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Das Hades Labyrinth (German Edition)

Das Hades Labyrinth (German Edition)

Titel: Das Hades Labyrinth (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Wekwerth
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Decke.
    „Da oben ist ein seltsamer Schatten“, meinte Heilig schließlich. „Könnte ein Loch in der Felswand sein.“
    Der Schatten von dem er sprach, befand sich knapp einen Meter unterhalb des Bogens, wo die Kuppel wieder in eine gerade Linie überging.
    „Ich denke, du hast Recht“, sagte Bodrig, nachdem er zwei Minuten lang nach oben gestarrt hatte.
    „Und was jetzt?“, wollte Baumgärtner wissen.
    Bodrig würdigte ihn keines Blickes, als er sagte: „Einer von uns geht da hoch und überprüft die Sache.“
     
     
    Die Männer waren alles andere als begeistert. Sie wussten, wer auch immer von ihnen da hochklettern musste, befand sich in einer sehr sensiblen Situation. Es wäre für Tepes und seine Leute ein Leichtes den Späher abzuschießen, bevor er auch nur in die Nähe des möglichen Einganges kam. Bodrig wischte ihre Einwände beiseite und bestimmte kurzerhand Andreas Hardt für die Aufgabe. Hardt war ein erfahrener Bergsteiger, der schon mehrfach Viertausender erfolgreich bestiegen hatte. Bei ihm war die Aussicht am Größten, dass er den Aufstieg unbeschadet überstehen würde.
    „Geht das klar?“, fragte ihn Bodrig.
    Hardt nickte. Er wirkte trotz der Gefahr ruhig und gelassen.
    „Wir haben Felshaken dabei und sichern dich über ein Seil, sodass du nicht abstürzen kannst. Die Männer, die nicht am Seil stehen, schützen deinen Aufstieg.“ Bodrig wandte sich an alle. „Nehmt die Klappen von eueren Zielfernrohren und geht in Position. Wenn sich auch nur das Geringste da oben bewegt, feuert ihr. Wartet nicht auf mein Kommando. Schießt einfach.“
    Die Männer kamen stumm seiner Anweisung nach, während sich Hardt das Seil geben ließ. Er legte seine Ausrüstung ab und zog sich die Sturmhaube vom Gesicht, bevor er den Helm wieder aufsetzte.
    „Sonst kriege ich keine Luft“, war seine Erklärung, die Bodrig unwidersprochen stehen ließ.
    Merkan öffnete seinen Rucksack und reichte ihm die Felshaken, einen Spezialhammer zum Einschlagen in den Stein und ein Abseilgerät und mehrere Karabinerhaken.
    „Welche Waffen nimmst du mit?“, fragte er Hardt.
    „Nur meine 38.er Special und Blendgranaten. Der Rest würde mich beim Klettern behindern.“
    „In Ordnung, sei vorsichtig.“
    „Wird schon schief gehen?“, meinte Hardt lapidar.
     
     
    Hardt schlug über Kopf den ersten Haken in die Wand, fädelte einen Karabinerhaken ein und schob das Sicherungsseil durch, das Baumgärtner und Weber in die Hände nahmen.
    „Nicht zu straff ziehen“, erklärte er ihnen. „Lasst mir Spielraum und spannt das Seil nur, wenn ich es sage.“
    „Alles klar“, sagte Weber.
    Der Rest des Kommandos ging in die Hocke und richtete die Waffen auf den schwarzen Schatten unterhalb der Felsdecke.
    Hardts Finger tasteten nach oben, bis sie einen kleinen Steinsprung zu spüren bekamen. Er griff zu und zog sich ein Stück die Wand empor. Als er einen sicheren Tritt für seine Stiefel gefunden hatte, schob er sich wie ein Gecko weiter die Wand hinauf und fasste nach einer Spalte, in die er seine Hand klemmen konnte.
    Obwohl die Männer Hardts Aufstieg sichern sollten, blickten sie immer wieder fasziniert zu ihrem Kollegen hinauf, der langsam, aber mit großer Geschicklichkeit die Höhlenwand bezwang.
    Schließlich befand sich Hardt nur noch zwei Meter unterhalb des Loches. Er konnte nicht hineinsehen und hatte es auch nicht vor. Erneut schlug er einen Haken in den Fels und sicherte sich. Das Einschlaggeräusch wurde als Echo dumpfes von den Höhlenwänden zurückgeworfen. Hardt machte sich keine Illusionen, wenn jemand da oben war, würde er von seinem Kommen wissen, aber Hardt wollte es seinen Gegner nicht zu einfach machen. Er fasste nach hinten an seinen Gürtel und zog eine der Blendgranaten ab. Eigentlich hießen die Granaten im offiziellen Sprachgebrauch „Blendschockwurfkörper“ oder „Irritationskörper“, aber da sie in Form und Größe den Red-Bull-Getränkedosen ähnelten, hatte sich bei den Männern der Begriff „Dose“ durchgesetzt.
    „Ich werfe jetzt eine Dose rein“, meldete Hardt über Funk, damit die Beamten, die ihn durch ihre Zielfernrohre sicherten, die Augen schließen konnten, um nicht geblendet zu werden.
    „Okay“, kam es von Bodrig zurück. „Wir sind bereit.“
    Hardt zog den Sicherungsstift der Granate, stieß sich mit beiden Füßen von der Felswand ab und schleuderte im richtigen Moment die Blendgranate in den Höhlenschlund über seinem Kopf. Eine Sekunde später jagte ein

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