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Das Günter-Prinzip für einen fitten Körper

Das Günter-Prinzip für einen fitten Körper

Titel: Das Günter-Prinzip für einen fitten Körper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Frädrich
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Biologie »Rezeptoren«, das ist Lateinisch für »Empfänger«. Diese Rezeptoren funktionieren so ähnlich wie kleine Ohren: Sobald eine Information (in Form eines Botenstoffs) auf das Ohr trifft, kann das Ohr sie hören. Übrigens sind sie ziemlich empfindlich, die Rezeptoren. Darum brauchen wir auch kein Gebrüll im Gehirn. Flüstern genügt! Stell dir einen Markt mit viel Gemurmel und Geflüster vor – das ist dein Gehirn. Lauter zartes Geplauder …
Ruhe bitte!
    So einem Gehirn geht es gut mit seinem Geflüster. »Fühl dich wohl …«, »Werd nachdenklich …«, »Ruf Tante Greta an …« Alle Nervenzellen reden leise miteinander, und dein Körper, deine Gedanken und Gefühle funktionieren. Der Austausch auf deinem Gehirn-Marktplatz ist sehr rege und macht großen Spaß. Nichts fehlt, das Leben ist schön. Nur eines wollen deine Nervenzellen nicht: Gebrüll. Weil deine Rezeptoren-Ohren empfindlich sind, gilt in deinem Gehirn: »Ruhe bitte!« Und solange sich alle daran halten, geht es dir gut.
    Hast du schon mal so lauten Lärm gehört, dass es wehtat? Stell dir vor, in deinen leisen, murmelnden und flüsternden Gehirn-Marktplatz dröhnt eine ohrenbetäubende Schiffshupe. »Bööööööööh!« Was passiert? »Das tut weh«, sagt Günter. Richtig! Du würdest dir wahrscheinlich mit den Fingern die Ohren zuhalten. Aber deinearmen Rezeptoren-Ohren haben keine Finger – sie können sich nicht sofort schützen. Aua!
Die Schiffshupe
    Â»Und was hat das Ganze mit dem Rauchen zu tun?«, fragt Günter. Ganz einfach: Genau den Lärm hast du erlebt, als du die ersten Zigaretten auf Lunge geraucht hast. Wo sonst nur harmlose leise Botenstoffe in deine Nervenzellen gedrungen sind, ist nun das mega-riesen-übel-starke Nervengift Nikotin mit voller Wucht hineingedonnert. Bööööööööh! Wie eine Schiffshupe. Und deine Rezeptoren-Ohren konnten sich erst mal nicht dagegen schützen – sie waren zu überrascht und hatten keine Gelegenheit, sich Gedanken über Schutzmechanismen zu machen.
    Günter denkt nach. »Das heißt, dass das Nikotin an den gleichen Stellen in die Nervenzellen dringt wie die Botenstoffe …« Richtig, Günter. Weiter? »Und weil das Nikotin viel stärker ist als die Botenstoffe, tut es der Nervenzelle weh?« Genau! Die Nervenzelle ist überreizt, überfordert. Es ist zu viel für sie.
    Nikotin wirkt auf dein Gehirn wie schlimmer Lärm. Und weil dein Gehirn dem Krach hilflos ausgesetzt war, haben die Nervenzellen den Befehl weitergegeben: »Aua! Das tat weh.« Und was hast du gespürt? Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit – die Symptome einer Nikotinvergiftung! Damit hat dein Körper auf die Giftdosis reagiert. Das war zu der Zeit, als du noch nicht rauchen konntest.
Üben, üben, üben
    Günter fand das damals natürlich gar nicht lustig. Was soll denn das, dass dir die Zigaretten wehtun, während die anderen schonganz große und ganz echte Raucher sind? Frechheit, dass die Großen an der Bushaltestelle stehen und lässig-locker ihre Fluppen durchziehen, während du peinlich herumhustest und dir von Lungenzügen noch ganz schwummrig wird! Wie kannst du denn da den anderen gegenübertreten? Dich selbst noch mit Hochachtung im Spiegel anschauen? Für Günter war die Sache klar: »Dann musst du das Rauchen eben so lange üben, bis du es kannst!« Wie eben bei anderen Dingen auch, die du in deine kleine Welt hereinholst.

    Ãœben, üben, üben! Erinnerst du dich? Bei den meisten Rauchern dauerte es einige Wochen lang. »Hey, ich habe gestern ganze drei Zigaretten geschafft!« oder »Auf der Party gestern habe ich sogar schon fünf geraucht!«. Das war die Zeit, als du dich an das Nikotin gewöhnt hast. Die Zigaretten haben immer weniger schlecht geschmeckt, und du hast das Nikotin immer besser ertragen.
Hilfe!
    Was ist in dieser Übungszeit neurobiologisch passiert? Du hast deine Nervenzellen immer wieder mit Nikotin beballert. Immer wieder hast du die Schiffshupe eingeschaltet, in der Hoffnung, den Lärm bald ertragen zu können. Deine Nervenzellen haben gelitten, um Hilfe geschrien und mit Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit reagiert. Und natürlich haben deine Nervenzellen bald geahnt, dass die Quälerei kein Ende mehr nimmt, sondern dass du

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