Das Günter-Prinzip für einen fitten Körper
zusätzlich zum Grundumsatz verbrauchen. Wir berechnen ihn, indem wir unseren Grundumsatz mit 0,2, 0,3, 0,4 oder 0,5 multiplizieren, je nachdem, ob wir uns fast gar nicht, ein wenig, viel oder sehr viel bewegen. Wenn sich also ein Mann mit 1800 Kalorien Grundumsatz den ganzen Tag kaum bewegt, kommt er auf einen Leistungsumsatz von 0,2 x 1800 kcal = 360 kcal. Wenn er allerdings den ganzen Tag Möbel schleppt und abends noch ins Fitnessstudio geht, kommt er auf 0,5 x 1800 kcal = 900 kcal. Okay?
Der Energieverbrauch
Neben dem Grund- und Leistungsumsatz verbrauchen wir auch durchs Essen und Verdauen Energie. Wie gesagt: Auch unsere Darmmuskeln müssen sich ja bewegen. Diese Energie beträgt etwa ein Zehntel von Grund- und Leistungsumsatz zusammen. Wenn wir also zum Grundumsatz den Leistungsumsatz addieren und von der Summe noch mal 10 Prozent dazuzählen, erhalten wir unseren täglichen Energieverbrauch.
Also angenommen, der oben beschriebene Mann hat einen Grundumsatz von 1800 Kalorien und einen Leistungsumsatz von 900 Kalorien, dann verbraucht er schon mal 1800 + 900 = 2700 Kalorien pro Tag. 10 Prozent davon sind 270. Somit hat er einen täglichen Energieverbrauch von 2700 + 270 = 2970 Kalorien. Eine Frau hingegen mit 1500 Kalorien Grundumsatz und einem Leistungsumsatz von 300 Kalorien kommt auf einen täglichen Energieverbrauch von 1500 + 300 + 0,1 à (1500 + 300) = 1980 Kalorien. Sie braucht also fast 1000 Kalorien weniger als der zuvor beschriebene Mann, weil sie weniger wiegt und sich weniger bewegt.
à B UNG
B ERECHNE DEINEN TÃGLICHEN E NERGIEVERBRAUCH !
Na, erinnerst du dich noch an deinen täglichen Energieverbrauch (hatten wir im ersten Teil dieses Buches berechnet)? Falls nein: Berechne ihn erneut!
Grundumsatz (kcal) = Gewicht (kg) à 24 à 0,9 (Frauen) bzw. Gewicht (kg) à 24 à 1 (Männer)
Leistungsumsatz = Grundumsatz à 0,2 beim Faulsein, à 0,3 bei leichter Bewegung, à 0,4 bei flotter Bewegungsweise, à 0,5 beim Schuften
Gesamt-Energieverbrauch
=
Grundumsatz
+
Leistungsumsatz
+
0,1
Ã
(Grundumsatz + Leistungsumsatz)
Zucker und ATP
»Jetzt reicht es aber mit der Rechnerei!«, motzt Günter. »Wofür soll das gut sein?« Nun, diese paar Rechnungen machen einem klar, wie viel (oder wie wenig) Energie man eigentlich benötigt. Denn Essen und Trinken sind für den Körper so ähnlich wie das Tanken fürs Auto: Benzin auffüllen, Benzin verbrauchen, Benzin wieder nachfüllen. Also: Energie rein, Energie raus, Energie wieder rein. Oder eben: Essen, arbeiten und wieder essen â Tag für Tag, das ganze Leben lang.
»Und wie gewinnt der Körper dabei Energie?«, will Günter wissen. Indem unsere Körperzellen Glukose und Sauerstoff in Wasser und Kohlendioxid umbauen. »Wie bitte?« Okay, nochmal der Reihe nach: Glukose ist die wissenschaftliche Bezeichnung für Traubenzucker, eine Zuckerart, die wir aus unserer Nahrung gewinnen. Und Sauerstoff atmen wir ständig ein. In unseren Körperzellen verbindet sich dann beides, und es entsteht Wasser (das unseren Körper feucht hält) und Kohlendioxid (das wir wieder ausatmen). AuÃerdem entsteht dabei ein wichtiges Energie-Molekül: das sogenannte »Adenosintriphosphat« oder auch kurz »ATP«. Und genau dieses ATP enthält die Energie, die wir zum Leben brauchen. Also müssen wir sie ständig nachliefern: durch immer neue Nahrung und den erneuten Abbau von Glukose und Sauerstoff zu Wasser und Kohlendioxid. »Wir essen also letztlich nur, um Glukosezucker abzubauen und dabei ATP zu gewinnen?« Genau, Günter!
Energieüberschuss
Im Idealfall befinden sich Energiezufuhr und Energieverbrauch dabei im Gleichgewicht â du nimmst durch die Nahrung also genauso viele Kalorien zu dir, wie du benötigst. Doch Günter isst sehr gerne! Und meist steht uns Nahrung im Ãberfluss zur Verfügung, für diewir uns kaum noch bewegen müssen â schlieÃlich öffnen wir heute einfach den Kühlschrank, wo wir früher erst ein wildes Tier erlegen mussten. Also essen wir oft mehr, als wir verbrauchen, und das Gleichgewicht verschiebt sich. Weil unser Körper aber keine wertvolle Energie verschenken will, speichert er sie nun ab: und zwar als Fett! Denn so hat er ein paar Reserven übrig, falls es doch mal wieder auf die Jagd geht â¦
»Und wie bildet der Körper Fett?« Indem er das Fett aus unserer Nahrung speichert
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