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Das Hades Labyrinth (German Edition)

Das Hades Labyrinth (German Edition)

Titel: Das Hades Labyrinth (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Wekwerth
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hier?“
    „Nein, weiter als bis zur letzten Höhle habe ich es nie geschafft und auch die habe ich nur von einem sehr niedrigen Standpunkt aus gesehen. Wir sollten beide Räume sehr gut absuchen.“
    Bodrig schickte die Hälfte des Teams zurück. Er und die übrig gebliebenen Beamten untersuchten Zentimeter für Zentimeter die letzte Höhle, fanden aber nichts. Auch den anderen Männer ging es nicht besser. Der Raum, den sie absuchten, verbarg ebenfalls keine geheimen Gänge.
    „Wir müssen zurück zum ‚Dom’“, sagte Bodrig, nachdem sich alle wieder versammelt hatten. „Wenn überhaupt, dann kann es nur dort einen weiteren Zugang geben.“
    Mehrere der Männer fluchten leise. Sie waren nun schon seit Stunden im Einsatz. Obwohl es hier unten kühl war, schwitzten sie unter ihren Sturmhauben und beim Kriechen durch die engen Gänge scheuerte die Ausrüstung schmerzhaft gegen den Körper. Jeder von ihnen litt unter Durst. Ihre Münder waren so trocken wie der Staub der Jahrtausende, der den nackten Felsboden bedeckte. Die Aussicht noch weiter in diesem Labyrinth zu bleiben, machte sie missmutig und den meisten war schon jetzt das Schicksal der Geisel egal. Hauptsache, hier wieder heil herauskommen, dachten sie.
    Der Anblick des gekreuzigten Mannes war ihnen allen durch und durch gegangen. Jemand, der einem anderen Menschen so etwas antat, musste geisteskrank sein und nichts fürchteten die Beamten mehr als einen unkontrolliert reagierenden Gegner, mit dem es von vornherein keine Verhandlungen gab. Sie spürten, sollten sie auf Adam Tepes und seine Gruppe treffen, würde es zum Äußersten kommen. Obwohl jeder von ihnen schon zahlreiche Einsätze erfolgreich durchgestanden hatte, war doch die Angst vor dem eigenen Tod und nicht zu ertragenden Schmerzen geblieben. An der Oberfläche wäre im Notfall innerhalb von wenigen Minuten Verstärkung und medizinische Versorgung vor Ort. Hier unten konnte alles passieren. Eine Verwundung konnte den Tod bedeuten. Die Vorstellung, dass einen die Kameraden blutend durch enge Felstunnel schleppten, während sich Drogensüchtige ein Feuergefecht mit ihnen lieferten, war schlichtweg abstrus. Nein, wer hier unten verletzt wurde, musste sehen, wie er zurechtkam.
     
     
    Fischer spürte den Unmut der Männer ebenfalls, aber er hatte andere Probleme. Seine Prothese scheuerte gegen seinen wundgeriebenen Beinstumpf und die Schmerzen wurden immer unerträglicher. Mit zusammengebissen Zähnen stapfte er am Ende der Gruppe zurück zum ‚Dom’. Inzwischen konnte er nur noch hinkend gehen, wobei er sein rechtes Bein regelrecht hinterher schleppte. Trotzdem war er nicht unzufrieden. Er war hier unten. Obwohl man seine Identität aufgedeckt hatte, war er noch im Team und Bodrig zeigte Hartnäckigkeit bei der Jagd auf Adam Tepes. Ein anderer Kommandoführer hätte den Einsatz vielleicht abgebrochen oder auf weitere Verstärkung gewartet, aber nicht Bodrig. Obwohl er ebenfalls müde sein musste, ging er unverdrossen und ohne Rast an der Spitze der Gruppe. Bodrig war ein Arschloch wie es im Buche stand, aber Daniel gestand ihm zu, dass er Führerqualitäten hatte. Er hörte sich die Meinung seiner Männer zur jeweiligen Lage an, beriet sich mit ihnen, aber dann traf er die Entscheidungen und sorgte dafür, dass sie umgesetzt wurden. Er selbst nahm sich keinerlei Rechte heraus, die er nicht auch anderen zugestand. Diese Art hatte ihm den Respekt der Männer eingebracht, so dass sie ihm auch jetzt noch folgten, obwohl sie müde, durstig und verängstigt waren.
    Das Einsatzkommando brachte den Rückweg zum ‚Dom’ zügig hinter sich. Da sie diesmal keine Gänge sichern mussten, standen sie nach kurzer Zeit wieder in der hohen Felsenkuppel, wo Bodrig die Männer in Zweierteams einteilte und jedem Team einen Abschnitt der Höhle zuwies, den es abzusuchen hatte.
     
     
    Daniel und Domenico Lombardo waren einander zugeteilt worden. Sie leuchteten den mittleren Abschnitt mit ihren auf den Waffen montierten Lampen aus. Hier gab es zahlreiche Felsvorsprünge und die ansonsten glatte Wand wirkte zerklüftet, wie ein alter, verwitterter Berg. Sie begannen ihre Suche auf Augenhöhe, wobei sie den Schein des Lichtes nach unten wandern ließen, damit ihnen auch ein verstecktes Loch direkt über dem Boden nicht entging. Während sie die Wand absuchten, spürte Fischer, dass Lombardo ihn etwas fragen wollte. Es war die Art, wie er sich in seiner Nähe aufhielt und jedes Mal stehen blieb, wenn auch er

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