Das Günter-Prinzip für einen fitten Körper

Gruppensitzung besuchen. Sei es, weil sie zu schüchtern sind, zu bequem, zu eigenbrötlerisch oder einfach zu stolz. Oder aber sie haben keine Zeit dafür. Nicht wahr, Günter?

Gedanken-Zauberei
    Â»Du brauchst keine Gruppe für den Diät-Erfolg, das schaffst du auch alleine: mit der Kraft deiner Gedanken.« Nanu! Was meint Günter denn damit? »Abnehmen ist reine Kopfsache! Du brauchst dafür nur eine gute Mentalstrategie. Am besten stellst du dir immer wieder vor, wie eklig Pommes frites, Nudeln oder Schokolade schmecken. Und dann denkst du ständig daran, wie schön es wäre, schlank zu sein. So beeinflusst du dein Unterbewusstsein, hast bald gar keine Lust mehr aufs Essen, und dein Speck verschwindet wie von selbst!« Na ja, Günter, knapp daneben …
    Zwar kannst du deine Motivation zum Abnehmen mit den richtigen Gedanken steigern, aber mal ehrlich: Warum solltest du Pommes frites, Nudeln oder Schokolade plötzlich eklig finden, wenn du sie in Wirklichkeit gerne isst? (Wetten, dass Günter da nicht lange mitspielt!?) Und wie sollst du ohne weiteres Wissen einfach so abnehmen? Schließlich hat das bisher noch nie geklappt. »Dann strengst du dich eben nicht genug an!«, motzt Günter schon wieder. Quatsch! Könntest du ohne Rezept etwa eine Schwarzwälder Kirschtorte backen – nur mit reiner Mentalkraft? Wohl kaum, selbst wenn du es noch so sehr wolltest. Mit einem Rezept dagegen ginge es ganz leicht – sogar ohne Mentalstrategie …
Pillen und Pulver
    Â»Dann schluckst du eben Abführmittel und Entwässerungstabletten. So verlierst du deine Kilos ganz sicher.« Ebenfalls Unsinn! Abführen macht zwar den Darm leer, aber deine Fettpolster bleiben – und weil du dich ans Abführen schnell gewöhnst, hast du ohne Abführmittel bald ständig Verstopfung. Und Entwässerungstabletten schwemmen Wasser aus dem Körper – oft, bis du so ausgetrocknet bist, dass dein Kreislauf streikt. Klar verlierst du dadurchGewicht – nur leider das falsche, denn das Fett bleibt ja, wo es ist! Keine gute Diät also …

    Doch Günter bleibt hartnäckig: »Und was passiert, wenn du Schlankheitspillen oder künstliche Nahrungsgetränke schluckst? Manche Pillen verhindern zum Beispiel, dass du nach dem Essen das Fett verdaust. Oder sie unterdrücken Hunger. Und künstliche Nahrungsgetränke ersetzen sogar ganze Mahlzeiten – einfach zusammengerührt aus kalorienarmem Pulver!« Mal im Ernst: Willst du zeit deines Lebens wirklich Pillen schlucken und teure Kunstpampe kaufen, wenn es einfacher, günstiger und besser geht? »Dann isst du eben kalorienarme Fertigmahlzeiten! Die bekommst du in jedem Supermarkt.« Und was machst du dann im Büro, beim Italiener oder wenn du irgendwo zu Besuch bist? Und was, wenn du keine Lust mehr hast auf abgepacktes Folienfutter? Etwa fasten?
Fettverbrenner und Blutgruppen
    Â»Dann probier’s doch mit Fettverbrennernahrung! Dabei isst du bestimmte exotische Früchte, nimmst Stoffe auf, die Fett abbauen, und dein Körperspeck verschwindet im Schlaf!« Nicht ganz: Zwar behaupten manche »Fatburner«-Fans, Dicksein wäre ein Mangel an sogenannten Vitalstoffen, also an bestimmten Hormonen, Vitaminen, Spurenelementen und Enzymen, ohne die der Körper zu viel Fett einlagert, sodass man abnimmt, wenn man die fehlenden Stoffe mit der Nahrung ergänzt. In Wirklichkeit aber entsteht Übergewicht vor allem durch ein Missverhältnis aus Energieaufnahme und Energieverbrauch! Ach ja: Und all die wunderbaren Enzymeder Fatburner werden beim Verdauen leider durch die Magensäure zerstört. Wie sollen sie da noch im Körper helfen können? Schade …
    Â»Dann ist dein Übergewicht eben Schicksal: Es liegt irgendwie an den Genen. Also mach doch mal eine Blutgruppendiät! Dabei darfst du dich je nach deiner Blutgruppe nur auf eine bestimmte Weise ernähren, denn jede Blutgruppe braucht ihre eigene spezielle Nahrung.« Aber Günter! Suchst du schon wieder nach Ausreden? Zwar mag die Veranlagung zum Dicksein Schicksal sein – das Dicksein selbst ist es aber nicht. Und Blutgruppendiäten sind aus wissenschaftlicher Sicht Blödsinn: Alle Menschen brauchen nämlich eine ziemlich ähnliche Ernährung …
Hoffnung und Hokuspokus
    Â»Dann mach doch Akupunktur!«, schlägt Günter nun vor. »Dabei sticht man dir an bestimmten Stellen