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Das Halsband der Koenigin 1

Das Halsband der Koenigin 1

Titel: Das Halsband der Koenigin 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas (der Aeltere)
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der Menge auf eine nicht minder geräuschvolle Art; aber viele, und ohne Zweifel waren dieß nicht diejenigen, deren Namen das geringste ärgerliche Aufsehen erregt hatte, viele entgingen an dem genannten Abend wenigstens dem Lärmen und der Oeffentlichkeit, da sie, das Gesicht mit einer Atlasmaske bedeckt, zu Mesmer kamen.
    An demselben Tage, der die Mitte des Faschings bezeichnete, fand nämlich ein Maskenball in der Oper statt, und diese Damen gedachten die Place-Vendome nur zu verlassen, um sich unmittelbar nach dem Palais-Royal zu begeben.
    Mitten durch die Menge, die sich in Klagen, in Gespötte, in Bewunderung und besonders in Gemurre ausließ, schritt die Frau Gräfin von La Mothe, eine Larve vor dem Gesicht, aufrecht und fest, und ohne andere Spuren von ihrem Durchzug zurückzulassen als die auf dem Wege oft wiederholten Worte:
    »Ah! diese muß nicht sehr krank sein.«
    Man täusche sich hierin nicht, diese Worte schloßen keineswegs die Commentare aus.
    Denn wenn Frau von La Mothe nicht krank war, was machte sie bei Mesmer?
    Wäre die Menge, wie wir, mit den Ereignissen vertraut gewesen, die wir erzählt, so hätte sie gefunden, nichts sei einfacher, als diese Wahrheit.
    Frau von La Mothe hatte wirklich viel über ihre Unterredung mit dem Herrn Cardinal von Rohan und besonders über die ganz eigenthümliche Aufmerksamkeit nachgedacht, womit der Cardinal die bei ihr vergessene oder vielmehr verlorene Büchse mit dem Porträt beehrt hatte.
    Und da in dem Namen der Eigenthümerin dieser Büchse die ganze Enthüllung der plötzlichen Liebfreundlichkeit des Cardinals lag, so hatte Frau von La Mothe zwei Mittel ausgesonnen, um diesen Namen zu erfahren.
    Zuerst nahm sie ihre Zuflucht zum einfacheren.
    Sie ging nach Fontainebleau, um sich beim Wohlthätigkeitsbüreau der deutschen Damen zu erkundigen.
    Hier erhielt sie, wie man sich leicht denken kann, keine Auskunft.
    Es waren der deutschen Damen, die in Versailles wohnten, sehr viele, in Folge der offenen Sympathie, welche die Königin für ihre Landsmänninnen hegte: man zählte hundert und fünfzig bis zweihundert.
    Alle waren sehr wohlttätig, doch es hatte keine den Gedanken gehabt, ein Schild an das Wohlthätigkeitsbüreau zu hängen.
    Vergebens erkundigte sich daher Jeanne nach den zwei Damen, die sie besucht hatten; vergebens sagte sie, eine von den zwei Namen heiße Andree. Man kannte in Versailles keine deutsche Dame dieses Namens, der überdieß sehr wenig deutsch war.
    Die Nachforschungen führten also auf dieser Seite kein Resultat herbei.
    Wenn sie Herrn von Rohan unmittelbar nach dem Namen fragte, den er muthmaßte, so zeigte sie ihm, daß sie Gedanken über ihn hatte, und es sah aus als ob sie das Vergnügen und das Verdienst einer aller Welt zum Trotz und außer allen Möglichkeiten gemachten Entdeckung sich selbst zueignen wollte.
    Da aber Geheimnis; in dem Schritte dieser Damen bei Jeanne, Geheimniß in dem Erstaunen und den halbsagereien des Herrn von Rohan gewesen war, so mußte man mit Geheimniß zu dem Schlüssel von so vielen Räthseln gelangen.
    Es lag überdieß in Jeanne's Charakter eine gewaltige Neigung zu diesem Kampf mit dem Unbekannten.
    Sie hatte in Paris sagen hören, es habe seit einiger Zeit ein Mann, ein Erleuchteter, das Mittel gefunden, aus dem Körper des Menschen die Krankheiten und Schmerzen auszutreiben, wie einst Christus die Teufel aus dem Leib der Besessenen ausgetrieben.
    Sie wußte, daß dieser Mann nicht nur die körperlichen Uebel heilte, sondern daß er auch der Seele das schmerzliche Geheimniß entriß, das sie unterwühlte. Man hatte unter seiner allmächtigen Beschwörung den hartnäckigen Willen seiner Clienten sich erweichen und in eine sclavische Gelehrigkeit verwandeln sehen.
    In dem Schlaf, der auf die Schmerzen folgte, nachdem der gelehrte Arzt die aufgeregteste Organisation, dadurch, daß er sie in die völligste Vergessenheit versenkt, beschwichtigt hatte, stellte sich also die über die Ruhe, welche sie dem Zauberer zu verdanken hatte, entzückte Seele ganz und gar zur Verfügung dieses neuen Gebieters; er leitete fortan alle ihre Operationen; er lenkte alle Fäden derselben; auch erschien ihm jeder Gedanke dieser dankbaren Seele übertragen durch eine Sprache, die gegen die menschliche Sprache den Vorzug oder den Nachtheil hatte, daß sie nie log.
    Mehr noch, aus dem Leib, der ihr als Gefängniß diente, auf den ersten Befehl desjenigen, der sie für den Augenblick beherrschte, hervortretend, lief

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