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Das Halsband der Koenigin 1

Das Halsband der Koenigin 1

Titel: Das Halsband der Koenigin 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas (der Aeltere)
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dem zu Folge mich dem General Washington vorgeschlagen, der auch die Güte hatte, mich anzunehmen.«
    »Es scheint, es kommen aus der neuen Welt, von der Sie sprechen, viele Helden zu uns zurück,« sprach die Königin.
    »Eure Majestät sagt dieß nicht in Beziehung auf mich,« entgegnete Philipp lächelnd.
    »Warum nicht?« versetzte die Königin.
    Wann sich an den Grafen von Artois wendend:
    »Betrachten Sie doch die schöne Miene und das martialische Aussehen des Herrn von Taverney, mein Bruder.«
    Als Philipp sich so mit dem Grafen von Artois, den er nicht kannte, in Berührung gebracht sah, machte er einen Schritt gegen ihn und bat den jungen Prinzen durch eine Geberde um Erlaubniß, ihn begrüßen zu dürfen.
    Der Graf machte ein Zeichen mit der Hand. Philipp verbeugte sich.
    »Ein schöner Officier,« rief der junge Prinz, »ein edler Cavalier, dessen Bekanntschaft zu machen ich mich glücklich schätze. Was sind Ihre Absichten bei Ihrer Rückkehr nach Frankreich?«
    Philipp schaute seine Schwester an.
    »Sire,« sagte er, »das Interesse meiner Schwester beherrscht das meinige. Was sie will, daß ich thun soll, werde ich thun.«
    »Es ist aber auch noch, wie ich glaube, Herr von Taverney Vater da?« versetzte der Graf von Artois.
    »Gleichviel,« unterbrach ihn rasch die Königin, »es ist mir lieber, wenn Andree unter dem Schutze ihres Bruders und ihr Bruder unter Ihrer Protection steht. Herr Graf, Sie werden sich des Herrn von Taverney annehmen. Nicht wahr, das ist abgemacht?«
    Der Graf von Artois machte ein Zeichen der Einwilligung.
    »Wissen Sie, daß uns sehr enge Bande vereinigen?« fuhr die Königin fort.
    »Sehr enge Bande! Sie ... meine Schwester! Oh! ich bitte, erzählen Sie mir das.«
    »Ja, Herr Philipp von Taverney war der erste Franzose, der sich meinen Augen bot, als ich in Frankreich ankam, und ich gelobte mir aufrichtig, das Glück des ersten Franzosen zu machen, den ich treffen würde.«
    Philipp fühlte, wie ihm die Röthe zur Stirne stieg; er biß sich auf die Lippen, um unempfindlich zu bleiben.
    Andree schaute ihn an und senkte dann ihren Kopf.
    Marie Antoinette erhaschte einen der Blicke, welche Bruder und Schwester mit einander wechselten. Wie hätte sie errathen sollen, was Alles ein solcher Blick an schmerzlich angehäuften Geheimnissen verbarg!
    Marie Antoinette wußte Nichts von den Ereignissen, die wir in der ersten Abtheilung dieser Geschichte erzählt haben.
    Die Königin schrieb die sichtbare Traurigkeit, die sie wahrnahm, einer andern Ursache zu. Warum sollte Herr von Taverney, während sich so viele Leute im Jahre 1774 in die Dauphine verliebten, nicht auch ein wenig an dieser epidemischen Liebe für die Tochter Maria Theresia's gelitten haben?
    Nichts ließ diese Vermuthung als unwahrscheinlich betrachten: nicht einmal die im Spiegel vorgenommene Inspection der Schönheit des Mädchens, das nun Frau und Königin geworden.
    Marie Antoinette schrieb daher den Seufzer Philipps einer vertraulichen Mittheilung dieser Art zu, die der Bruder der Schwester gemacht; sie lächelte dem Bruder und liebkoste die Schwester mit ihren freundlichsten Blicken. Sie hatte nicht ganz errathen, sie hatte sich nicht ganz getäuscht; und bei dieser unschuldigen Coketterie, in der Niemand ein Verbrechen sieht, war die Königin stets Weib; sie setzte ihren Ruhm darein, geliebt zu sein. Gewisse Seelen haben dieses Anstreben zur Sympathie von Allem, was sie umgibt. Das sind nicht die am wenigsten edeln Seelen dieser Welt.
    Ach! Du arme Königin, es wird ein Augenblick kommen, wo Du dieses Lächeln gegen die Leute, die Dich lieben, das man Dir zum Vorwurf macht, vergebens an die Leute, die Dich nicht mehr lieben, richten wirst!
    Der Graf von Artois näherte sich Philipp, während sich die Königin mit Andree über den Besatz eines Jagdkleides berieth.
    »Sagen Sie mir im Ernste,« sprach der Graf von Artois, »ist Herr von Washington wirklich ein großer General?«
    »Ein großer Mann, ja, Monseigneur.«
    »Und welchen Effect machten die Franzosen dort?«
    »Denselben im Guten, den die Engländer im Bösen machten.«
    »Einverstanden; Sie sind ein Anhänger der neuen Ideen, mein lieber Herr Philipp von Taverney. Haben Sie aber Eines wohl bedacht?«
    »Was, Monseigneur? Ich gestehe, daß ich dort auf dem Rasen der Lager, in den Savannen am Ufer der großen Seen oft Zeit gehabt habe, über viele Dinge nachzudenken.«
    »Nun denn! darüber zum Beispiel, daß Sie, indem Sie dort Krieg führten, dieß

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