vor Anstrengung, von oben, von ihren Bäumen aus, wisperten und flüsterten die Kirkse ihren Freunden anfeuernde Worte zu. »Lis! Gibt is ihm! Ziegt is dim Hilinken!«
    Aber trotzdem kam es zu keinem Sieg der Wawuschelpartei. Der Mamoffel war drauf und dran, sogar die vielen Korkse abzuschütteln. Es sah aus, als wolle er sich davonmachen. Das aber durfte nie und nimmer geschehen! Ein Mamoffel, der verschwindet, kommt wieder und richtet neues Unheil an. Wischel wusste es und sie wusste auch wieder, was sie tun musste. Wie der Blitz rannte sie zu dem Zauberbuch, hob es auf und fing an, darin zu suchen. Ein Zauberspruch für den Mamoffel! Ein Zauberspruch, der ihn den Wawuschels endgültig vom Halse schaffte! Wo stand er, der richtige Spruch? Während Wuschel und die Korkse verzweifelt gegen den Mamoffel kämpften, blätterte Wischel, so schnell sie konnte, das Zauberbuch durch. Verwandlungin ein Eichhörnchen? Nein! In einen Regenwurm? Nein! Verwandlung in Wind? Auf keinen Fall! Aber da: Verwandlung eines Feindes in Nichts!
    Ja, das war es, was sie gesucht hatte. Nichts kann nichts Böses tun, Nichts kann auch nicht ausgegraben werden wie ein Baum. Ein Mamoffel, der in Nichts verwandelt wird, ist sicher aufgehoben. Und so legte Wischel ihren Finger auf den Spruch und las ihn mit lauter Stimme vor:
    »Mäuse-, Igel-, Hasendreck!
    Alles, was du bist, geh weg!
    Ausgelöscht von Luft und Erden!
    Nichts als Nichts soll aus dir werden.«
    Sofort wurde es stockfinster im Wald. Es rauschte, pfiff und sauste. Laut heulte der Mamoffel auf   – und als aus der Stockfinsternis wieder der Mond herausleuchtete, war der Mamoffel verschwunden.
    »Wo ist er?«, rief Wuschel. »Eben habe ich doch noch sein Fell in der Hand gehabt.«
    »Wo ost dor Momoffel goblobon?«, wunderten sich die Korkse in ihrer gemütlichen O-Sprache .
    »Wir hiben ihn nicht wigliefen siehen«, wisperten und flüsterten die Kirkse.
    »Nein!«, rief Wischel. »Er ist auch nicht weggelaufen. Ich habe ihn verzaubert. In Nichts.«
    Da gab es ein großes Hallo im Wald. Der Mamoffel in Nichts verzaubert! Das war eine gute Nachricht für alle. Für Wuschel sowieso, wie man sich denken kann, für dieKorkse und Kirkse aber, weil sie sich ihre Belohnung verdient hatten.
    Die bekamen sie auch. Wischel zauberte einen Herd für die Korkse und Flügel für die Kirkse, und Korkse wie Kirkse waren überglücklich.
    »Wonderbor!«, jubelten die Korkse.
    »Winderbir!«, wisperten und flüsterten die Kirkse und flatterten begeistert von Baum zu Baum.
    Am liebsten hätten sie Wuschel und Wischel noch eine Weile dabehalten, um ein Fest mit ihnen zu feiern. Aber Wuschel und Wischel dachten nicht an Feste. Sie wollten heim, sofort! Sie konnten es kaum noch abwarten.
    So machten sie sich auf den Weg. Die Korkse und Kirkse begleiteten sie ein Stückchen, dann nahmen sie Abschied.
    »Of Wodersohen!«, sagten die Korkse in ihrer gemütlichen O-Sprache . »Volen Donk for don Hord!«
    »If Widersihen!«, flüsterten und wisperten die Kirkse und schlugen begeistert mit ihren neuen Flügeln.
    Gleich darauf war es still. Wuschel und Wischel standen wieder allein in der Dunkelheit. Auch der Mond war verschwunden, rabenschwarz schloss sich der Wald um die Wawuschelkinder. Nur die grünen Haare leuchteten.
    »Ach, wäre nur der Drache hier«, seufzte Wischel und gleich darauf schlug sie sich vor den Kopf. »Wir können ihn ja herzaubern. Wir haben doch das Zauberbuch!« Blitzschnell schlug sie den Drachenspruch auf. Sie fand die richtige Seite sofort, denn immer noch saß in derMitte der Marmeladefleck von ihrem ersten Zauberversuch.
    Laut klang Wischels Stimme durch die Nacht:
    »Feuer, Feuer, Feurio,
    heiz den Kessel so und so,
    brenne hell und lichterloh,
    Feuer, Feuer, Feurio.«
    Da kam unter Rauschen und Sausen der Drache zu ihnen zurück. Er hockte im Moos, wackelte mit seinen drei Köpfen, blies kleine Flammen aus seinen Mäulern und fauchte erstaunt:
    »Ich bin wieder da!«
    Dabei machte er einen Luftsprung vor Freude, was bei dem Drachen sehr ungewöhnlich war und sehr komisch aussah. Aber er war auch ungewöhnlich glücklich. Denn der arme Drache hatte sich im Wald verlaufen. Statt im Gebüsch sitzen zu bleiben, wo er auf Wischel warten

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